Gemeinderat Hardheim

Waldkindergarten soll im Frühjahr fertig sein

Der "Badische Hof" wird künftig als Wohnhaus genutzt. Der Technische Ausschuss gab grünes Licht für das Projekt.

12.10.2021 UPDATE: 13.10.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 26 Sekunden
In diesem Waldgebiet im Gewann „Wurmberg“ soll der Hardheimer Waldkindergarten in einer Schutzhütte in Form einer Containeranlage errichtet werden. Foto: Elmar Zegewitz

Hardheim. (zeg) Von weitergehendem öffentlichem Interesse war in der Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats am Montagabend vor allem die Errichtung eines Waldkindergartens im Gewann "Wurmberg".

Als Repräsentantin des Gemeindekindergartens war dazu auch Corinna Zegewitz anwesend. Bürgermeister Volker Rohm und Bauamtsleiter Daniel Emmenecker warteten hierzu mit entsprechenden Erläuterungen auf. Dabei wurde daran erinnert, dass man sich bereits seit längerer Zeit mit der Kindergartenstruktur befasst und bei einer Elternbefragung auch deutliches Interesse an der Einrichtung eines Waldkindergartens erkannt habe. Daher wurde eine Arbeitsgruppe in der Gemeindeverwaltung gebildet, die sich intensiv mit dem Projekt auseinandersetzte. "Zusammen mit dem Revierförster wurde auf dem Wurmberg mit dem in der Vergangenheit als Karl-Weber-Platz für die Waldfeste der Feuerwehr genutzten Gelände ein gut erreichbarer Standort für die Umsetzung gefunden", so Emmenecker. Im Waldkindergarten sollen künftig 20 Kinder betreut werden, wie Hauptamtsleiterin Mareike Brawek auf Nachfrage der RNZ mitteilte.

Emmenecker betonte zudem, dass auch ein Schutzstreifen im Hintergrund zur Absicherung vor Gefahren geschaffen werden soll, und stellte die Baumaßnahme mit allen Einzelheiten vor. Der Waldkindergarten soll in einer Schutzhütte in Form einer Containeranlage errichtet werden. Die Gemeinde verfügt als Waldbesitzer über eigenes Holz, das für den Anbau einer überdachten Terrasse und für einen Geräteunterstand genutzt werden kann. Die Größe der Containeranlage beträgt ca. sechs mal sechs Meter, die Innenraumfläche liegt bei insgesamt etwa 34 Quadratmetern, und eine überdachte Terrasse ist mit etwa 24 Quadratmetern ebenfalls vorgesehen. Der Gruppenraum selbst soll 17 Quadratmeter groß werden. Stromanschluss und Wasser seien vorhanden, die Abwasserfrage werde geklärt sein und ebenso die kindgemäße Einrichtung der Toiletten, so Emmenecker.

Bürgermeister Rohm kündigte zudem die Verkleidung des vorgesehenen Containers mit naturbelassenem Holz sowie die Beseitigung von unter Umständen gefährdender Bäume an. Das eigene Holz sei in Zusammenarbeit mit dem Forst ausgesucht worden. Nachdem noch einige Fragen wie z. B. zu den Kosten für die Eltern geklärt waren, wurde der Errichtung des Waldkindergartens final zugestimmt. Der Start für die Maßnahme ist bis Jahresende und die Fertigstellung bis zum Frühjahr 2022 geplant.

Ein weiteres Thema war die Auftragsvergabe zur Möblierung der in den Trakt 300 des Walter-Hohmann-Schulzentrums verlegten Gemeindebücherei. Diesbezüglich war zu hören, dass die Firma EKZ Bibliotheksservice als Bücherei- und Bibliotheksausstatter kostenlose Unterstützung in Verbindung mit dem angeforderten Angebot zur Ergänzung der Bestandsmöblierung anbot. Deren Möbel ließen sich hinsichtlich der Optik und Funktionalität mit dem Bestand gut ergänzen. Aufgrund der Kompatibilität des Bestands habe man daher auch auf die Einholung eines weiteren Angebots verzichtet. Mit Blick auf die Finanzierung des Angebots von EKZ Bibliotheksservice in Höhe von 21.614 Euro wies der Bürgermeister auf die Absprache mit Kämmerer Bernd Schretzmann hin, weil die Maßnahme im laufenden Haushalt nicht finanziert sei. Gemäß dessen Zustimmung soll die Finanzierung der Ausstattung der Bücherei durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer erfolgen. Denn für den Umbau und die Innensanierung des Traktes 300 stehe in der Haushaltsplanung ein Ansatz von 662.000 Euro zur Verfügung und bis zum Jahresende fielen nach derzeitigem Stand Aufwendungen in dieser Größenordnung an. Der Ausschuss stimmte schließlich der Vergabe für die Möblierung der Gemeindebücherei an EKZ Bibliotheksservice zu.

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Auf einen späteren Zeitpunkt wurde der Punkt "Neubau einer Sende- und Empfangsanlage für mobiles Breitband in Bretzingen" verschoben. Der stellvertretende Bauamtsleiter Bernhard Popp sprach im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der nichtvorlagepflichtigen Baugesuche die Nutzungsänderung des ehemaligen Gasthauses "Badischer Hof" zu einem privaten Wohnhaus an, was dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan "Sanierung Hofacker B II" entspreche.

Hinsichtlich der geplanten Erneuerung der Holzfenster zu Kunststofffenstern wird das Landesdenkmalamt durch die Baurechtsbehörde im Rahmen der Fachbehördenanhörung ihre Stellungnahme abgeben. Wie der frühere Eigentümer des "Badischen Hofs", Helmut Walz, auf Nachfrage der RNZ erklärte, seien die wertvollen Erinnerungsstücke an die große Zeit des Gasthauses als Einkehrort Goethes und auch die frühere Eingangstür in den Besitz des Erfatal-Museums übergegangen.

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