Osterburken feiert "50 Jahre Gesamtstadt"
1975 begann mit dem Zusammenschluss der vier Stadtteile die Erfolgsgeschichte. Ein vielfältiges Programm ist im Jubiläumsjahr geplant.

Von Andreas Hanel
Osterburken. "50 Jahre Gesamtstadt Osterburken" – die Römerstadt hat zusammen mit den Stadtteilen Bofsheim, Hemsbach und Schlierstadt in diesem Jahr allen Grund zum Feiern. 1975 wurde mit der Gründung der Gesamtstadt Osterburken ein bedeutendes Kapitel der kommunalpolitischen Geschichte in der Region geschrieben. Im Laufe des Jahres möchte man den runden Geburtstag mit einigen Veranstaltungen und Aktionen feiern.
Was sich genau dahinter verbirgt, stellten Bürgermeister Jürgen Galm, Hauptamtsleiter Julian Schneider und Dominik Pach, zuständig für EDV und Digitalisierung, vor. Während Letzterer die Entstehung einer neuen Bürger-App, die man ab heute, Samstag, herunterladen kann, federführend voranbrachte, zeichnet Schneider zusammen mit Elena Schwamberger, die für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig ist, für die Organisation des Jubiläumsjahrs verantwortlich.
"In der Gesamtheit können wir mit der Entwicklung in den letzten 50 Jahren zufrieden sein", sagte Bürgermeister Galm. Die Römerstadt hat sich stetig weiterentwickelt. Neue Wohn- und Gewerbegebiete in allen Stadtteilen schufen Perspektiven für Familien und Unternehmen. Gerade mit dem Regionalen Industriepark Osterburken (RIO), den man vor über 40 Jahren zusammen mit den Nachbarkommunen aus der Taufe gehoben hat, könne man "eine positive Bilanz ziehen", so Galm. Aktuell gebe es vor Ort rund 2500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Sowohl die Nähe zur Autobahn als auch der Bahnknotenpunkt Osterburken stärkten die Attraktivität des Standorts.
Auch im Bereich Bildung und Betreuung hat man wichtige Weichen gestellt: "Wir haben alle allgemeinbildenden Schularten vor Ort", betonte Galm. Zudem seien die Schulen "bereits seit Jahren" in Ganztagsform – mit entsprechenden Mensen, in denen man "mitnichten kostendeckende Preise" verlange. In diesem Zusammenhang merkte der Bürgermeister an, dass man "froh und dankbar" sei, dass es in den Mensen so gutes Personal gebe.
Darüber hinaus sei man auch mit dem Thema Verlässliche Grundschule schon früh dabei gewesen. Zudem gebe es in jedem Stadtteil mindestens einen Kindergarten – was man auch nicht überall finde.
In Sachen Kultur prägt die römische Geschichte das Stadtbild ebenso wie das rege Vereinsleben. Sportvereine, Musikgruppen, kulturelle Initiativen und kirchliches Engagement tragen in allen Stadtteilen zum lebendigen Miteinander bei.
Apropos Stadtteile: "Wir waren immer bestrebt, trotz aller Gemeinsamkeit Dezentralität zu ermöglichen – wie zum Beispiel bei den Feuerwehrabteilungen", sagte Galm. Und damit ist man in den letzten 50 Jahren gut gefahren.
Ihren Anfang nahm die Erfolgsgeschichte mit der kommunalen Reform in Baden-Württemberg. In diesem Zuge fand die Eingliederung Hemsbachs bereits zum 1. Januar 1971 statt – die erste dieser Art im damaligen Landkreis Buchen. Eindrucksvolle 98 Prozent der Hemsbacher Bevölkerung stimmten damals für den Zusammenschluss mit Osterburken.
Bofsheim folgte dann drei Jahre später zum 1. Januar 1974 – obwohl eine erste Bürgeranhörung damals ein ablehnendes Ergebnis brachte. Allerdings zeigte sich bald, dass ein dauerhafter Erhalt der Selbstständigkeit Bofsheims unwahrscheinlich war.
Zum 1. Januar 1975 fand schließlich die Eingemeindung von Schlierstadt statt. Hier war eigentlich eine Eingliederung zu Seckach vorgesehen, allerdings entschied sich Schlierstadt nach intensiven Gesprächen und Abwägungen für Osterburken.
Durch die Bündelung der Kräfte konnten große Aufgaben in Verwaltung, Bildung, Infrastruktur und öffentlicher Daseinsvorsorge gemeinsam bewältigt werden – eine Grundlage für die positive Entwicklung der Stadt bis heute.
Und die ist wiederum ein trefflicher Grund, um den 50. Geburtstag der Gesamtstadt Osterburken sowie das Miteinander zu feiern. Denn das Jubiläumsjahr soll nicht nur Erinnerungen wachrufen, sondern vor allem das Miteinander stärken und den Blick auf eine gemeinsame Zukunft richten.