Haushalt in Buchen

Finanzen der Stadt sind im grünen Bereich

Höhere Einnahmen führen zu weiterer Konsolidierung des Haushalts - Gemeinderat stimmt Jahresabschlüssen 2016 zu

06.10.2017 UPDATE: 07.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden

Die Bäderbetriebe der Stadt kosteten 2016 rund 873 000 Euro und brachten Erträge in Höhe von 160 000 Euro. Pro Besucher ist das ein Defizit von 8,47 Euro. Foto: Tanja Radan

Buchen. (Wd) Nur Lob gab es für den Jahresabschluss 2016, dessen umfangreiches Zahlenwerk vom Beigeordneten und Kämmerer Thorsten Weber am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderates im Alten Rathaus anschaulich erläutert wurde. So wurden beispielsweise die Schulden der Stadt um eine Million Euro getilgt und die Pro-Kopf-Verschuldung um 63 Euro auf 500 Euro gesenkt. Es sei wiederum ein gutes Rechnungsergebnis erwirtschaftet worden, erklärte Weber.

Allerdings täusche die gute Liquidität, da die Haushaltsreste mit rund 9 Mio. Euro weiter im Blick bleiben müssten. Jedoch habe man mit weiterem Verschuldungsabbau die Konsolidierungsvorgaben erreicht. Bürgermeister Roland Burger sprach von "guten Zahlen, auf die man aufbauen kann". Der Haushalt sei weiter konsolidiert worden, die Steuereinnahmen seien stabil. Das sei notwendig, denn Investitionen von rund 8 Mio. Euro seien in Zukunft für Umbau und Erweiterung des Burghardt-Gymnasiums zu tätigen. Er zeigte sich optimistisch, dass man 2018 in ein gutes Jahr starten kann.

In der Gesamtergebnisrechnung wird ein ordentliches Ergebnis von rund 1,66 Mio. Euro erzielt und den Rücklagen zugeführt. Wenn man die Mehrbelastungen für den Finanzausgleich und für die Kreisumlage 2018 berücksichtige, ergebe sich 2016 ein korrigiertes Ergebnis in Höhe von rund 1,28 Mio. Euro, so Weber. Hinzu komme das Sonderergebnis mit einem Überschuss von 272.150 Euro. Bei der Gesamtfinanzrechnung verbleibt ein Zahlungsmittelüberschuss von rund 4,96 Mio. Euro. Einzahlungen aus Investitionstätigkeit gibt es in Höhe von 2,7 Mio Euro, Auszahlungen in Höhe von rund 8,9 Mio. Euro, was einen Saldo von minus 6,1 Mio. Euro ergibt. Der Finanzierungsmittelbestand nahm um 2,7 Mio Euro ab, allerdings ist der noch verschobene Auszahlungsbedarf aus Haushaltsresten von 8,9 Mio. Euro hinzuzurechnen. Der Endbestand an Zahlungsmitteln beträgt 3,7 Mio. Euro.

Ein Mehraufwand wurde für die Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft in Höhe von 225.000 Euro wegen zusätzlicher Krippenplätze notwendig. Der Netto-Ressourcenaufwand pro Kind beträgt für die Stadt damit 3 350 Euro. Betreut werden 631 Kinder.

Ein Mehrertrag von rund 34.000 Euro wurde bei den Grundsteuern erzielt. Die Gewerbesteuer liegt bei rund acht Mio. Euro und damit um fast 297.000 Euro über dem Vorjahresergebnis. Der Stadtwald mit einem Überschuss von rund 290.000 Euro und Schlüsselzuweisungen in Höhe von 561.000 Euro tragen zur Verbesserung des Rechnungsergebnisses bei. Das Sachvermögen der Stadt nahm um 4,6 Mio. Euro zu, das Finanzvermögen um 1,8 Mio Euro und die Einlagen um 4,5 Mio. Euro ab, während die liquiden Mittel um 2,4 Mio. Euro zunahmen. Die Aktiva insgesamt erhöhte sich um fast 3 Mio. Euro, die Rücklagen nahmen um fast zwei Mio. Euro zu.

Bei der Jahresrechnung des Spitalfonds Buchen für 2016 verwies Weber auf ein Ergebnis von 11.160 Euro, was dann zu einem Bestand von rund 46.000 Euro führt. Weber verwies auf erhebliche Sanierungsarbeiten, die noch anstehen. Sollten diese in Gang kommen, werde kein positiver Abschluss mehr möglich sein.

Beim Eigenbetrieb Energie- und Dienstleistungen Buchen (EDB) wurde für 2016 ein Gewinn in Höhe von rund 389.000 Euro verzeichnet. Dieser liegt um 44.000 Euro über dem Vorjahresergebnis und sogar um 402.000 Euro über dem Planansatz. Für 2017 werde allerdings mit einem Jahresverlust von 32.000 Euro gerechnet, so Thorsten Weber.

Die Bäderbetriebe verzeichnen 2016 einen Verlust in Höhe 713.000 Euro und damit 50.000 Euro weniger als 2015. Der Stadtbus fuhr einen Verlust von 102.000 Euro ein, die Telekommunikation weist ein Minus von 105.000 Euro auf, wohingegen die Fotovoltaik 13.000 Euro Gewinn verzeichnet. Aus Beteiligungen wurde ein Gewinn von rund 1,3 Mio. Euro erzielt.

Steigende Besucherzahlen verzeichnet das Hallenbad mit 41.660, während es ein Jahr zuvor lediglich 32.300 zahlende Gäste waren. Im Freibad war es umgekehrt: 2015 waren es rund 50.300 Besucher, 2016 hingegen 42.530, was dem wechselhaften Sommer geschuldet war.

Die Fraktionen zollten dem Kämmerer und seinem Team ein dickes Kompliment. Stadtrat Klemens Gramlich erklärte für die CDU, man sei mit dem Jahresabschluss rundweg zufrieden. Der Schuldenabbau sei wichtig, um Luft für wichtige Investitionen beispielsweise im schulischen Bereich zu haben. Stadtrat Peter Bauer von den Freien Wählern sah ein positives Signal in der gesunkenen Pro-Kopf-Verschuldung. "Nichts Kritisches gefunden" hatte Stadtrat Max Fischer von der SPD. Die Finanzen der Stadt seien im grünen Bereich.

Danach hatte der Gemeinderat die Jahresabschlüsse der Stadt, der Stiftung Spitalfonds und des Eigenbetriebs Energie- und Dienstleistungen für das Jahr einstimmig "abgesegnet".

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