Gemeinderat macht den Weg frei für die Stadtwerke GmbH
"Gewinnbringer" Strom, Gas und Wärme wechseln in die neue Gesellschaft - Mitarbeiter bleiben Angestellte der Stadt

Eberbach. (by) Die Stadtwerke Eberbach, das war einmal. Künftig gibt es die "Stadtwerke Eberbach GmbH" und die "Städtische Dienste Eberbach". In seiner Sitzung am Donnerstag beschloss der Gemeinderat die Ausgliederung der Geschäftsfelder Strom-, Gas- und Wärmeversorgung sowie des Kaufmännischen Service auf die e.con GmbH und deren Umbenennung in "Stadtwerke Eberbach GmbH". Ferner wurde das Stammkapital der GmbH um 975.000 Euro auf eine Million Euro erhöht. Der Gemeinderat stimmte ferner der Übertragung der Grundstücke zu. Für alle Verkaufsfälle ist der Stadt ein Vorkaufsrecht einzutragen.
Bürgermeister Peter Reichert verglich den Vorgang in den letzten Jahren mit einem Marathonlauf. Jetzt stehe man vor dem Zielband. "Wir denken und hoffen, dass es der richtige Schritt ist, brauchen die GmbH um zukunftsfähig zu sein." Man werde ein neues Konstrukt haben.
"Steigende Komplexitäten in der Energiewirtschaft, hoher Wettbewerbsdruck und hohe digitale Prozessanforderungen stellen insbesondere kleinere Stadtwerke vor große Herausforderungen", so Stadtwerkeleiter Günter Haag. Zusätzlich hätten die Städtischen Dienste Eberbach aufgrund der langjährigen Verlustphase der Jahre 2006 bis 2013 eine "nicht auskömmliche Eigenkapitalquote sowie einen zu hohen Verschuldungsgrad." Deshalb sei es notwendig, die rentablen Geschäftsfelder in eine private Rechtsform auszugliedern, um damit gleichzeitig die Wettbewerbs- und Kooperationsfähigkeit herzustellen. "Wir schaffen eine GmbH, die eine Million Euro Stammkapital und mit 102.000 Euro eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote hat. Die Voraussetzungen sind wirklich gut", betrachtete Haag den Schritt von der wirtschaftlichen Seite. Als Gegenleistung für die Vermögensübertragung gewährt die GmbH dem Eigenbetrieb Stammanteile in Höhe von einer Million Euro.
"Es ist ein finaler Schritt, wir schaffen ein gesundes Unternehmen, hoffentlich ist es kein Lastesel für den Eigenbetrieb", äußerte sich Jan-Peter Röderer (SPD). Peter Wessely (Freie Wähler) bezeichnete die Voraussetzungen für die neue Gesellschaft als gut. Es werde nicht leichter, aber sie sei "mit besserem Rüstzeug ausgerüstet".
"Es ist gut, dass sämtliche Mitarbeiter berücksichtigt werden", so Patrick Joho (CDU). "Wir ha
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ben uns überzeugen lassen, dass es der richtige Weg ist", kündigte Peter Stumpf (AGL) die Zustimmung seiner Fraktion an. Er hoffe, dass die Bäder und Busse über die Stadtwerke finanziert werden können. "Gas und Strom waren immer Gewinnbringer."
Vom Betriebsübergang betroffen sind auch 28 Mitarbeiter, informierte Personalsachbearbeiter Patrick Koch. Deren Arbeitgeber bleibt wie gewünscht die Stadt, Arbeitsplatz ist die GmbH. Es sei ein einstimmiges Votum des Gemeinderats gewesen, auch an die Mitarbeiter zu denken, so Koch. Man habe einen Personalgestellungsvertrag ausgearbeitet, den er als "bester Kompromiss" bezeichnete. Der Personalrat habe diesem bereits einstimmig zugestimmt.
Stadtrat Peter Stumpfs ausdrücklicher Dank galt Patrick Koch. "Es ist der richtige Weg und ein großes Maß Freiheit für das Personal."



