Neuvergabe der Bauarbeiten steht an
Submissionsergebnis liegt vor - Nach Rückzug und Pleite der Baufirma entscheidet der Gemeinderat am 24. Juni

Noch steht die neue Baufirma für den Hallenanbau nicht fest. Voran geht es beim Feuerwehrhausumbau derzeit nur mit dem Aushub belasteten Erdmaterials. Foto: Felix Hüll
Von Felix Hüll
Eberbach. Es tut sich was auf dem abgeräumten Baugrundstück im Winkel von Güterbahnhofstraße und Neuer Weg: Der Bagger der Firma Wäsch hat wieder Erde bewegt. Nach der Submission für den Feuerwehrgerätehaus-Hallenanbau steht nun auch der Termin für die Gemeinderatssitzung fest, in der zum zweiten Mal die Rohbauarbeiten vergeben werden sollen: Montag, der 24. Juni.
"Nach der Überarbeitung des Bauzeitenplans würden wir ca. zwei Wochen später das Gewerk Rohbau abschließen als ursprünglich geplant", erklärt Bürgermeister Peter Reichert auf Anfrage.
Reichert skizziert, wie es weitergeht nach dem Rückzug der Mannheimer Baufirma Wenzel GmbH, über die Ende Mai die Insolvenz eröffnet wurde. Nach dem offiziellen Spatenstich für das inzwischen auf 6,4 Millionen Euro veranschlagte Großbauvorhaben zum Feuerwehrgerätehausneubau standen die Arbeiten still.
Am Freitag vor Pfingsten fand die Submission der jetzt beschränkt ausgeschriebenen Rohbauarbeiten statt. Diesen Auftrag hatte in einer ersten Ausschreibung für 1,5 Millionen Euro das Bauunternehmen von Dominik Wenzel aus Mannheim erhalten. Er hatte in diesem ersten Bieterverfahren als einziger Interessent Unterlagen eingereicht.
Auch interessant
"Wir haben den Vertrag wieder abgegeben, weil wir es nicht hinbekommen haben," nannte Wenzel als Begründung für seinen Rückzieher - der Eberbacher Auftrag sei letztlich zu groß gewesen. Dann folgte die Schräglage des Unternehmens.
In einer Sondersitzung Ende Mai hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Rohbauarbeiten erneut auszuschreiben, kassierte aber auf Antrag von Stadtrat Georg Hellmuth den Punkt, dass die Bauverwaltung nach der Submission gleich selbstständig die Arbeiten vergeben könne. Diesen Beschluss muss nach dem nun vorliegenden Submissionsergebnis der Gemeinderat am 24. Juni fassen, so dass zügig die Verträge geschlossen und die verzögerten Arbeiten begonnen werden können. Einstweilen hat die Firma Wäsch ihren 56.400- Euro-Auftrag fortgesetzt, belastetes Erdmaterial von der Baustelle zu entsorgen.
Über die Details der Submissionsergebnisse wie Anzahl der Gebote und Preise soll erst der Gemeinderat informiert werden; "Das Ergebnis liegt uns vor," erklärt Stadtbaumeister Steffen Koch.
Bürgermeister Peter Reichert hatte angekündigt, dass mit diesem Kenntnisstand und nach dem erneuten Vergabebeschluss des Gemeinderats die Schadensersatzfrage geklärt werden kann. Reichert: "Hier befinden wir uns in Abstimmung mit unserer Rechtsvertretung. Unter anderem ausschlaggebend ist das neue Submissionsergebnis." Reichert merkt aber an, es sei sehr fraglich, in wie weit überhaupt Masse in einem Insolvenzverfahren zur Verteilung kommen werde.
Auch wenn es angesichts der Temperaturen schwer vorstellbar ist, bedrängt die Verantwortlichen für Eberbachs Feuerwehr doch schon jetzt die winterliche Witterung. Kälte, Schnee und Eis beeinträchtigen das schnelle Aufsitzen und Abfahren der Einsatzfahrzeuge, die normalerweise in einer Halle bereit stehen. Wegen der Baustelle müssen die Fahrzeuge teils draußen stehen und sind auch sonst die Abläufe nicht mit dem bisherigen Routinedienst vergleichbar. Deswegen wollen alle Beteiligten darauf hinwirken, dass trotz des Ausfalls der ersten Baufirma der Gerätehausneubau rechtzeitig vor der Frostperiode fertig gestellt werden kann. Nach dem neuen Bauzeitenplan des Architekturbüros Lengfeld & Wilisch sollen die folgenden Gewerke einen umso engmaschigeren Fristenplan erhalten.