Eberbach: Stadionpläne wurden beerdigt

Jetzt will die Stadt einfachere Umbaulösungen für das Sportgelände in der Au verfolgen.

14.04.2014 UPDATE: 14.04.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Von Jutta Biener-Drews

Eberbach. Seit Jahren warten Fußball-, Sportvereine und Schulen sehnsüchtig darauf, dass die Stadt sich des maroden Sportgeländes in der Au annimmt und den alten Hartplatz in einen Kunstrasenplatz mit Leichtathletikanlage umbauen lässt. Und am guten Willen fehlt es keineswegs: Ende 2011 wurde ein Ingenieurbüro aus Waldbronn mit entsprechenden Vorplanungen beauftragt. Was dabei herausgekommen ist - zwei Stadion-Varianten mit Kunstrasenplatz und umlaufender Rundlaufbahn an unterschiedlichen Standorten sowie eine nicht überdachte Variante - durfte der Gemeinderat jetzt begutachten. Mehr, als an den Vorlagen zu schnuppern, war ihm allerdings nicht vergönnt. Aufgrund der für Eberbach unerschwinglich hohen Kosten von über 2,5 Millionen Euro für die Stadionversionen beerdigte der Gemeinderat diese Pläne in der jüngsten Sitzung einvernehmlich. Weil die Situation aber auf eine Lösung drängt, will man im Zusammenspiel mit den Vereinen prüfen, ob sich die Umbauvariante des bestehenden Platzes für rund 760.000 Euro realisieren lässt und zusätzlich die Chancen auf eine Tartanbahn als Ersatz für die 60 Jahre alte Aschenbahn ausloten.

Was einen Stadionbau in der Au so extrem teuer macht, ist die Lage im Hochwasserbereich des Neckars. Der Platz müsste aufgeschüttet und die Anlage angehoben werden - ein Eingriff in den Überflutungsraum des Neckars. Deshalb müsste in der Nähe noch eine Ausgleichsfläche, ein sogenannter Retentionsausgleich geschaffen werden. Und es müssten Untersuchungen zum Retentionsraumverlust angestellt werden. Kostenpunkt für die damit zusammenhängenden baulichen Maßnahmen am aktuellen Standort: 690.000 Euro; am Standort "Obere Au" Richtung Palestra: 730.000 Euro. Für die Herstellung des 105 mal 68 Meter großen Kunstrasenplatzes mit vierbahniger Kunststoff-Rundlaufbahn setzen die Planer um die 1,6 Millionen Euro an.

Nur ein knappes Drittel dieser Aufwendungen wäre nötig, um den jetzigen Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen. Dann bestünde auf dem Sportgelände allerdings auch in Zukunft Überschwemmungsgefahr bei Hochwasser. Die Planer haben untersucht, was für die Einebnung des Platzes, das Einfräsen einer neuen Entwässerung, den Einbau einer neuen Randeinfassung und den Aufbau für den Kunstrasen anfallen würde; außerdem für eine neue Beleuchtung und einen umlaufenden Weg. Ergebnis: 759.000 Euro alles inbegriffen. Die Stadt könnte dafür Zuschüsse unter anderem aus dem Ausgleichsstock von 30 Prozent und aus dem Sporthallen-Förderprogramm über 149.000 Euro einstreichen. Fördermittel, die allerdings auch für ein Stadion fließen würden.

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