In Mosbach schlägt die Stunde der Wintervögel
Datensammlung und Rundgang vor Ort

Sumpfmeise (l.) und Eisvogel (r.) sind hier in der Region Tiere, die im Zuge der "Stunde der Wintervögel" beobachtet werden können. Wenngleich man im Fall des seltenen Eisvogels wohl schon ein wenig Glück und Geduld haben muss. Foto: Stefan Weindl/zg
Mosbach. (gin) Während beim bekannten Kinderlied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Amsel, Drossel, Fink und Star die Protagonisten sind, stehen bei der "Stunde der Wintervögel", die an diesem Wochenende schlägt, Meisen und Sperlinge im Fokus.
Bei der größten wissenschaftlichen Mitmachaktion Deutschlands des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), geht es darum, dass möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Fundierte Vorkenntnisse werden dafür nicht vorausgesetzt, Interesse an der Vogelwelt reicht zur Teilnahme völlig aus.
An der letztjährigen großen Vogelzählung im Januar 2018 beteiligten sich bundesweit über 136.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 92.000 Gärten und Parks mit 3,5 Mio. gezählten Vögeln ein - "ein neuer Rekord", wie es auf der Internetseite des Nabu heißt.
Den Spitzenplatz des am häufigsten gesichteten Wintervogels belegte 2018 der Haussperling, gefolgt von der Kohlmeise. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Auch Grünfink, Rotkehlchen, Buntspecht und Kleiber wurden häufig ausgemacht.
Wesentlich seltener kann man da schon einen Eisvogel beobachten, wie er RNZ-Fotograf Stefan Weindl letzten Freitag in Aglasterhausen direkt vor die Linse flog. Diese Art ist in Deutschland streng geschützt, da ihre Population in Europa mit wenigen Brutpaaren relativ klein ist und als dezimiert geführt wird.
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Sumpfmeise (l.) und Eisvogel (r.) sind hier in der Region Tiere, die im Zuge der "Stunde der Wintervögel" beobachtet werden können. Wenngleich man im Fall des seltenen Eisvogels wohl schon ein wenig Glück und Geduld haben muss. Foto: Stefan Weindl/zg
Die Beobachtung- und Zählaktion läuft seit Freitag und noch bis zum morgigen Sonntag: Infoblätter, Meldebogen und Zählhilfe lassen sich einfach von der Nabu-Internetseite herunterladen, das Teilnahmeformular ist bis zum 15. Januar freigeschaltet. Vielleicht gelingt es ja dem einen oder anderen sogar, neben heimischen "Standvögeln" auch Gäste aus fernen Regionen auszumachen, die bei uns überwintern.
Passend zur Stunde der Wintervögel bietet der Nabu Mosbach am Sonntagmorgen einen Rundgang entlang von Elz und Neckar an, bei dem unter anderem Wasservögel beobachtet werden können. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Verkehrsübungsplatz hinter der Pattberghalle in Neckarelz.