Die neuen Soldaten kommen im Herbst 2020
Aufstellung des neuen Panzerbataillons 363 verzögert sich leicht - Planung der umfangreichen Baumaßnahmen in der Kaserne läuft

Bei der Bekanntgabe der Standortentscheidung im Dezember in Munster präsentierte die Bundeswehr auch die Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2", die in der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim stationiert werden. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (rüb) Nicht wie ursprünglich angedacht im Herbst 2019, sondern voraussichtlich erst zum 1. Oktober 2020 werden die ersten Soldaten des neuen Panzerbataillons 363 in der Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne ihren Dienst antreten. Bis dahin müssen die Unterkunftsgebäude dem jetzigen Standard angepasst und weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden, um den Anforderungen der Panzertruppe zu entsprechen. Dies betätigte Oberstabsfeldwebel Matthias Hähnel vom Presse- und Informationszentrum des Heeres in Strausberg am Freitag der RNZ.
Am 6. Dezember hatte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei einem Besuch des Ausbildungszentrums Munster (Niedersachsen) bekannt gegeben, dass die Bundeswehr ein sechstes Panzerbataillon aufstellen wird und zwar in Hardheim. Dadurch wurde der Standort, dessen Schließung 2011 verkündet worden war und der seit Herbst 2017 eine Einheit des Kommando Spezialkräfte beherbergt, dauerhaft gesichert. Dies hatte in Hardheim und Umgebung große Freude ausgelöst, zumal wenig später die Nachricht kam, dass auch das Hardheimer Materiallager und das Altheimer Munitionsdepot doch noch eine militärische Zukunft haben werden.
Dass der Zeitplan nun eine kleine Korrektur erfährt, dürfte die Freude vor Ort kaum schmälern. 500 Soldaten und 44 Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2" werden in Hardheim stationiert. Zudem wird der Bund rund 20 Millionen Euro in die Kaserne investieren. Für das neue Panzerbataillon werden zwei Kompanien neu aufgestellt und zwei aktive Kompanien des Gebirgspanzerbataillons 8 nach Hardheim verlegt.
Den Auftakt wird die 4. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Bad Frankenhausen (Thüringen) bilden, die mit rund 70 Dienstposten im Herbst 2020 nach Hardheim kommt. Das werden die ersten Soldaten des neuen Panzerbataillons sein. 2021 folgen dann die Soldaten der 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Pfreimd (Bayern). Parallel werden auch die beiden neuen Kompanien aufgestellt. 2022 soll die Aufstellung dann abgeschlossen sein.
Die notwendigen Baumaßnahmen sind aktuell in der Planung bzw. bereits in der Vergabe, sagte Oberstabsfeldwebel Hähnel. Mit den von der Ministerin genannten 20 Millionen Euro werden nicht nur die Unterkunftsgebäude modernisiert und den erhöhten Standards angepasst, sondern auch Gebäude für die Waffen- und Munitionsaufbewahrung, eine Tankanlage und Schießsimulatoren für Panzer und Waffen gebaut.
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Bis die neuen Soldaten der Panzertruppe des Heeres ihren Dienst in Hardheim antreten werden, ist die Carl-Schurz-Kaserne aber nicht verwaist: Mit einer Sollstärke von 175 Soldaten wird dort seit Herbst 2017 eine Stabs- und Führungsunterstützungskompanie des Kommando Spezialkräfte aufgebaut, die sich dort für Spezialeinsätze in der ganzen Welt vorbereitet. Der eigentlich schon totgesagte Standort Hardheim spielt also eine bedeutende Rolle auf der Landkarte der Bundeswehr.