Fahrenbach

Das ist der Zehn-Millionen-Haushalt

Wasser und Abwasser sind die kostspieligsten Zukunftsausgaben der Gemeinde

09.04.2019 UPDATE: 12.04.2019 06:00 Uhr 3 Minuten, 5 Sekunden

Eine Fachfirma ist derzeit dabei, die Fahrenbacher Kanäle im Inliner-Verfahren zu sanieren. Foto: Uwe Köbler

Fahrenbach. (kö) Die Verabschiedung der Haushaltssatzung 2019 stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Fahrenbach. Bevor die von Kämmerer Thomas Breitinger aber detailliert vorgestellt wurde, gratulierte Bürgermeister Jens Wittmann zunächst Gemeinderat Uwe Kohl nachträglich zum 60. Geburtstag und informierte über die Beratungen in der Klausurtagung.

Darin ging es neben Haushalt und Hauptsatzung auch um die drei Baugebiete (eines in jedem Ortsteil), die erschlossen werden sollen. Derzeit werden die von den Fachbehörden geforderten Boden- beziehungsweise Lärmgutachten erstellt und Verhandlungen mit einem Erschließungspartner geführt. Parallel laufen schon die Detailplanungen des Ingenieurbüros Sack und Partner.

Ziel sei es, so Wittmann, in Fahrenbach und Robern bis Ende dieses Jahres die neuen Bebauungspläne aufzustellen, sodass im zweiten Quartal 2020 mit der Erschließung begonnen werden kann. In Trienz wird dieser Termin wohl nicht zu halten sein, weil dort wegen der Hangsituation die Entwässerung der Plätze mehr Aufwand erfordert.

Wittmann informierte dann auch noch über die Innerortsentwicklung Fahrenbachs, in dessen Zentrum nach derzeitigem Stand bald sechs aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum geförderte Bauplätze auf Käufer warten.

Der Bürgermeister übergab dann an Thomas Breitinger, der den Zuhörern den Haushalt, übrigens den letzten im kameralen System, näher brachte. Breitinger holte zunächst zu einem Exkurs in die Planungsmodalitäten aus, um dann das Zahlenwerk in einem Umfang von über zehn Millionen Euro - 7,1 Mio. im Verwaltungshaushalt und 3,05 Mio. im investiven Bereich - vorzustellen.

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Wichtig für die Zuhörer war die Meldung, dass sich die Hebesätze der Steuern aktuell nicht erhöhen. Neu überdenken müsse man aber die Wasser- und vor allem die Abwassergebühren, deren Steigerung wohl unvermeidlich sei. Schon in diesem Haushalt werde eine halbe Million Euro da investiert, wo es normalerweise keiner sieht.

Derzeit ist es etwas anders, denn die Firma Erles saniert gerade in Fahrenbach Kanäle im Inliner-Verfahren. Als weitere Investitionen wurden die Erneuerung der Technik im Rathaus, die Einrichtung einer Kleinkindgruppe im alten Polizeigebäude, Erneuerungen von Wasserleitungen, der Kauf von Grundstücken und die Innerortssanierung genannt.

Dass der Etat eine gute Ausgangsposition für die Zukunftsaufgaben darstellt, bestätigte für die BWG Gemeinderat Wolfgang Keller, der Fahrenbach eine "sensationelle Entwicklung" in den letzten Jahren attestierte. Wichtig seien steigende Einwohnerzahlen, für die auch die neuen Baugebiete sorgen sollen. Er plädierte dafür, in Fahrenbach neben dem Gebiet am Ortseingang anderweitig "Mini-Erschließungen" anzugehen. Erfreulich fand der Sprecher der Fraktion, dass man fast eine halbe Million für die Kinder und Jugendlichen investiere und auch die Vereinsförderung ihren Platz findet.

Auch Uwe Kohl sah für die CDU sinnvolle und gute Projekte auf der Agenda. Wasser und Abwasser seien wohl die kostspieligsten Zukunftsaufgaben, denen man sich aber stellen müsse. Auch er hob die Wichtigkeit der Vereine heraus, dazu hatte er ein Sonderlob für die Feuerwehren mitgebracht. Er dankte der kompletten Verwaltung und - wie es zuvor bereits dessen Nachfolger Thomas Breitinger getan hatte - dem ehemaligen Kämmerer Reinhold Weiß sowie Bürgermeister Wittmann für die weitblickende Planung und empfahl die Annahme des Haushaltes.

Einstimmig fiel der entsprechende Beschluss, und mit dem gleichen Votum verabschiedeten die Gemeinderäte auch die neue Hauptsatzung.

Die bisherige Standesbeamtin Elke Kirschenlohr wird künftig von Uwe Köbler unterstützt. Dessen Ernennung nach erfolgreicher Prüfung stimmten die Räte ebenso zu wie der Neubestellung des Gutachterausschusses. Diese Ausschüsse sollen demnächst kreisweit zusammengelegt werden. Doch bis das soweit ist, werden bei Bedarf in Fahrenbach die Fachleute Horst Walter, Horst Kirschenlohr, Helmut Schumacher, Berthold Nohe und Armin Flicker erforderlichen Bewertungen vornehmen. Ergänzt wird der Gutachterausschuss von den Finanzbeamten Erhard Müller und Rüdiger Heck. Die Amtszeit dieses Gremiums läuft vier Jahre bis 2023.

Nicht mehr optimal läuft die EDV-Anlage im Rathaus, teilte Jens Wittmann mit. Vor allem der Server sorgt des Öfteren für Kummer bei den Bediensteten. Die dürfen sich bald über neues Equipment freuen, das in Kürze bei der Firma RBI Rittershofer aus Rheinstetten gekauft wird. Diese hatte für die Hardware ein Angebot vorgelegt, das "vollauf ins Budget passt und noch Spielraum für Software lässt", so der Bürgermeister.

Die Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule in Limbach war dann Thema der Beratungen. Es galt, die Kooperation mit der Caritas um fünf Jahre zu verlängern. Unisono wurde im Rat die Arbeit der Sozialarbeiterin gewürdigt, und so wurde der Entschluss gefasst, sich im geforderten Maße an der Finanzierung gemeinsam mit dem Land , dem Kreis und den Kommunen Waldbrunn und Limbach zu beteiligen.

Ort des Geschehens

Breit gefächert waren danach die Themen bei den Anfragen aus den Ratsreihen. Da ging es um die Ausstattung der Dorfgemeinschaftshäuser, um technische Fragen rund um die Feuerwehren, die Vergabe von Arbeiten, und auch die Parksituation in Fahrenbach entlang der Hauptstraße vor der Kirche und am Friedhof war Gegenstand der Gespräche. Aus der Bürgerschaft kamen dann noch Fragen zur Belegungsstärke und zur Gruppeneinteilung im Kommunalen Kindergarten Fahrenbach. Der wird in absehbarer Zeit durch die neue Kleinkindgruppe im alten Polizeigebäude erweitert.

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