Hirschhorn: Vorstellung der Kandidaten zur Bürgermeisterwahl

Die Bewerber Oliver Berthold, Hans-Joachim Lierz und Aloisia Sauer stellten eineinhalb Wochen vor der Wahl ihre Konzepte vor

16.09.2016 UPDATE: 17.09.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 11 Sekunden

Von Felix Hüll

Hirschhorn. Vor rund 400 Besuchern des Bürgersaals haben sich die drei Bewerber um das Amt des Hirschhorner Bürgermeisters ihren möglichen Wählern vorgestellt. Zur Sprache kam, wie die drei jeweils Hirschhorn weiter entwickeln wollen. Unter anderem ging es um Investitionen, die Zusammenarbeit mit Neckarsteinach, transparente Verwaltungsführung sowie neuen Gemeinsinn in der Stadt.

Die nicht von der Stadt sondern von den Kandidaten selbst einberufene knapp eineinhalb Stunden dauernde Versammlung moderierte Notar und Rechtsanwalt Jürgen Scheuble. Das Publikum erlebte Oliver Berthold, Hans-Joachim Lierz und Aloisia Sauer als einander in vielen Dingen ähnliche Kandidaten. Sie bemühten sich, eigene Akzente zur Unterscheidung zu setzen.

Zu ihren persönlichen Daten verwiesen alle Bewerber auf ihre Flyer und Internetseiten (www.oliver-berthold.de, www.hirschhorn.jetzt (Sauer) und www.buergermeister-lierz.de). Die vereinbarte Fünf-Minuten-Vorstellrunde zu ihrer Person nutzten sie für Inhaltliches.

Nach ausgeloster Reihenfolge positionierte sich Lierz als deutlicher Windkraftstandort-Gegner von Grein und Bewunderer von Hirschhorns Schönheit, Berthold als Mann vom Fach mit den Nerven eines Afghanistan-erfahrenen Bundeswehr-Truppenführers und Aloisia Sauer als zurückgekehrte Tochter der Stadt, die sich in persönlich idealer Konstellation nicht nur für eine Wahlperiode ihrer "Herzenssache" annehmen könne.

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Allen drei Bewerbern ist klar, dass sie in Hirschhorn für Veränderungen Geld beibringen und Ausgaben einsparen müssen. Oliver Berthold setzt dabei auf das Wachstum der Metropolregion. In Mannheim und Heidelberg können die Kommunen dort nicht den bis 2020 erforderlichen räumlich und finanziell gewünschten Wohn- und Gewerberaum bereitstellen. Hirschhorn hier zu positionieren solle neue Bürger ebenso wie neue Unternehmen in die Stadt bringen. Im Einzelhandel könne man niemand zwingen, ein Geschäft zu betreiben; Hirschhorn biete aber Potenzial für Sparten-Sortimente, etwa Kunsthandwerkliches mit Beziehung zum Mittelalter.

Weil Verwaltungen erst bei 7000 bis 8000 Einwohnern als wirtschaftlich zu betrachten seien, weise allein dies auf die Erfordernis, gemeinsam mit der 3900- Einwohner-Stadt Neckarsteinach Synergie-Effekte auszuloten. Berthold möchte den Bürgermeister da wieder mit eingebunden wissen. Sauer betont, dass für das Vorgehen hierbei eine "hohe soziale Kompetenz" unabdingbar sei.

Danach befragt, ob sie 2021 als Bürgermeister für den Bergsträßer Kreistag kandidieren werden, erklärte Berthold ja, dies sei anzustreben. Da alle drei Bewerber parteilos seien, bereite eine Kandidatur sicher Probleme. "Wichtig ist reinzukommen, egal mit welcher Partei." Sauer setzt eher auf Lobbyismus und Lierz ist wichtig, im Kreis wahrgenommen zu werden. "Vielleicht gibt es da ja auch andere Möglichkeiten."

Alle drei Bewerber setzen auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus. Lierz will dazu die vorhandene Kompetenz in der Bürgerschaft nutzen und bündeln. Berthold plant, die Weiße Flotte und die Dehoga an einen Tisch zu holen, um noch speziell anzubietende "Produkte" vermarkten zu können, so dass zahlungskräftige Besucher in die Stadt strömen.

Sauer will das Kaufkraft-Stärken nicht allein auf den Tourismus allein beschränkt sehen. Es gelte, Investoren in die Stadt zu holen, die etwa die Leerstände in der Altstadt umwandeln. Dazu müsse man bürokratische Hemmnisse und andere Schwierigkeiten aus dem Weg räumen - alle drei versprachen hier ihr Bestes zu geben. 

Das Vereinsleben fördern und deren Aktivitäten zum Wohle der Stadt einsetzen wollen ebenfalls alle drei Kandidaten. Insgesamt sollen die Bürger mehr als bisher ins Verwaltungshandeln mit einbezogen und früh informiert werden. Sauer sprach von einem jederzeit einsehbaren Ampelbild (rot: geht nicht, gelb: wird gemacht, grün: ist in Arbeit) etwa auf der Homepage, Berthold nannte Stadtteil-Spaziergänge, Bürger-Sprechstunden sowie Infos im Internet, im Stadtanzeiger und mit Flyern. Lierz will Ideen und Lösungen bei "Bürgerkonferenzen" sammeln und umsetzen.

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