Wie jeder einen Beitrag fürs Klima leisten kann
Klimafresser entdecken, Gemüse regional kaufen und den Wald fit machen. Allerdings hielt sich der Besucherandrang in Grenzen.

Von Peter Bayer
Eberbach. Was kann jeder Einzelne tun, um seinen Beitrag für ein besseres Klima zu leisten? Antworten darauf gab es bei der Klimamesse am Sonntag an mehreren Ständen im Foyer der Stadthalle. Auch wenn der Besucherandrang wie bei der Klimawerkstatt überschaubar war, wurden doch einige Tipps und Informationen geboten.
Bio, saisonal und regional sollte das Gemüse am besten sein. Wer dem zustimmt, für den käme die Teilnahme an der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) in Frage. Mitglieder aus Eberbach standen den Besuchern Rede und Antwort und erklärten das Prinzip. Für einen bestimmten Betrag im Monat erwerben die Mitglieder Anteile an der Ernte eines Landwirts.

Für die Solawi Heilbronn, Mosbach und Eberbach ist der Erzeuger Michael Scheurig, von dessen Hof in Robern es von Mai bis Dezember jede Woche einmal erntefrisches Gemüse gibt, im Winter alle zwei Wochen. 40 Sorten werden dort angebaut. Wer Interesse hat, kann sich einfach per E-Mail an info@solawi-erleben.de melden.
Wo im Haus geht die Energie verloren? Wie kann ich Energie sparen? Wie sieht es mit dem Einsatz erneuerbarer Energien aus? Fragen, mit denen Kerstin Thomson von der Verbraucherzentrale konfrontiert wird. "Die Leute haben Angst, das Telefon steht nicht mehr still", sagt sie.
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Die Angst vor dem neuen Energiegesetz verdränge im Moment die Beratung, sie müsse die Leute erst einmal "abholen und von der Angst befreien". Wer was wann tun muss, darüber klärt sie unabhängig auch jeden Mittwoch im Rathaus auf. Bis 24. Mai sind jedoch alle Termine vergeben, danach gibt es noch Lücken, sagt sie.
Ein Leidtragender des Klimawandels ist unser Wald. Anstrengungen, ihn klimagerecht zu gestalten, unternimmt die Stadtförsterei, klärt Försterin Christl Hock auf. Jede Baumart hat ihren eigenen Schädling, sagt sie, hat auch einige, wie den Kupferstecher, in kleinen Gläschen zum Anschauen mitgebracht.

Fichte und Buche leiden extrem unter der Trockenheit. Die Fichte ist für den Borkenkäfer extrem anfällig, die Buche kommt mit Temperaturen über 40 Grad nicht zurecht. Für die 3390 Hektar Stadtwald gilt es, klimastabile Baumarten zu finden und anzupflanzen. "Wir bekommen hier eine Vegetation wie am Mittelmeer", sagt Hock.
"Die Natur kann nicht so schnell auf den Klimawandel reagieren, wir versuchen lenkend einzugreifen und den Wald für unsere Kinder zu erhalten." Es gilt, eine Mischung reinzubringen. Atlaszeder, Seekiefer, Flaumeichen oder Traubeneichen könnten demnach unseren Wald zukünftig prägen.
Vor 18 Jahren von Lions und Rotariern gespendet, ist das Waldklassenzimmer im Gretengrund seit 14 Jahren klimaneutral. Jens Thomson informierte über die Einrichtung gleich neben dem Stand der Initiative Windenergie Eberbach. Die Radinitiative Eberbach wies an ihrem Stand auf die Hauptproblemstellen der Radrouten an den Beispielen Ohrsbergweg, Rockenau oder Neckarbrücke hin.
Auf weiteren Schautafeln gab es Informationen zum Wasser- und Energiesparen, cleverem Heizen und Lüften oder dem Stromverbrauch im Arbeitszimmer oder der Küche. Die Bürgerenergie Neckar-Odenwald informierte über die "Energiewende in Bürgerhand".