Spielerisch und kompetent Schwimmen lernen
Die DLRG bietet eine Vielfalt an Angeboten im Familienbad Höpfingen an - "Pro Bad" setzt sich für den Erhalt des Familienbads ein

Von Anthea Fischer
Höpfingen. Noch ist das Wetter teils trist und regnerisch, aber es dauert nicht mehr allzu lange, bis die Freibadsaison eröffnet wird und sich viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene darauf freuen, im Wasser zu planschen und sich eine Abkühlung im erfrischenden Nass zu gönnen. Doch um das wirklich genießen zu können, ist eines von entscheidender Bedeutung: sicheres Schwimmen und Bewegen im Schwimmbecken.
Um genau das gewährleisten zu können, bietet die DLRG-Ortsgruppe zahlreiche Angebote rund ums Thema Schwimmen an. Vom Mutter-Kind-Schwimmen für die ganz Kleinen über die Schwimmausbildung ab fünf Jahren bis hin zum Training der Rettungsschwimmer. Dabei zeichnet eine Besonderheit die Schwimmausbildung aus: "Wir bieten keine Kursform an, bei der nach zehn Terminen Schluss ist. Bei uns ist die Schwimmausbildung fortlaufend, sodass jedes Kind in seinem eigenen Tempo lernen kann. Zudem bilden wir in Stationen aus", erklärt Regina Gedemer, die Vorsitzende der DLRG Höpfingen ist und seit elf Jahren die Schwimmausbildung mitgestaltet. Die Stationenausbildung sieht zunächst eine Wassergewöhnung vor, in deren Anschluss das Gleiten und dann der Beinschlag gezielt geübt werden, um schlussendlich das Brustschwimmen sauber zu erlernen. "Uns ist wichtig, dass alle Kinder sicher schwimmen können, wenn sie das Seepferdchen machen", betont Regina Gedemer.
Seit der Eröffnung des Familienbads und damit der Gründung der DLRG-Ortsgruppe Höpfingen im Jahr 1964 bietet eine Gruppe von derzeit etwa 30 Ausbildern Schwimmkurse an. Für die Teilnahme an der Schwimmausbildung für die Kinder ab fünf Jahren sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig. Es sei jedoch von Vorteil, wenn die Kinder schon ein wenig ans Wasser gewöhnt seien und somit keine Angst hätten, meint die Schwimmausbilderin. Die Kosten halten sich in einem überschaubaren Rahmen: Neben dem Jahresbeitrag für die DLRG-Mitgliedschaft ist eine einmalige Ausbildungspauschale zu entrichten. Außerdem ist der reguläre Eintritt, der an die Gemeinde und nicht an die DLRG oder die Ausbilder geht, zu zahlen.
Nach dem Seepferdchen geht der Bade- und Schwimmspaß für die Wasserratten erst richtig los: Wer ehrgeizig ist und Freude daran hat, kann die Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold ablegen. Danach steht der Weg zum Wettkampfschwimmen oder zum Rettungsschwimmen offen. Die DLRG-Ortsgruppe Höpfingen schickt regelmäßig Mannschaften zu Bezirks- und Landesmeisterschaften, um an diesen teilzunehmen.
Regina Gedemer empfiehlt ganz klar, das Schwimmen früh zu lernen: "Kinder lernen viel leichter. Außerdem ist es eine Sportart, die man auch mit körperlichen Einschränkungen ausüben kann. Wenn man als Kind nicht gelernt hat zu schwimmen, wird man es als Erwachsener eher nicht mehr anfangen." Für die Sicherheit im heimischen Garten-Pool oder im Urlaub am Strand seien gute Schwimmkenntnisse jedoch von großer Bedeutung. Das Höpfinger Familienbad würde sich zum Schwimmenlernen exzellent eignen, da das Becken sehr flach und die Gesamtgröße überschaubar sei sowie das fortlaufenden Kursmodell auf die Bedürfnisse und den eventuellen Förderbedarf der Kinder eingehe.
"In unserem Schwimmausbilder-Team tüfteln wir immer wieder verschiedene Möglichkeiten aus, wie wir den Kindern etwas beibringen können, wenn sie sich bei etwas Bestimmtem schwertun. Die Unterstützung im Team ist groß und zudem macht es mir viel Spaß, etwas mit Kindern zu machen", erzählt die Ausbilderin strahlend. Norbert Streckert, der sich ehrenamtlich stark ins Schwimmbadgeschehen einbringt, ergänzt: "Jeder Schwimmerfolg ist ein Lob für den Ausbilder. Das motiviert uns und freut uns."
Doch ist es alles andere als selbstverständlich, dass die Schwimmausbildung überhaupt im Höpfinger Familienbad möglich ist. "Alle kommunalen Bäder haben einen Zuschussbedarf. Die Gemeinde zahlt pro Besucher im Schnitt 10 Euro drauf. Da Schwimmbäder im Gegensatz zu Sportanlagen keine Pflichtanlage sind, besteht die Gefahr, dass die Schwimmbäder geschlossen werden, weil sie sich wirtschaftlich nicht rechnen", klärt Norbert Streckert auf, der Vorstandsmitglied im Förderverein "Pro Bad" ist. Ohne diesen gäbe es das Höpfinger Familienbad sehr wahrscheinlich nicht mehr.
Würden zudem nicht so viele Ehrenamtliche aushelfen, wäre vieles nicht zu leisten. Dann müssten die wöchentlich rund 250 Schwimmschüler zu einem der nächstgelegenen Bäder fahren. "Durch Spenden an ,Pro Bad‘ oder den Beitritt in den Förderverein kann jeder mithelfen, das Familienbad zu erhalten!", betont Norbert Streckert.
Info: Die Schwimmausbildung für die Anfänger findet mittwochs ab 17 Uhr statt. Bei Interesse kann man sich an die DLRG wenden. Jedoch muss man mit einer Warteliste rechnen. Die Kontakte zur DLRG und zu "Pro Bad" finden Interessierte im Internet unter www.hoepfingen.de/vereine/vereine-in-hoepfingen



