Fitnessstudios in der Region öffneten wieder ihre Türen
Erst pumpen, dann desinfizieren - Hygienevorschriften müssen eingehalten werden

Von A. Rechner und B. Kühnle
Mosbach/Schwarzach. Nach fast acht Wochen Zwangspause haben einige mit ihnen zu kämpfen – den Corona-Pfunden. So mancher Sportbegeisterte sehnte die Wiedereröffnung der Fitnessstudios herbei. Am Dienstag war es dann soweit: Die Türen der Einrichtungen in der Region öffneten sich. So auch die des Clubs "SmileFit" in Mosbach oder des "Kraft-Werks" in Schwarzach. "Kurz nach Mitternacht schlossen wir wieder auf", erläuterte Phil Ehrmann, Leiter des Clubs "SmileFit". Viele Mitglieder wollten die Gunst der frühen Stunde nutzen und stählten gleich wieder ihre Muskeln. "Dieser Ansturm hat mich sehr gefreut", sagte der Club-Leiter am Dienstagnachmittag.
Die vergangenen Monate waren für Ehrmann und seine Kollegen aus der Branche alles andere als einfach. Dort, wo normalerweise Menschen für ihre Gesundheit und Fitness sporteln, herrschte Stillstand. Die gesamte Fitnessbranche war ausgeknockt. Zusätzlich machte sich auch eine Unwissenheit breit, wie und wann es weitergehen wird. "Die Zeit war sehr anstrengend", erläutert Phil Ehrmann. "Wir haben die Phase sehr sinnvoll genutzt und unter anderem die Räumlichkeiten renoviert", führt Ehrmann aus. Darüber hinaus habe man auch in zehn neue Geräte investiert.

In der Coronakrise seien Kreativität und neue Ideen gefragt gewesen. Der Stillstand während der Pandemie habe die digitale Komponente der Fitnessbranche umso wichtiger gemacht. Über die neuen Medien wie Facebook und Instagram war man bemüht, die Sportler auf dem Laufenden zu halten und über die Fortschritte der Renovierung zu informieren. "Wir danken allen Mitgliedern für ihr Vertrauen in unserem Club und das hohe Interesse auch während der Zeit der Schließung", sagte Ehrmann. Das gab dem Club-Leiter auch zusätzlich Kraft und Energie für die anstehenden Aufgaben.
"Unsere Kunden wollen etwas Gutes für ihren Körper und ihre Psyche tun", weiß l Ehrmann. Deshalb habe er mit seinem Team ein neues Trainingsprogramm installiert, mit dessen Hilfe das Immunsystem gestärkt werden soll.
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Rechtzeitig zur Wiederöffnung erstrahlen die Räumlichkeiten in neuem Glanz. "Meine 14 Mitarbeiter und ich sind voller Elan. Das Warten hat ein Ende", sagt Ehrmann froh und ergänzt: "Wir sind zurück!" Jedoch müssen sich die Mitglieder auf einige Einschränkungen einstellen. So müssen sie den Mindestabstand von 1,5 Metern beim Sporttreiben einhalten. Die Mitglieder dürfen ebenfalls keinen Körperkontakt haben. Um den vorgeschriebenen Mindestabstand zu gewährleisten, hat Phil Ehrmann auch Fitnessgeräte gesperrt.
Auch im "Kraft-Werk" in Schwarzach ist schon am ersten Tag der Wiedereröffnung eine große Zahl von Sportlern ins Training eingestiegen und auch hier war man in den Wochen der Schließung nicht untätig. Schon seit Beginn der Coronakrise hatte sich das Team des "Kraft-Werks" darauf vorbereitet, gleich nach der Lockerung der Beschränkungen aus den Startlöchern zu kommen. So wurden dort über 50 neue Desinfektionsstationen angeschafft, die Geräte mit Abständen zueinander aufgestellt und Hinweise zu den Verhaltensregeln angebracht. Das großzügige Raumangebot kam den Betreibern dabei entgegen, denn dank diesem sind die gebotenen Vorgaben relativ leicht zu bewältigen.
Im "SmileFit" in Mosbach müssen die Sportler die verwendeten Sport- und Trainingsgeräte nach jeder Benutzung sorgfältig desinfizieren. Hierzu habe man auf der Trainingsfläche von rund 2000 Quadratmetern über 25 Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Auch hier sind große Schilder im Club angebracht, die die Sportler an die Schutzmaßnahmen erinnern sollen. "Hygiene wird bei uns groß geschrieben, deshalb desinfizieren meine Mitarbeiter regelmäßig die Geräte sowie Türgriffe", erklärte Phil Ehrmann. Eine Maskenpflicht besteht in den Räumlichkeiten nicht, jedoch kann man einen Mund-Nasen-Schutz tragen. "Das kann jeder halten, wie er will", sagte Phil Ehrmann. Dafür müssen die Mitglieder in ihrem Sportdress ins Haus kommen. Denn die Umkleide- und Sanitärräume, insbesondere die Duschen, bleiben mit Ausnahme der Toiletten geschlossen. Die Gesundheit der Mitglieder und Angestellten habe auch beim "Pumpen" Vorrang.
Nun sind wieder Joggen, Sit-Ups, Crunches und andere Übungen angesagt, so mancher hat Nachholbedarf. In den Fitness-Centern herrscht nach der Zwangspause wieder Leben und viel Bewegung.



