Frankenbahn

Verkehrsministerium verteidigt Maßnahmen

Nach Kritik der Bürgerinitiative "I 780 Frankenbahn" am neuen Fahrplan: Verkehrsministerium legt seine Sicht der Dinge dar

24.11.2019 UPDATE: 25.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Zur von der Bürgerinitiative „I 780 Frankenbahn“ in der RNZ geäußerten Kritik am neuen Fahrplan nahm das Verkehrsministerium des Landes jetzt Stellung. Foto: Joachim Casel

Adelsheim/Osterburken. Der Fahrplanwechsel der Frankenbahn im Dezember polarisiert. Die Bürgerinitiative "I 780 Frankenbahn" hatte mit einem Schreiben an Verkehrsminister Hermann sowie die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Wahlkreise Heilbronn, Neckarsulm und Neckar-Odenwald-Kreis Kritik geübt. Das Verkehrsministerium nimmt in einer Replik dazu Stellung:

> Bedarfs- und Regelhalte:

Bürgerinitiative: "Die Haltestellen Adelsheim, Sennfeld, Roigheim usw. sind im neuen Fahrplan nur noch Bedarfshalte. Das ist für uns ein Unding. Vor allen Dingen für unsere Schulstandorte an der Strecke, Adelsheim, Osterburken und Möckmühl. Diese Halte müssen zum Fahrplanwechsel wieder in Regelhalte umgewandelt werden!"

Verkehrsministerium: "Zur Verbesserung der Pünktlichkeit auf der Frankenbahn wurde bei einigen sehr schwach nachgefragten Haltepunkten des RB 18 Bedarfshalt eingeführt. Damit ist es möglich, langsam am Bahnsteig vorbeizurollen und bei nicht vorhandener Nachfrage die Zeit und Energie für das Anhalten und Beschleunigen einzusparen. Fahrgäste, die am Bahnsteig stehen, können daher auch kurzfristig erkannt werden. Ein kurzfristiges Anhalten ist jederzeit möglich.

Im Falle von Verspätungen können bei einer Durchfahrt hierdurch wertvolle Sekunden eingespart werden, die sonst unnötig verstreichen und unter Umständen Anschlussverluste zur Folge hätten. Einige wenige Fahrgäste müssen dabei zwar beim Aussteigen eine Haltewunschtaste drücken, doch ganz viele Fahrgäste profitieren von einer höheren Pünktlichkeit. Es handelt sich dabei um ein übliches Verfahren bei sehr nachfrageschwachen Haltepunkten, das baden-württembergweit zum Einsatz kommt und erprobt ist."

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> Verbindungen zum Schichtbeginn:

Bürgerinitiative: "Um die Pendler von der Straße auf die Schiene zu bringen, fordern wir weitere Verbindungen zum Schichtbeginn des Audi-Werks mit Halt an den Haltestellen Neckarsulm-West und Nord."

Verkehrsministerium: "Im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn wurde detailliert mit allen Beteiligten (u. a. auch Audi) darüber diskutiert, welche Züge notwendig sind, um den Schichtbeginn besser abdecken zu können. Hierbei wurden alle Wünsche aufgenommen und so weit wie möglich umgesetzt. Ergebnis des Prozesses waren weitere Halte der RB 18. Darüber hinaus sind weitere Halte entweder in Neckarsulm-West und -Nord technisch nicht umsetzbar oder nicht nötig."

> Pendler und Schüler:

Bürgerinitiative: "Wir fordern mindestens einen weiteren Regionalzug zwischen 6 und 7 Uhr, um Pendler und Schüler besser zu befördern. Einige bisher bis Heilbronn durchgebundene Pendlerzüge am Morgen enden künftig in Bad Friedrichshall. Demnach müssen die Pendler und Schüler in überfüllte Stadtbahnzüge oder Regionalexpresszüge umsteigen. Eine massive Verschlechterung des Ist-Zustandes."

Verkehrsministerium: "Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird das Angebot zwischen Osterburken und Bad Friedrichshall um knapp 50 Prozent ausgeweitet. Davon profitieren alle Fahrgäste massiv. Der heute nur zweistündlich verkehrende RE Stuttgart–Würzburg wird auf einen Stundentakt verdichtet, und auch die RB 18 wird systematisch zum Stundentakt ausgeweitet.

Die heute verkehrende Sprinterverbindung (Osterburken ab 6.14 Uhr, Stuttgart an 7.47 Uhr) kann leider aufgrund der verspäteten Fahrzeuglieferungen durch Bombardier und Stadler nicht mehr erbracht werden. Sobald sich die Lage wieder stabilisiert, ist geplant, eine ähnliche Sprinterverbindung zu heute zu schaffen. Bei einer Angebotsausweitung von etwa 50 Prozent kann man beim temporären Wegfall eines einzelnen Zuges nicht von einer massiven Verschlechterung des Ist-Zustandes sprechen."

> Streichung von Haltestellen:

Bürgerinitiative: "Auch die Halte an der Haltestelle Heilbronn-Sülmertor mit der Dualen Hochschule und dem Technischen Schulzentrum werden in den Morgenstunden teilweise gestrichen."

Verkehrsministerium: "Für den Haltepunkt Heilbronn-Sülmertor werden seit Jahren zusätzliche Halte beim RE oder RB gefordert. Leider werden die vorhandenen Halte faktisch nicht genutzt. Zum Fahrplanwechsel 2018 wurden einige Halte gestrichen, bei denen die durchschnittlichen Ein- und Aussteiger kleiner 1,0 waren, um die Betriebsqualität zu verbessern. Hierzu gab es nie Beschwerden und die Pünktlichkeit der Züge hat sich verbessert."

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