Attacke auf Obdachlose – 800 Männer sollen zur DNA-Probe
Nach Verbrechen am Sportplatz in Unterbalbach im Juli 2023 wird der Täter nun mit einer Speichelabgabe-Aktion gesucht.
Lauda-Königshofen. (pol) 800 Männer werden wegen eines Gewaltverbrechens in Lauda-Königshofen zu einem DNA-Test geladen. Mit dem freiwilligen Massentest erhoffen sich die Ermittler, ein Gewaltdelikt an einer heute 62-jährigen Obdachlosen im Ortsteil Unterbalbach aufklären zu können.
Die Ausgewählten stammen alle aus dem Umfeld von Unterbalbach, teilte ein Sprecher schriftlich mit. Sie seien ausgewählt worden, weil sie dort wohnen. Die Polizei bittet nur Männer zur Speichelprobe, weil die Ermittler nach ein bis zwei männlichen Verdächtigen suchen. Bei der Tat im Juli 2023 nahe einem Sportplatz handle es sich nicht um ein Sexualdelikt. Die Obdachlose sei mit lebensgefährlichen Verletzungen und hilflos unter ihrem Einkaufswagen gefunden worden.
Opfer querschnittsgelähmt
Ihre Habseligkeiten lagen auf ihr und um sie herum verstreut. Das Opfer sei vielen Menschen in Unterbalbach bekannt gewesen. Der Einkaufswagen sei so etwas wie das Markenzeichen der Frau, darin habe sie ihre Sachen verstaut. Auf und um den Sportplatz herum habe sie sich regelmäßig aufgehalten.
Seit dem Verbrechen ist die Frau querschnittsgelähmt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Eine DNA-Probe werde erhoben, weil am Tatort DNA-Spuren an der Kleidung, am Opfer selbst und an tatrelevanten Gegenständen gefunden worden seien. Der Massen-DNA-Test, den das Amtsgericht Mosbach angeordnet hat, findet vom 12. bis 14. Oktober in der Balbachhalle statt.
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Die Ermittler versichern, dass die erhobene DNA ausschließlich mit der DNA vom Tatort abgeglichen und weder mit einer Datenbank verglichen noch gespeichert werde.
Menschen, die der Polizei schon einmal eine DNA-Probe gegeben haben, könnten das Hinzuziehen der alten Probe genehmigen und müssten so nicht zur Reihenuntersuchung erscheinen. Die Einladung soll in den nächsten Tagen bei den 800 Männern im Briefkasten landen.