Genussregion Neckar-Odenwald

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Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises stellte das Direktvermarkterportal "Genussregion Neckar-Odenwald" vor

01.10.2019 UPDATE: 02.10.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden

Wo gibt es in der Region frisches Obst und Gemüse direkt vom Hof? Wo kann man Milcherzeugnisse aus regionaler Produktion kaufen? Antworten darauf gibt das neue Genussportal. Foto: Kern

Von Stephanie Kern

Neckar-Odenwald-Kreis. Viele Wege führen zum Direktvermarkter. Nur kennen muss man sie. Erste Schritte zum Kennenlernen gibt es im Neckar-Odenwald-Kreis schon seit 30 Jahren. Nun macht die Genussregion Neckar-Odenwald einen großen (Fort-)Schritt: Am Montag stellte das Landratsamt auf der Stutenmilchfarm in Mülben sein neues Internetportal "Genussregion Neckar-Odenwald - Heimat schmecken und erleben!" vor. Es bietet erstmals im Land eine Plattform für Direktvermarkter, Anbieter von Ferien auf dem Bauernhof oder pädagogischen Angeboten und auch Ausflugstipps in der Region.

Verantwortliche und Förderer des Internetportals "Genussregion Neckar-Odenwald" kamen in Waldbrunn zusammen. Foto: Kern

Landrat Dr. Achim Brötel, in dessen Haus das Portal "geschmiedet" wurde, fasste die Ziele des neuen Angebots treffend zusammen: "Daraus ist jetzt aber ein wirklich einladendes Schaufenster für qualitativ hochwertige, vielfältige, regional produzierte und deshalb vor allem auch frische heimische Lebensmittel entstanden, das sich wahrlich sehen lassen kann." Insgesamt 31 Betriebe haben derzeit einen Eintrag in dem Portal, darunter 20 Direktvermarkter, ein Bäcker, eine Mühle, ein Metzger sowie fünf Anbieter aus dem Segment "Urlaub auf dem Bauernhof" und drei Betriebe mit besonderen pädagogischen Angeboten auf Höfen. "Weitere haben ihr Interesse bereits bekundet. Das Ganze soll ja nicht in Stein gemeißelt, sondern gerade umgekehrt ein lebendes System sein, das fortlaufend ergänzt und aktualisiert werden kann", betont Brötel.

Letztlich gehe es um eine ganz einfache Kernbotschaft, die sich auf den schlichten Nenner bringen lasse, so der Landrat: "Wer weiter denkt, kauft näher ein." Wenn man die Menschen nach ihrem persönlichen Einkaufsverhalten frage, bekomme man schon jetzt ganz oft die Antwort: regional. "Trotzdem sieht die Realität aber leider vielfach anders aus. Selbst wenn der Wille vorhanden ist: Manchmal braucht man geradezu detektivische Fähigkeiten, um überhaupt herauszufinden, wo man welche regionalen Produkte überhaupt kaufen kann", erklärte Brötel. Deshalb will man mit der Internetplattform vor allem auch eine Brücke zwischen Erzeugern und Verbrauchern bauen.

Marion Schmidt-Kowalke vom Sachgebiet Ernährung, Hauswirtschaft und Einkommenskombinationen im Landratsamt hat das Projekt federführend betreut. Seit Oktober 2015 hat sie am Portal gearbeitet. "Ich möchte mich zuerst einmal bei allen bedanken, die uns unterstützt haben", sagte Schmidt-Kowalke. Etliche Testpersonen hätten immer wieder hilfreiches Feedback gegeben. "Mein Ziel war es, ein Portal zu schaffen, um alle Anbieter im Kreis zusammenzuführen", betonte sie. Das Portal sei kein Verkaufs-, sondern ein Informationsportal. Informieren können sich Interessierte nämlich nicht nur über Öffnungszeiten und Angebote, sondern auch über Ausflugstipps, anstehende Märkte oder Veranstaltungen. Auch ein Rezept des Monats wird es geben, damit die regional erworbenen Lebensmittel auch lecker verarbeitet werden können. Einen Wunsch hatte die Projektleiterin auch noch an die Direktvermarkter: Das Portal bekannter zu machen. "Ich bin mir sicher, wenn die Plattform bekannter wird, werden es bestimmt noch mehr Betriebe nutzen", machte Schmidt-Kowalke Werbung in Sachen "Genussregion".

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Timo Grüber von "Quellwerke", für die technische Umsetzung verantwortlich, gab einen kurzen Überblick über die technischen Details der Seite.

Peter Hauk, Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und damit laut Achim Brötel "Genussminister", freute sich, auch zur Vorstellung des Portals eingeladen worden zu sein. Wobei er zugeben musste: "Viel kann ich dem eigentlich gar nicht hinzufügen." Das Thema Direktvermarkter habe man auch in der Landesregierung stärker in den Mittelpunkt gerückt. "Regionale Vermarktung hat mit regionaler Produktion und Menschen, die sich damit identifizieren, zu tun", sagte Hauk. Man könne vielleicht nicht jeden Tag beim Direktvermarkter einkaufen. "Aber immer öfter", ermunterte Hauk. "Alles Gute" wünschte der Minister dem Portal und den Direktvermarktern.

Das Logo, das wollte Marion Schmidt-Kowalke aber unbedingt noch erklären, bevor die Direktvermarkter das Direktvermarkter-Büffet stürmen durften. Ein Herz ist es, bestehend aus Landschaften und Produkten des Neckar-Odenwald-Kreises. Dieses Herz soll nun der Wegweiser sein - und die vielen Wege zu den Direktvermarktern vereinen.

Info: www.genussregion-nok.de

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