Jannik Huspenina nahm an Turnier in Montenegro teil
Der Hardheimer berichtet von seinen Erlebnissen: "Keiner hat die Reise bereut", sagt er.

Von Adrian Brosch
Hardheim. Seit seinem vierten Lebensjahr ist Jannik Huspenina aktiver Handballer im TV Hardheim: Der 25-Jährige durchlief alle Stationen des klassischen "Handballer-Lebenslaufs". Jetzt legte er in sportlicher Hinsicht nach: Als Teil eines 14-köpfigen Teams nahm er Anfang Juli an der europäischen Handball-Meisterschaft der "European University Sports Association" (EUSA) in Podgorica/Montenegro teil – die Mannschaft belegte den siebten Platz unter elf Teilnehmern. Sein Fazit ist klar: "Es war zum Teil brutal anstrengend für den Körper, aber trotzdem ein richtig gutes Event", bilanziert er über sechs Tage mit sechs Spielen.
Jannik Huspenina studiert an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg Lehramt für Grundschule in Mathematik, Deutsch, Sozialkunde und Sport. Seine Liebe zu sportlicher Bewegung und insbesondere Handball findet in der unterfränkischen Main-Metropole keinen Abbruch: Er spielt in einem Handball-Team von 14 aktiven Studenten zwischen 22 und 26 Jahren.
"Weil ich unter anderem Sport studiere, stieß man eines Tages auf Handball. In diesem Zusammenhang hat mich mein Dozent Rainer Schulze gefragt, ob ich ein paar andere Handballer kenne – so haben wir ein Team zusammengestellt und die Handballmannschaft der Uni wiederbelebt", erzählt er. Das Training im Vorfeld lief im positiven Sinne "chaotisch" mit "etwas wilder Spielweise" ab, wie Jannik Huspenina mit einem Beispiel verdeutlicht: "Beim ersten Mal trugen wir Leibchen statt Trikots."
Rasch habe man sich jedoch eingespielt: "Wir waren selbst überrascht, wie gut es sich anlief", berichtet er. So wurde man 2022 Bayerischer Meister und im Herbst Deutscher Vizemeister. Titel, die für die EM-Teilnahme ausreichen. Neben den Würzburgern spielte aus Deutschland noch ein Team der Universität Duisburg mit. Administrativ betreut wurde die Mannschaft von Rainer Schulze und Andreas Reuter.
Anfang Juli ging es nach Montenegro. Allerdings nicht auf direktem Weg, denn der Teufel steckt bekanntlich im Detail. "Nachdem unser Flug sich verspätet hatte und wir den Anschlussflug nach Montenegro verpasst haben, verbrachten wir ungeplant zwei Nächte in Wien. Kurzerhand haben wir die Stadt erkundet und unsere erste Trainingseinheit noch in Wien abgehalten. Zum Glück sind wir doch noch rechtzeitig zur Eröffnungsfeier in Podgorica angekommen", erinnert sich der 25-Jährige.
Vor Ort lernte die Gruppe ihren Spielplan kennen: Mannschaften aus Rumänien (Stefan cel Mare University), Frankreich (University of Cote d’Azur) und Großbritannien (Imperial College London) gehörten zu den Gegnern. Die Meisterschaft war in Vorrundenspiele, Viertel- und Halbfinale sowie das Finale gegliedert. Das Würzburger Team mit Trainer Robin Schäler-Eckstein erreichte den siebten Platz.
Was auf den ersten Blick nicht nach einem umwerfenden Erfolg aussieht, hat im sportlichen Sinn eine viel tiefere Bedeutung: "Es lief fantastisch, obwohl wir ‚nur‘ auf dem siebten Rang landeten. Spielerisch, aber vor allem menschlich gesehen, konnte jeder viel für sich mitnehmen – wenn wir uns anfangs auch kaum kannten, schweißten die zehn gemeinsamen Tage die Mannschaft eng zusammen", fasst Jannik Huspenina seine Eindrücke zusammen.
Zu diesen gehören besondere Erkenntnisse: "Ein Turnier kann man nur mit einem breiten Kader gewinnen. Trotzdem zehrt es an den Kräften, wenn jeden Tag ein Spiel im Kalender steht", gibt er zu bedenken. Man sei jedenfalls nicht enttäuscht worden. "Keiner hat die Reise bereut", betont der 25-Jährige.
Sein Ziel hat der Hardheimer, der mit der ersten Mannschaft des TV Hardheim in der Badenliga spielt, jedenfalls erreicht. Von diesem Highlight seiner bisherigen Handball-Laufbahn erhofft er sich in erster Linie einen Kompetenzgewinn für die eigene Spielstärke: "Ich möchte noch besser spielen als in der letzten Runde."
Das wiederum käme seinem örtlichen Team zugute, wobei er hier voller Optimismus ist: "Die Mannschaft hat das Zeug zum großen Erfolg. Aber die kommende Saison ist lang, und man weiß trotz unbedingt positiver Gedanken nie, was kommen wird."