Auf zwei Rädern Afrika umrundet
Extremradfahrerin Dorothee Fleck hält am 7. März in Hardheim einen Vortrag

Extremradfahrerin Dorothee Fleck ist eine gefragte Interviewpartnerin. So berichtete sie in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" über ihre Erlebnisse. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (rnz) Die Extremradfahrerin und Buchautorin Dorothee Fleck, die bereits zweimal die Welt mit dem Fahrrad umrundet hat, kommt zum zweiten Mal zu einem Vortrag nach Hardheim. Diesmal geht es um eine besondere Reise: zwischen 2015 und 2018 ist sie - mit kurzen Unterbrechungen - allein mit dem Fahrrad rund um Afrika gereist. Der Vortrag findet am Donnerstag, 7. März, in der Aula des Walter-Hohmann-Schulentrums statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn ist um 19 Uhr. Veranstalter ist die IG Mühlenradweg Erftal.
Bei ihrem ersten Vortrag in Hardheim, im November 2016, las sie aus ihrem Buch "Als Frau allein mit dem Fahrrad um die Welt". Die guten Verbindungen ins Erftal sind verwandtschaftlichen Beziehungen zu verdanken: Der Bruder Abenteurerin ist Dr. Johannes Fleck, der mit seiner Frau zusammen in Sindolsheim eine Arztpraxis betreibt und zuvor in Hardheim als Arzt tätig war und auch in der Erftalgemeinde gelebt hat.
Am 7. März steht ihre Reise rund um Afrika im Mittelpunkt. "Trotz der vielen Bedenken, alleine als Frau mit dem Fahrrad rund um Afrika zu fahren", habe sie sich auf den Weg gebracht, berichtet Dorothee Fleck auf den Weg. Sie wusste selbst nicht, ob sie es schafft - "hätte ich es nicht versucht, wüsste ich es heute noch nicht".
In zwei Jahren fuhr sie 40.000 Kilometer durch 33 afrikanische Länder. Los ging es aber in Europa: Zum Warmradeln im Dezember bot sich der Rhone- Radweg an. Durch Frankreich erreichte sie das Mittelmeer und von dort radelte sie entlang der Küste nach Spanien. Von Algeciras ging es mit der Fähre auf den afrikanischen Kontinent, vorerst allerdings in die kleine Enklave Ceuta. "Dann konnte der Spaß beginnen", sagt die Extremradfahrerin. Vom Schnee im Atlas-Gebirge ging es in die Hitze der Wüste. Kurz vor Mauretanien fuhr ein Reisebus über ihr Vorderrad, doch sie konnte ihr Gefährt notdürftig vor Ort reparieren. Das Ebola-Virus durchkreuzte dann ihre weiteren Pläne: Die Grenzen waren in die Elfenbeinküste noch geschlossen.
In Nigeria fand sie eine sichere Schneise zwischen dem Einflussbereich der Terrorgruppe Boko Haram und den Anschlägen auf Ölplattformen im Nigerdelta. Wegen Tiefsand musste sie in Angola auf andere Fahrzeuge zurückgreifen. Nach Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, wendete sich das Blatt. Es wurde touristischer, es gab Orte, wo sie etwas verweilen konnte.
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Immer wieder wurde sie auf ihrer Reise vor den wilden Tieren, vor allem den Löwen, gewarnt. Doch zum Glück traf sie keine an: Sie hatte "nur" Begegnungen mit Elefanten, Giraffen, Zebras und verschiedenen Antilopenarten. Das Zusammentreffen mit den Elefanten war aber nicht ungefährlich: Eines Abends wurde sie am Zelt von einer ganzen Horde Elefanten heimgesucht und musste vom Ranger gerettet werden.
Nachdem sie den südlichsten Punkt des Kontinents erreicht hatte, fuhr Dorothee Fleck entlang der Ostküste wieder zurück. Auf den hohen Pässen Lesothos wurde sie immer wieder vom Gewitter eingeholt. Statt von wilden Tieren, wurde sie in Ruanda und Äthiopien von bettelnden, teilweise Steine werfende Kinder verfolgt.
Durch das letzte afrikanische Land, Ägypten, ging es mit Polizeieskorte. "Eine ganz neue Erfahrung", wie die Abenteurerin einräumt. Etwas erleichtert, eine der härtesten Touren hinter sich zu haben, aber die gastfreundlichen, hilfsbereiten Menschen vermissend, flog sie von Kairo nach Athen, um sich Deutschland wieder ganz langsam zu nähern.
"Jedes Land wartete mit einem anderen Highlight und Abenteuer auf, jeden Tag gab es neue Herausforderungen", berichtet sie. Nach 33 afrikanischen Ländern, 43.628 Kilometern, zwei Jahren und zwei Wochen kehrte sie wohlbehalten zurück. Über die spannenden und lehrreichen Erlebnisse wird sie in ihrem Vortrag berichten.

In Hardheim hält sie am 7. März einen Vortrag über ihre Umrundung Afrikas. Foto: Dorothee Fleck



