Eberbach: Glasfaserverlegung soll zum Jahresende fertig sein
Die Telekom hat bei der Glasfaserverlegung für die Breitbandnetzversorgung von drei auf fünf Baufirmen erweitert

An etlichen Stellen in der Stadt werden derzeit Breitbandnetzausbau-Gräben zugeteert.
Von Marcus Deschner
Eberbach. Die Deutsche Telekom gibt beim Breitbandausbau in Eberbach jetzt so richtig Gas. "Wir haben ein Ziel und sind auf dem Weg dazu", betont Klaus Reinemuth. Der Mann ist Leiter der Deutschen-Telekom-Technik in Heilbronn.
Gemeinsam mit Joachim Otto und Projektleiter Martin Saupp stellt er den Fortgang der Arbeiten für das Großprojekt vor, bei dem die Telekom eine Million Euro investiert. Vor Ort dabei sind ebenfalls Bürgermeister Peter Reichert und Marco Bräutigam. Letzterer ist bei der Stadtverwaltung für die schnelle Datenautobahn zuständig. Etliche Bürger hatten sich bei unserer Zeitung beschwert, dass zwar "an allen Ecken und Enden" in der Stadt weiß-rote Absperrbaken zu sehen sind, die für Verkehrsteilnehmer Hindernisse darstellen. Zudem durfte häufig gegenüber dieser Baustellen nicht geparkt werden, die scheinbar bereits abgeschlossen waren. Entsprechende Verbotsschilder kennzeichneten dies auch. Doch das soll nun laut Reinemuth bald der Vergangenheit angehören. Denn Ende des Jahres soll die Maßnahme nahezu komplett abgeschlossen sein.
Um den Arbeiten mehr Tempo zu verleihen, habe man die Anzahl der in Eberbach momentan für das Projekt eingesetzten Baufirmen von drei auf fünf erhöht. Mitte Dezember ist für die Bevölkerung zudem eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant.
18 Multifunktionsgehäuse (MFG) werden in der Stadt aufgestellt. Laut Martin Saupp sind 13 davon bereits installiert, fünf sollen in Kürze folgen. Die könne man sowohl als Überbau an bereits vorhandene Einrichtungen des Telekommunikationsdienstleisters angliedern oder direkt daneben stellen.
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Rund zehn Kilometer Glasfaserkabel verlegt die Telekom laut Joachim Otto in Eberbach zur Versorgung von 7700 Haushalten. "Wo’s Sinn macht, legen wir Leerrohre mit rein", ergänzt Marco Bräutigam. Er meint damit das Mitverlegen von Rohren für den Zweckverband fibernet.rnk, dem Eberbach und alle anderen kreisangehörigen Gemeinden sowie der Rhein-Neckar-Kreis selbst angehören.
Probleme gibt’s mit manchen Ortsteilen, räumen die Telekom-Leute freimütig ein. Während Friedrichsdorf, Badisch-Igelsbach und Brombach von Hessen aus versorgt werden, kann Pleutersbach an die Leitung des Zweckverbands fibernet.rnk anschließen. Pleutersbach liegt bekanntlich an der ersten Pilotstrecke des Zweckverbands, die über Schönbrunn weiter nach Lobbach führt.
Schlechte Karten haben aber, zumindest derzeit noch, die Einwohner von Unterdielbach. Denn in den rund sieben Kilometer entfernten Höhenortsteil hat die Telekom nicht vor, Leitungen zu verlegen. Und ein Anschluss von Waldbrunner Seite aus sei auch nicht möglich. "Wir können immer nur gleiche Vorwahlbereiche bedienen".
Da Oberdielbach jedoch eine andere Vorwahl hat als Unterdielbach, scheide die Option mit der Versorgung vom Winterhauch her aus. Saupp erläutert auch den Weg der schnellen Datenautobahn. Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle, die sich im früheren Postgebäude an der Schafbrunnenstraße befindet, und den einzelnen Multifunktionsgehäusen werde das Kupferkabel durch weitaus leistungsfähigere Glasfaserkabel ersetzt. Von dort geht’s dann zu den einzelnen Kunden. Dabei gelte die Faustformel "je näher der Kunde an dem Gehäuse wohnt, desto höher ist die Internet-Geschwindigkeit".
Reinemuth und Saupp liefern auch eine Antwort, warum nach den Kabelverlegearbeiten die wieder verfüllten Erdgräben nicht umgehend zugeteert werden, sondern oft noch abgesperrt bleiben. "Wir wollen erst wenn alles fertig ist testen, ob auch alles funktioniert". Bei möglichen Fehlern könne man so wieder rasch aufgraben und diese beseitigen.



