Eine finanzielle Punktlandung hingelegt
Der Ravensteiner Schuldenstand konnte weiter verringert werden - Der größte Teil der Investitionen floss in Baumaßnahmen

In den Ausbau der Brunnenstraße wurden 680 000 Euro investiert. Foto: Helmut Frodl
Ravenstein-Merchingen. (F) Ein erfreuliches Rechnungsergebnis für die Stadt und den Jahresabschluss der Wasserversorgung für das Jahr 2016 präsentierte Bürgermeister Hans-Peter von Thenen in Vertretung von Kämmerer Benedikt Münch dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend im Rathaus. Der Schuldenstand in der Stadt konnte weiter verringert werden, eine geplante Kreditaufnahme zur Finanzierung der Investitionen im Vermögenshaushalt war durch die gute Finanzlage nicht erforderlich.
Nach dem ersten beschlossenen Nachtragshaushalt 2016 sank das Gesamtvolumen von errechneten 8 312.500 Euro auf nunmehr im Endergebnis 8 303.392 Euro. Das Volumen des Verwaltungshaushaltes stieg von 5 868.000 Euro auf 6 041.250 Euro (plus 173.250.00 Euro) und im Vermögenshaushalt ging der Betrag von 2 444.500 Euro auf 2 262.141 Euro (minus 183.358 Euro) zurück. Das Rechnungsergebnis verringerte sich im Vergleich zu den Planansätzen geringfügig. Wie von Thenen betonte, ist der Verwaltung fast eine finanzielle Punktlandung gelungen.
Bei den Einnahmen des Verwaltungshaushaltes liegt die Gewebesteuer in Höhe von 289.037 Euro nur knapp 1000 Euro unter dem Planansatz von 290.000 Euro. Die deutliche Differenz im Vergleich zum Vorjahr (Einnahmen damals 576.571 Euro) resultiert aus der Steuerrückerstattung zweier Unternehmen, was auch ein Hauptgrund für die Erstellung des Nachtragshaushaltes 2016 gewesen war. Die Hebesätze für die Grundsteuer A und B blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Gesamtsumme bleibt bei rund 348.000 Euro. Die Schlüsselzuweisungen und Ausgleichsleistungen beliefen sich auf 1 219.595 Euro.
Der Plan für das Forstwirtschaftsjahr 2016 ging im Verwaltungshaushalt von einem errechneten Überschuss von 56.000 Euro aus. Das Rechnungsergebnis schließt mit 76.198 Euro ab. Eine stete Erhöhung der Einkommensteuer ist seit dem Jahr 2010 deutlich erkennbar und lag 2016 bei 1 360.936 Euro.
Das "größte Paket" bei den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes sind die Personalkosten, die mit 1 527.662 Euro zu Buche schlagen, gefolgt vom Verwaltungs - und Betriebsaufwand mit 1 325.771 Euro. Die Kreisumlage ist mit einem Betrag von 945.029 Euro stabil geblieben, sagte der Bürgermeister. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug 668.582 Euro.
Der Vermögenshaushalt hatte ein Volumen von 2 262.141 Euro. Die Zuführungsrate aus dem Verwaltungshaushalt mit 668.581 Euro lag deutlich über dem geplanten Ansatz und war wesentlicher Bestandteil der Finanzierung der investiven Ausgaben. Zuschüsse wurden in Höhe von 606.331 Euro vereinnahmt.
Auf die geplante Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 650.000 Euro, so der Bürgermeister, konnte aufgrund der guten Finanzlage verzichtet werden, stattdessen wurden aus der allgemeinen Rücklage 519.395 Euro zur Finanzierung der Ausgaben genommen, deren wesentliche Ausgaben mit knapp 1 945.750 Euro im Bereich der Baumaß-nahmen entstanden, was 86 Prozent am Haushaltsvolumen bedeutet.
Kredite wurden in Höhe von 107.814 Euro getilgt, und die Ausgaben für den Grunderwerb beliefen sich auf 148.971 Euro. Bedeutende Vorhaben im Rechnungsjahr waren unter anderem der Neubau der Kindertagesstätte in Oberwittstadt mit einer Million Euro, Ausbau der Brunnenstraße/Weinbergweg in Unterwittstadt mit 680.000 Euro sowie die Flurbereinigung in Ober- und Unterwittstadt mit 279.000 Euro sowie der Hochwasserschutz Ballenberg/Erlenbach mit einem Betrag von 48.746 Euro.
Als sehr erfreulich bezeichnete es der Bürgermeister, dass der städtische Haushalt seit dem Jahr 2009 ohne Darlehensaufnahme auskommt. Der Schuldenstand zum 31. Dezember 2016 reduzierte sich durch die Darlehenstilgung von 2 091.913.( 2015) auf nunmehr 1 984.100 Euro. Die Pro-Kopf Verschuldung betrug 701,84 Euro. Der Stand der allgemeinen Rücklage ging durch eine Entnahme von 519.395 Euro von 1 206.133 Euro zum Jahresende 2016 auf 686.737 Euro und liegt noch weit über den gesetzlichen Vorgaben.
In der abschließenden Zusammenfassung stellte von Thenen fest, dass das Rechnungsjahr 2016 ein gutes Jahr für die Stadt war. Durch die höheren Zuweisungen stellt sich das Ergebnis besser dar als geplant. In Kombination mit einer sparsamen und wirtschaftlichen Ausgabenbewirtschaftung konnten 668.581 Euro an den Vermögenshaushalt übertragen werden. Die im Vermögenshaushalt enthaltenen Maßnahmen konnten leider nur zum Teil durchgeführt und finanziert werden.
Von guten Zahlen sprach Bürgermeister von Thenen beim von ihm ebenfalls vorgetragenen Jahresabschluss 2016 der Wasserversorgung. Die Erträge und Aufwendungen im Erfolgsplan beliefen sich auf 483.665 Euro und im Vermögensplan mit 317.000 Euro.
Der Jahresverlust betrug 8681 Euro. Insgesamt wurden 118.500 Kubikmeter Wasser verkauft. Die Eigenkapitalquote des Eigenbetriebes erhöhe sich erneut auf nunmehr 33,35 Prozent, gegenüber 32 Prozent im Vorjahr.
Der Gemeinderat nahm diese guten Zahlen mit einem "Klopfapplaus" zur Kenntnis und dankte Kämmerer Münch und seinem Team für diese sehr gute Arbeit. Einstimmig wurde die Feststellung der Jahresrechnung 2016 wie auch der Jahresabschluss des Eigenbetriebs Wasserversorgung beschlossen.
Die Stadt Ravenstein hat im vergangenen Jahr 1 945.734 Millionen Euro, was 86 Prozent des Volumens des Vermögenshaushaltes für Baumaßnahmen in den Stadtteilen ausgegeben. Mehr als eine Million für den Neubau der Kindertagesstätte in Oberwittstadt und 680.000 Euro für den Ausbau der Brunnenstraße und des Weinbergweges.



