Ein Musterbeispiel für gelungene Integration
Zwei 29-jährige Männer aus dem Irak absolvierten ihre Ausbildung im Senioren- und Pflegeheim Fahrenbach.

Fahrenbach. (kö) Integration gelungen: Darüber freuten sich bei einem Vor-Ort-Termin im Senioren- und Pflegeheim Fahrenbach neben den beiden Heimleitern Mike Schneider und Oliver Clary auch Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann und Reinhold Kirschenlohr, der stellvertretend für viele Roberner Mitbürger dabei war. Sie alle freuten sich mit Ramazan Mahmood Khalid Abe und Sherzad Salah Muawin, zwei jungen Männer aus dem Irak, die jetzt ihren Abschluss zum staatlich geprüften Hauswirtschafter bestanden haben.
Mit der Prüfung schlossen die beiden stets gut gelaunten Männer ihre dreijährige Ausbildung im Hauswirtschaftsbereich des Seniorenheimes ab. "Zur Ausbildung gehörte alles, was im hauswirtschaftlichen Bereich und in der Küche anfällt. Besonders wichtig war und ist natürlich der Umgang mit den Bewohnern des Seniorenheims und vom Betreuten Wohnen", so Silvia Haas, die Chefin der Hauswirtschaft."Auch da sind die beiden sehr vorbildlich", erklärt sie – und verlassen könne man sich auf sie immer.
Abe und Muawin, beide kurdischer Abstammung, flüchteten 2015 aus dem Irak und kamen Ende Mai 2016 mit vielen anderen Flüchtlingen nach Robern. Dort sorgte eine engagierte Betreuungsgruppe dafür, dass die beiden Deutsch lernten. "Und wir suchten auch eine Job-Möglichkeit", fügt Reinhold Kirschenlohr hinzu, der für die beiden mittlerweile zu einem Freund geworden ist.
Fündig wurde man im Seniorenheim Fahrenbach, wo Abe eine Anstellung im Hauswirtschaftsbereich fand, und Muawin als Pflegehelfer mitarbeitete. Eine Ausbildung im Pflegebereich konnte wegen der fehlenden schulischen Voraussetzungen aber nicht aufgenommen werden, und so begannen die Freunde mit viel Motivation und Freude an der Arbeit eine dreijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Hauswirtschafter, die sie jetzt mit der erfolgreichen Prüfung abschlossen.
"Der praktische Teil war gar kein Problem", meinten die beiden 29-Jährigen unisono. Doch der theoretische Teil habe sie aufgrund der sprachlichen Defizite schon vor Probleme gestellt. Letztlich aber bewältigten sie die Herausforderungen und so freute sich auch Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann über das gelungene Integrationsprojekt. Er dankte der Leitung des Seniorenheims und ganz besonders Reinhold Kirschenlohr, der den Dank für den jahrelangen Einsatz stellvertretend für viele seiner Mitbürger aus Robern entgegen nahm.
Auch interessant
Abe und Muawin, die mittlerweile in Fahrenbach wohnen, werden auch weiterhin im Seniorenheim Fahrenbach tätig bleiben – wenngleich jetzt erst mal eine Woche Urlaub ansteht. Und da, so Abe, wolle er unbedingt mal die Tropfsteinhöhle in Buchen-Eberstadt besichtigen. "Auch das kriegen wir sicher hin", so Kirschenlohr schmunzelnd.