Brombacher müssen weiter Trinkwasser sparen (Update)
Für Brombach wurde das Abkochgebot aufgehoben - Chlorung wird beibehalten

Eberbach. (jbd) Die kurzen Regengüsse der letzten Tage haben an der Grundsituation der Wasserversorgung in Eberbach und seinen Ortsteilen nichts geändert. Weiterhin schütten die Quellen deutlich weniger Wasser aus als üblich, informierte Daniel Rupp von den Stadtwerken (SWE) auf Nachfrage. Aber für die Bewohner von Brombach hat sich die Lage leicht entspannt. Trotzdem führt am Wassersparen in dem Odenwalddorf kein Weg vorbei: Die 360 Einwohner wurden gestern von den SWE erneut aufgerufen, ihren Wasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Aufgrund der anhaltend warmen Wetterlage und nur geringen Niederschlägen kam es am Dienstag voriger Woche zu einer ernsthaften Verknappung des Trinkwassers in Brombach. Anstelle der üblichen 3 Liter pro Sekunde gaben die zwei örtlichen Quellen nur noch einen halben Liter her. Deshalb nahmen die Stadtwerke eine Notleitung in Betrieb und verfügten in Absprache mit dem Gesundheitsamt die Chlorung des Trinkwassers und ein Abkochgebot.
Am Montag nun konnte dieses Abkochgebot aufgehoben werden, nachdem bei einer Mitte der Woche gezogenen Trinkwasserprobe keine Keime festgestellt worden waren. Durch regelmäßige Proben soll die Keimfreiheit des Lebensmittels sichergestellt werden.
Allerdings, so die Stadtwerke weiter, soll die Chlorung aufrechterhalten werden. Im Leitungsnetz wird dem Wasser demnach auch weiterhin flächendeckend ein Gehalt von 0,1 bis 0,3 mg Chlor je Liter zugesetzt.
Info: Eventuelle Rückfragen beantworten die Mitarbeiter unter Telefon (0 62 71) 920 90.
Update: Montag, 17. August 2020, 17.38 Uhr
Brombach geht das Wasser aus
Quellschüttung dramatisch vermindert – Appell zum Wassersparen
Eberbach. (jbd/rho) Auf die Frage nach drohender Wasserknappheit in Eberbach gaben die Stadtwerke am Freitagmittag noch Entwarnung. Zu Wochenbeginn hatte sich zumindest im Ortsteil Brombach die Situation offenbar stark verschlechtert. Denn die Stadtverwaltung sah sich am Montag gezwungen, die rund 360 Einwohner des Odenwälder Ortsteils zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufzurufen.
Das Gesundheitsamt hat inzwischen verfügt, das Ortsnetz vorbeugend zu chloren und bis zum Nachweis seiner Keimfreiheit das Trinkwasser auf jeden Fall abzukochen.
"Mittlerweile sind die Schüttungen der beiden Quellen in Brombach auf ein Minimum zurückgegangen. Zur Zeit liefern die Quellen nur 0,5 Liter pro Sekunde. Dieser Wert liegt weit unter der eigentlichen Schüttung von etwa 3 Litern pro Sekunde. Die Wasserversorgung kann mit diesem Wasseranfall gerade noch gewährleistet werden", informiert das Hauptamt. Doch die Unterstützung der Brombacher sei nötig. Sie werden gebeten, ihren Wasserverbrauch jetzt "auf ein Minimum zu reduzieren". Die Stadtwerke prüften in Absprache mit dem Gesundheitsamt Heidelberg gerade die mögliche Zuschaltung einer Notleitung.
Obwohl in den anderen Eberbacher Ortsteilen die Quellen noch ausreichend Wasser ausschütteten, wird die Bevölkerung auch da zum sparsamen Umgang mit dem Nass aufgerufen. Entsprechende Anfragen beantworten die Stadtwerke unter Telefon 06271/92090.
Woher kommt das Wasser?
Eberbach verfügt über ein vollständiges Wasserleitungsnetz. Auf das alte Eberbach und Neckarwimmersbach fließt das Trinkwasser derzeit aus drei Entsäuerungsanlagen zu: aus der Gaimühle, dem Dürrhebstahl und vom Holdergrund. Die Gemarkungen Dürrhebstahl mit zwei Quellen, die Herrenwiesenquelle in Friedrichsdorf, Gaimühle und Holdergrund liefern das Nass in unterschiedlicher Menge.
Das natürliche Gefälle von Dürrhebstahl und Gaimühle bringt einen ausreichenden Druck in die Wasserhähne der Haushalte in der Innenstadt und in Eberbach Nord sowie Friedrichsdorf. Vom Holdergrund geht es auch in den Hochwasserbehälter am Scheuerberg.
Nach Neckarwimmersbach führen zwei Leitungen: eine durch die Neckarbrücke und ein Düker unter dem Neckar. Um ganz oben in diesem Stadtteil anzukommen, muss der Druck verstärkt werden. Das zusammengemischte Quellwasser ist ausgesprochen weich (deutscher Härtegrad 2 bis 4), es muss sogar Kalk zugesetzt werden.
Rockenau versorgt sich selbst, außer in der Rockenauer Straße. Brombach hat seine eigene Geißbergquelle, Pleutersbach (außer dem Neckarrain) bekommt das Wasser aus Schönbrunn, Igelsbach ist an die Hirschhorner Versorgung angeschlossen, Unterdielbach wird von Waldbrunn beliefert, Lindach bezieht Eberbacher Wasser. Bleiben noch die Brunnen in der Au. Die werden bei Bedarf zugeschaltet, haben aber härteres Wasser. Die insgesamt fünf Au-Brunnen werden vom Grundwasser des Neckars gespeist, aber auch vom Wasser, das aus den Wimmersbacher Hängen kommt.
Update: Montag, 10. August 2020, 17.22 Uhr



