Fußgängerampel an B27 beim Netto vorgeschlagen
Die Erkenntnisse der Workshops wurden im Gemeinderat vorgestellt. Die Idee, Tempo 30 in allen Nebenstraßen einzuführen, ist umstritten.

Höpfingen. (adb) Höpfingen will die "wohl elementarste und gesündeste Art der Fortbewegung stärken". Damit das gelingt, stellte Tim Wiesler vom Ingenieurbüro Planersocietät aus Karlsruhe am Montag in der Sitzung des Gemeinderats Auszüge aus einem 90-seitigen Katalog vor. Es handelt sich dabei um die gewonnenen Erkenntnisse aus Ortsbegehungen und Workshops im Rahmen des Fußgängerverkehrs-Checks des Landes Baden-Württemberg.
Ziele sind unter anderem das Entstehen einer "Gehkultur". Möglich werden soll dies dank solider und sicherer Fußwege. Außerdem will man andere Verkehrsteilnehmer für die Belange des Fußverkehrs sensibilisieren. Hier kann Höpfingen auf eigene Stärken und Schwächen blicken: Als Pluspunkte des "Quetschedorfs" gelten das ansprechende Ortsbild mit kompakten Strukturen im Ortskern, eigenständige Gehwege, der Rudolf-Engel-Weg als zentrale Achse, zahlreiche Plätze und Freiflächen sowie Tempo 30 im Bereich der Schule.
Schwächen sind die als Barriere für Fußgänger anzusehende B27/Heidelberger Straße, weitgehend fehlende Querungsmöglichkeiten im Nebennetz, schlechte Sichtverhältnisse vieler Einmündungen und zuweilen schmale Gehwege. "Stärken sollen gestärkt und Schwächen geschwächt werden", betonte Wiesler.
Besonderes Augenmerk liegt auf den fünf Handlungsfeldern Längsverkehr, Querungen, Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität sowie Kommunikation und Information. Denkbare Ansätze seien hier etwa die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereichs in der Gneisenaustraße auf rund 400 Metern mit Schwerpunkt des Fußverkehrs, die Errichtung einer Bedarfsampel am Netto-Markt westlich der Einmündung in die Watzlikstraße sowie eine Tempo-30-Zone im gesamten Nebenstraßennetz mit Ausnahme der Hauptverkehrsachsen. Ausgenommen wären neben der Ortsdurchfahrt die Friedensstraße und Waldstetter Straße. Für die zahlreichen Vorschläge und Hinweise dankte Wiesler allen Teilnehmern und betonte: "Die Bürger hatten gute Ideen und Impulse."
Insbesondere der letzte Gedankengang sorgte jedoch für eine rege Diskussion unter den Räten. So bezeichnete Andreas Fürst Tempo 30 für alle Nebenstraßen als nicht sinnvoll: "50 km/h sind zwar erlaubt, aber an den meisten Stellen unrealistisch", merkte er an. Saskia Dargatz hingegen sprach von "Rennpisten" etwa im Bereich der Hardheimer Straße und unterstrich, dass Tempo 30 einen Gewohnheitseffekt erzielen werde.
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Außerdem führten niedrigere Geschwindigkeiten im Ortskern zu einer ...
Höpfingen. (adb) Höpfingen will die "wohl elementarste und gesündeste Art der Fortbewegung stärken". Damit das gelingt, stellte Tim Wiesler vom Ingenieurbüro Planersocietät aus Karlsruhe am Montag in der Sitzung des Gemeinderats Auszüge aus einem 90-seitigen Katalog vor. Es handelt sich dabei um die gewonnenen Erkenntnisse aus Ortsbegehungen und Workshops im Rahmen des Fußgängerverkehrs-Checks des Landes Baden-Württemberg.
Ziele sind unter anderem das Entstehen einer "Gehkultur". Möglich werden soll dies dank solider und sicherer Fußwege. Außerdem will man andere Verkehrsteilnehmer für die Belange des Fußverkehrs sensibilisieren. Hier kann Höpfingen auf eigene Stärken und Schwächen blicken: Als Pluspunkte des "Quetschedorfs" gelten das ansprechende Ortsbild mit kompakten Strukturen im Ortskern, eigenständige Gehwege, der Rudolf-Engel-Weg als zentrale Achse, zahlreiche Plätze und Freiflächen sowie Tempo 30 im Bereich der Schule.
Schwächen sind die als Barriere für Fußgänger anzusehende B27/Heidelberger Straße, weitgehend fehlende Querungsmöglichkeiten im Nebennetz, schlechte Sichtverhältnisse vieler Einmündungen und zuweilen schmale Gehwege. "Stärken sollen gestärkt und Schwächen geschwächt werden", betonte Wiesler.
Besonderes Augenmerk liegt auf den fünf Handlungsfeldern Längsverkehr, Querungen, Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität sowie Kommunikation und Information. Denkbare Ansätze seien hier etwa die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereichs in der Gneisenaustraße auf rund 400 Metern mit Schwerpunkt des Fußverkehrs, die Errichtung einer Bedarfsampel am Netto-Markt westlich der Einmündung in die Watzlikstraße sowie eine Tempo-30-Zone im gesamten Nebenstraßennetz mit Ausnahme der Hauptverkehrsachsen. Ausgenommen wären neben der Ortsdurchfahrt die Friedensstraße und Waldstetter Straße. Für die zahlreichen Vorschläge und Hinweise dankte Wiesler allen Teilnehmern und betonte: "Die Bürger hatten gute Ideen und Impulse."
Insbesondere der letzte Gedankengang sorgte jedoch für eine rege Diskussion unter den Räten. So bezeichnete Andreas Fürst Tempo 30 für alle Nebenstraßen als nicht sinnvoll: "50 km/h sind zwar erlaubt, aber an den meisten Stellen unrealistisch", merkte er an. Saskia Dargatz hingegen sprach von "Rennpisten" etwa im Bereich der Hardheimer Straße und unterstrich, dass Tempo 30 einen Gewohnheitseffekt erzielen werde.
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Außerdem führten niedrigere Geschwindigkeiten im Ortskern zu einer Lärmvermeidung und einem Sicherheitsgewinn. Thomas Greulich schnitt einen anderen Aspekt an: "Eine solche Begrenzung erfüllt ihren Zweck nur bei fortwährenden Kontrollen!"
Der einstimmige Beschluss sah vor, dass die Verwaltung zur Umsetzung von mittel- und langfristigen Maßnahmen mit den übergeordneten Fachbehörden, aber auch zu notwendigen Planungen, zur Kostenermittlung und schlussendlicher Realisierung im Zuge möglicher Förderprogramme ermächtigt wurde. Kurzfristige Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrssituation können nach Rücksprache mit den Behörden direkt umgesetzt werden.