Limbach

Gemeinderat wählte (im dritten Anlauf) Valentin Kern zum Ortsvorsteher

Kurzzeitpflegeheim in Heidersbach nimmt planerische Gestalt an

14.01.2020 UPDATE: 15.01.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Dass die grüne Wiese am Ortseingang von Heidersbach bebaut wird, ist klar – nur noch nicht, wie viel und wie hoch. Aber dass diese (und weitere) Bäume für ein Kurzzeitpflegeheim weichen müssen, steht ebenso fest wie Ausgleichsmaßnahmen dafür. Foto: Ursula Brinkmann

Von Ursula Brinkmann

Platz gemacht I: Die Personalie Valentin Knapp hat die Limbacher Lokalpolitik in den Monaten nach der Kommunalwahl mehrfach beschäftigt. Zweimal war der Bewerber für den Ortsvorsteherposten im Zentralort im Gemeinderat gescheitert. Da es im Ortschaftsrat zu einem Patt zwischen den beiden Valentins (Knapp und Kern) gekommen war, hatte das Losglück den Kreisrat Knapp in das letztlich entscheidende Gremium, den Gemeinderat gebracht, wo dieser jedoch keine Mehrheit fand. In der ersten Sitzung des neuen Jahres nun hatten sich die Gemeinderäte und -rätinnen noch einmal mit den Valentins zu befassen.

Zum einen hatte Valentin Knapp beantragt, aus dem Gremium ausscheiden zu wollen. Nach 15 Jahren Zugehörigkeit war damit laut Gemeindeordnung ein "wichtiger Grund" gegeben, nämlich der, dass Knapp dem Gremium mehr als zehn Jahre angehört hat. Ohne Aussprache entsprach der Rat dem Wunsch (des nicht anwesenden Mitglieds) und fasste anschließend die sich daraus ergebenden Beschlüsse: Sascha Weiß wurde als Knapps Nachfolger aus den Reihen der Freien Wähler bestimmt und verpflichtet, Johanna Baarends übernimmt Knapps Funktion als zweite Bürgermeisterstellvertreterin. Zudem nimmt Sascha Weiß Knapps Stelle im Bauausschuss ein. Dessen Aufgaben im Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Odenwald (IGO) hat künftig Achim Rhein inne. Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig.

Nicht alle, aber ausreichend Gemeinderatsstimmen erhielt der einzig verbliebene Vorschlag des Limbacher Ortschaftsrates für den Ortsvorsteher: Valentin Kern bekam in geheimer Wahl 14 von 21 Stimmen; fünf Enthaltungen und zwei Gegenstimmen lassen erkennen, dass diese Wahl einen nicht ganz gradlinigen Verlauf genommen hatte. Die Verpflichtung nahm auch hier Bürgermeister Thorsten Weber vor.

Platz gemacht II: Nachdem die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden zum geplanten Kurzzeitpflegeheim in Heidersbach als weiterer Verfahrensschritt erfolgt ist, galt es nun, den Bebauungsplan neu aufzustellen. In diesen ist eingeflossen, was von Seiten der Angehörten an Anregungen und Forderungen geäußert wurde. "Gerafft" vorgestellt wurden sie vom verantwortlichen IFK-Ingenieur Jürgen Glaser, denn der Umfang der eingegangenen Stellungnahmen und ihre Behandlung war beträchtlich. Wesentlicher Beteiligter im Verfahren ist der Fachdienst Baurecht im Landratsamt, und der hatte empfohlen, die Baukörperlänge von 90 Metern zu überdenken. Das wurde gemacht; statt des langen, rechteckigen Gebäudes am Südeingang von Heidersbach soll dort nun ein H-förmiger Baukörper von 50 Metern Länge entstehen.

Darin soll Platz sein für unverändert 18 Plätze für pflegebedürftige Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt noch für kurze Zeit auf vollstationäre Pflege angewiesen sind, oder wenn die häusliche Pflege für eine bestimmte Zeit ausgesetzt werden muss. Der Caritasverband für den Neckar-Odenwald-Kreis will – mit Hilfe eines Sonderförderprogramms des Sozialministeriums – die Kurzzeitpflegeplätze in Heidersbach schaffen und betreiben. Das Grundstück sei schon von der Caritas erworben, ließ Bürgermeister Weber wissen.

Maßgebliche Worte hat auch die Untere Naturschutzbehörde mitzureden. Eine Dachbegrünung der eingeschossigen Bauten wird ebenso festgesetzt wie der Erhalt von "Grünstrukturen" im Plangebiet. Die "Bürgerbeteiligung" könnte zur Folge haben, dass ein Bürger die zwischen Heim und Kirche liegende eigene Grünfläche als Bauplatz nutzen will. Das rief im Gemeinderat und insbesondere bei den Vertretern aus Heidersbach einige Skepsis hervor. Könnte doch so der nicht allzu beeinträchtigte Blick auf die Kirche St. Wendelin verbaut werden. Das Landesamt für Denkmalpflege als Behördenbeteiligte hatte ohnehin einen Verzicht auf das Bauvorhaben gefordert, um die Ortsrandsituation mit dem Kulturdenkmal zu erhalten. So weit aber kam es nicht in der Sitzung; bei einer Enthaltung sprach sich der Gemeinderat dafür aus, den Entwurf zu billigen. Als nächste Schritte, darauf wiesen Weber und Glaser hin, stehen nun erst einmal die öffentliche Auslegung und die Abwägung von öffentlichen und privaten Belangen an.

Bei einem anderen großen Bauvorhaben geht’s mächtig voran, und damit es weitergeht, beschloss der Limbacher Rat mehrere Auftragsvergaben von Dachdeckerarbeiten bis zu Fenstern und Außentüren. Die Angebote lagen jeweils über der Kostenschätzung der Architekten, mal mehr, mal weniger. Weitere Auftragsvergaben betrafen den Stromliefervertrag für nahezu sämtliche Abnahmestellen der Gemeinde und Ingenieurleistungen als Vorarbeit für Kanalbefahrungen sowie ein Strukturgutachten für die bestehenden Kläranlagen.

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