Gemeinderat Höpfingen

Wer verursacht welche Heizkosten?

Diskussion über Einbau von Wärme-Mengenzählern für Bad, Schule und Sporthalle

17.04.2018 UPDATE: 18.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Das Höpfinger Schulzentrum: Über die Aufschlüsselung der Heizkosten für den Gebäudekomplex wurde am Montag im Gemeinderat kontrovers diskutiert. Foto: Adrian Brosch

Höpfingen. (adb) Mit einer schlanken Tagesordnung hatte sich der Höpfinger Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag zu befassen. Im Mittelpunkt standen die Themen "Windkraft" und "Energieverbrauch im Schulzentrum".

Breiteren Raum nahm das Dauerthema "Windkraft" ein. Im Zuge der dritten Offenlegungsphase des Teilregionalplans Windenergie erfolgt eine erneute Beteiligung der Behörden. Das Vorranggebiet "Dreimärker" verkleinerte sich dabei, wobei aus Sicht der Verwaltung keine Bedenken zu den Plänen bestanden. Die Änderung bewirkt, dass das ursprünglich 34 Hektar umfassende Vorranggebiet im südlichen Bereich verkleinert wird und nur noch 20 Hektarumfasst.

Wenngleich der gemeinsam mit Hessen und Rheinland-Pfalz abgeschlossene Staatsvertrag eine Änderung des Mindestabstands zur nächstliegenden Ortschaft auf 1000 Meter vorsieht, werde man am bisher bereits beabsichtigten Abstand von 750 Metern zu Waldstetten festhalten. Grund dafür ist die Vorgabe als sogenanntes "weiches Tabukriterium", was den Spielraum zwischen 700 und 1000 Metern ermögliche. Baden-Württemberg schreibe lediglich einen Mindestabstand von 700 Metern zur Wohnbebauung vor, woran sich die Gemeinde Höpfingen halte, sagte der Bürgermeister. Ohne einen "sachlichen Grund" werde man, so Hauck, jedenfalls "keine Änderungen mehr vornehmen". So beschloss der Gemeinderat, zur dritten Offenlage keine Einwände vorzutragen.

Weiterhin stand der nachträgliche Einbau von Wärmemengenzählern in der Schule auf der Tagesordnung. Die bisherige Abwälzung der Heizkosten auf die drei Haushaltsposten Schule, Familienbad und Sporthalle könne nach dem Austausch der Heizung und der Einspeisung von im Blockheizkraftwerk gewonnenen Strom nicht mehr umgesetzt werden. "Die Maxime, dass die Kommune bedingungslos alles zahlt, greift nicht mehr - gerade durch die Rückvergütungen für den eingespeisten Strom kann dieses Modell nicht mehr umgesetzt werden", hielt Bürgermeister Hauck fest und sprach von einer "nicht mehr nachvollziehbaren und unrealistischen Verteilung".

Beispielsweise gehe man aktuell zwar vom Familienbad als Großverbraucher aus, könne dies jedoch nicht mit Sicherheit belegen. Um den genauen Verbrauch von Familienbad, Schule und Sporthalle getrennt ablesen zu können, erging daher in der Nachbereitung der Vorschlag zum Einbau von Wärmemengenzählern. "Nur so ist eine korrekte Verbuchung der Heizkosten möglich, was speziell für das gewerblich betriebene Familienbad nötig ist", erklärte Hauck.

Gemeinderat Herbert Frisch zeigte sich kritisch: "Es wird kein einziger Euro an Verbrauchskosten gespart", trug er vor und bezeichnete die seitens einer Fachfirma veranschlagte Summe von 6299 Euro als "viel Geld". Erst einmal gelte es zu ermitteln, "ob der Aufwand überhaupt gerechtfertigt ist". Dem stimmte Gemeinderat Thomas Greulich zu - man solle "abwarten", zumal sich keine Kostenersparnis abzeichne. Amtskollege Helmut Häfner hielt dagegen, dass auch ein Gutachter zur Datenermittlung bereits einen solchen Preis verlange und riet in diesem Sinne vom Einsatz externer Schätzer ab.

Dem begegnete Hauptamtsleiterin Lisa Bender mit dem Hinweis, dass ohne Vor-Ort-Begehung keine Auftragserteilung erfolgen werde; Gemeinderat Michael Volk empfahl, bis zum Umbau des Kindergartens abzuwarten, während Bürgermeister Adalbert Hauck die Argumentation Volks stützte. Man müsse "die beste Lösung finden". Dementsprechend vertagte der Gemeinderat das Thema, ohne einen Beschluss zu fassen.

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