Eberbach: Der Förderverein will die Bäder erhalten

Der neue Verein sucht noch Mitglieder - "Wir wollen die Stadtwerke unterstützen", gab der Vorsitzende die Marschrichtung vor

21.11.2014 UPDATE: 21.11.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Das Eberbacher Hallenbad dauerhaft zu erhalten, ist Ziel des neu gegründeten Fördervereins. Am über 40 Jahre alten Bad stehen in Kürze große Investitionen an. Foto: Deschner
Von Marcus Deschner

Eberbach. Die öffentlichen Schwimmbäder langfristig zu erhalten, ist Ziel des neu gegründeten "Fördervereins der Eberbacher Schwimmbäder e.V.". Vorsitzender Jürgen Creß (Foto: Deschner) lud am Mittwochabend zum Kennenlernen ins Hallenbad ein. Etwa 30 Interessierte, darunter Stadtwerkeleiter Günter Haag, fanden sich ein und wurden von Creß sowie Stellvertreter Thomas Mathias informiert. Wie am Rande der Veranstaltung durchsickerte, wollte sich anderntags, also am gestrigen Donnerstag, auch der Gemeinderat hinter verschlossenen Türen mit der Zukunft der Bäderbetriebe beschäftigen.

Jahr für Jahr reißen Frei- und Hallenbad ein Loch von rund 800.000 Euro in die Kasse der Stadtwerke, unter deren Dach die Bäderbetriebe angesiedelt sind. Vor allem das 1973 eröffnete Hallenbad ist ein Sorgenkind. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen stehen in naher Zukunft an, so dass auch schon hinter vorgehaltener Hand über eine mögliche Schließung diskutiert wurde. Denn Geld dafür ist nicht da.

Ein endgültiges Aus für das Hallenbad will der noch junge Verein aber gerade verhindern. Creß führte mehrere Argumente auf, warum die Einrichtung erhalten bleiben soll. So finde neben dem allgemeinen Badebetrieb dort auch das Schulschwimmen statt. Was beispielsweise unabdingbare Voraussetzung beim Sportabitur sei. Zudem könnten nach Creß' Schätzungen 40 bis 50 Prozent der Grundschulkinder nicht oder nicht richtig schwimmen, was sich nur durch entsprechendes Training ändern lasse. Schließlich sei das Bad für den Vereinssport, für Schwimm- und Aquajoggingkurse von großer Wichtigkeit. "Wir wollen die Stadtwerke unterstützen und damit einen kleinen Teil zum Erhalt der Bäder beitragen," gab der Vorsitzende die Marschrichtung des neu gegründeten Vereins vor. Mit Rat und Tat wolle man helfen. Als Verein habe man andere Möglichkeiten um Spenden und Sponsoren zu werben als Stadt und Stadtwerke.

Ideen seien bereits da, jetzt wolle man sich Gedanken machen, was möglich ist. Creß und seine bislang sechs Mitstreiter hoffen freilich auf großen Mitgliederzulauf und verteilten bei der Zusammenkunft eifrig Aufnahmeformulare. Der Jahresbeitrag für Erwachsene beträgt zwölf Euro, für Kinder und Jugendliche die Hälfte. Nach Ende der kommenden Faschingskampagne will man sich treffen und eine Strategie fürs weitere Vorgehen beraten. Denkbar seien beispielsweise Events in den Bädern. So finde im Bammentaler Freibad regelmäßig ein Konzert statt. Eugen Emmig, seit Eröffnung des Bades bis zu seiner Verrentung dort als Schwimmmeister tätig, schlug vor, kahle Wände dort als Werbeflächen zu vermieten und so weitere Einnahmen zu erzielen.

DLRG-Vorsitzender Heinz Thöne begrüßte die Gründung des Vereins und betonte, dass am Hallenbad "dringend was gemacht werden muss." "Wir wollten Nägel mit Köpfen machen und wollen jetzt Bretter suchen, wo wir diese einschlagen können," antwortete Jürgen Creß auf Kritik, dass sich die Vereinsgründung und die damit verbundenen Vorarbeiten eher im Stillen vollzogen haben.

Einen Förderverein für den Bau des Hallenbades gab's übrigens bereits einmal. Als das Bad vor gut 40 Jahren in Betrieb genommen wurde, löste der sich allerdings auf, denn der Vereinszweck war erfüllt.

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