Ein Hoch auf die lebendige Freundschaft
Seite an Seite mit einer Delegation aus der Partnerstadt Thonon feierte Eberbach am Wochenende die deutsch-französischen Beziehungen

Eberbach. "Es lebe Thonon, es lebe Eberbach, es lebe die Partnerschaft." Von diesem Geist waren die Teilnehmer beim deutsch-französischen Partnerschaftstreffen übers vergangene Wochenende in Eberbach geprägt. Einen herzlichen Empfang bereiteten etwa 50 Eberbacher 36 Gästen aus der Partnerstadt Thonon- les-Bains vergangenen Freitag im Ratssaal. Wieder perfekt organisiert hatte das Wochenende der Verein "Freunde Thonons" um Vorsitzenden Helmut Schultz in Zusammenarbeit mit der Stadt. Die Treffen finden seit 2003 in Erinnerung an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages im Jahr 1963 durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer alljährlich im Januar wechselweise in einer der beiden Städte statt.
"Schön ist es, wenn Freunde sich treffen, wunderbar ist es, wenn dies regelmäßig geschieht," freute sich Bürgermeister Peter Reichert bei der Begrüßung. Reichert erinnerte daran, dass aus ehemaligen "Erbfeinden" heute gute Freunde geworden seien. Den großen Staatsmännern Adenauer und de Gaulle sei es zu verdanken, Europa zu dem gemacht zu haben, "wie es sich heute präsentiert." Dazu hätten auch unzählige Städtepartnerschaften beigetragen. "Ein Traum ist wahr geworden," zeigte sich das Stadtoberhaupt begeistert. Noch ganz frisch im Amt, sei er Anfang vergangenen Jahres in der Stadt am Genfer See herzlich aufgenommen worden, berichtete er. Und bei einem folgenden Sommerurlaub habe er die Stadt und die Menschen dort noch besser kennen gelernt. Reichert wünschte sich, dass die Städtepartnerschaft auch in Zukunft mit viel Leben erfüllt ist.
Thonons Bürgermeister-Stellvertreter Michel Pittet, in Eberbach seit Jahrzehnten bestens bekannt, dankte für den Empfang und überbrachte die Grüße von Bürgermeister Jean Denais. Stadtrat Pittet wies auf die im März in Frankreich anstehenden Kommunalwahlen hin. Unabhängig davon, wie diese ausgingen und wer weiterhin von der Bevölkerung ein Mandat erhalten werde, solle die Städtepartnerschaft in gewohnter Herzlichkeit bestehen bleiben, wünschte er. Neben einigen Flaschen Wein hatte er auch Lob für Peter Reichert mitgebracht. Der sei immerhin das erste Eberbacher Stadtoberhaupt "seit ungefähr 500 Jahren" gewesen, das in Thonon das Foire de crete, eine Art Kuckucksmarkt, eingeweiht habe.
"Den Geist der Beziehungen" lobte der Präsident der Freunde Thonons, Helmut Schultz, ins Französische übersetzt von Christine Kley-Guermeur. All dies zeige, dass Menschen in familiärer Atmosphäre miteinander reden und aufeinander hören wollten. Schultz freute sich, dass heuer auch Neumitglieder der "Amis d' Eberbach" den Weg in die alte Stauferstadt gefunden haben. Bernard Bondaz, Vorsitzender der 130 Mitglieder zählenden "Freunde Eberbachs" dankte dafür, dass fast alle französischen Delegationsmitglieder in Gastfamilien untergebracht wurden und lobte die "Freunde Thonons", die viel Arbeit in die Vorbereitung des Besuchs investiert hätten.
Nach dem Austausch der Gastgeschenke wurden die freundschaftlichen Kontakte in gemütlicher Runde bei einem gemeinsamen Abendessen in der "Krone-Post" vertieft. Am Samstagmorgen führte Eugen Emmig die Gäste durch die Stadt und machte sie mit den Sehenswürdigkeiten Eberbachs vertraut. Zum Imbiss wurde anschließend ins Hohenstaufen-Gymnasium geladen, ehe man nachmittags Bad Wimpfen einen Besuch abstattete. Der Abend klang in einer Besenwirtschaft in Gundelsheim aus. Mit vielen neuen Eindrücken traten die französischen Gäste am Sonntag wieder den gut 500 Kilometer langen Heimweg Richtung Genfer See an.



