Die Parkplätze werden knapp
Sanierung der Tiefgarage am Leopoldsplatz soll Weihnachtszeit berücksichtigen - Umdenken beim Parkhausbau Güterbahnhofstraße

Ein Parkhaus, das direkt an den Fußgängersteg (ganz l. im Bild) andockt, lässt sich auf dem Plangebiet in der Güterbahnhofstraße nicht realisieren. Der Bau muss weiter in den oberen Bildbereich rücken. Foto: jbd
Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Die bevorstehende Sanierung der Tiefgarage am Leopoldsplatz mit einer damit einhergehenden Sperrung von Innenstadtparkplätzen und das Bauprojekt eines Parkhauses im Sanierungsgebiet zwischen Güterbahnhofstraße und Bahngleisen beschäftigten den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Wie dringend in Eberbach Parkplätze gebraucht werden, kam in beiden Punkten zum Ausdruck. Doch reichten die Beschlüsse fürs Erste nicht übers Planerische hinaus.
Um die stark angegriffenen Stahlbetonteile in beiden Geschossen der Tiefgarage Leopoldsplatz zu sanieren, will die Stadt abschnittsweise vorgehen, um nicht alle 152 vorhandenen Parkplätze auf einen Schlag sperren zu müssen. Allerdings sind die durch Streusalz verursachten Schäden schon so verbreitet und so gravierend, dass die "Sanierung keinen Aufschub duldet", wie die technische Untersuchung ergeben hat. Als Zeitplan angedacht war, den ersten Bauabschnitt zwischen August 2018 und Februar 2019, den zweiten von April bis August 2019 vorzunehmen und die Gesamtmaßnahme, die 1,35 Millionen Euro kosten wird, im laufenden Kalenderjahr nur planerisch anzugehen. Stadtbaumeister Steffen Koch ließ in der Sitzung aber wissen, dass die Möglichkeit abgeklopft wurde, die Arbeiten in der für die Geschäftswelt in der City besonders wichtigen Weihnachtszeit einzustellen. Dies werde vom Ingenieurbüro jedoch kritisch gesehen - und mit Entwurfsplanung und Kosten wäre dann erst 2018 zu rechnen. Doch genau dies wurde schließlich auch beschlossen. Der Auftrag über fast 136.000 Euro ging an ein Pforzheimer Büro.
Zur Diskussion: Wenn das im Sanierungsgebiet Güterbahnhofstraße geplante Parkdeck aus Fördergründen bis Ende April 2019 stehen muss, dann ließe sich zu diesem Zeitpunkt doch die Tiefgarage Leopoldsplatz in einem Zug sanieren, sinnierte Rolf Schieck (SPD) darauf, beide Maßnahmen in der Reihenfolge umzudrehen. "Das (Parkdeck) kriegen wir bis dahin nicht gebacken", schloss dies Bürgermeister Peter Reichert aus. Für die Stadt komme allenfalls in Frage, in Bezug auf die Förderfrist noch etwas Aufschub zu erwirken. Wie wichtig die Adventszeit für die Innenstadt sei, hob Heiko Stumpf (CDU) hervor. Peter Stumpf (AGL) sprach sich dafür aus, unterm Leopoldsplatz auf jeden Fall zu sanieren, auch wenn das Parkdeck jenseits der Bahngleise nicht fertig wird. Ebenso Peter Wessely (FWV): "Die Tiefgarage wird sonst nur noch schlechter und teurer!"
Eine neue Situation hat sich im Sanierungsgebiet "Güterbahnhofstraße - Teilgebiet Ost" ergeben, wo bekanntlich das neue Parkhaus entstehen soll. Sollte dies bislang teils auf Privatflächen geschehen, um den Bau direkt an den Fußgängersteg andocken zu lassen, so hat sich dieses Konzept zerschlagen. Der Bau lässt sich ausschließlich auf städtischem Grund realisieren und rückt damit in östlicher Richtung vom Steg ab. Der Gemeinderat hatte vorläufig also nur dem entsprechend abgeänderten Vorentwurf zum Bebauungsplan zuzustimmen und so den Weg für die Öffentlichkeitsbeteiligung freizumachen. Wie dann tatsächlich gebaut wird, ob zwei oder drei Decks hoch, und wieviele - förderfähige - öffentliche Parkplätze dabei herausspringen werden, soll Gegenstand der nächsten Bauausschusssitzung sein.
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"Ohne Bebauungsplan gibt’s keine Bebauung", zunächst müssten die planerischen Voraussetzungen für den Bau geschaffen werden, machte Steffen Koch klar. Entscheidend sei im Moment nur, dass das Entwicklungskonzept mit den Sanierungszielen vereinbar sei, "und das ist es".
Als einziger nicht mit dieser Vorgehensweise einverstanden zeigte sich Heiko Stumpf (CDU). Seiner Meinung nach muss der Bau dieses Parkhauses am neuen Standort zuerst grundsätzlich beschlossen werden, weil es da, weiter entfernt von der Innenstadtverbindung Steg, "viel schlechter genutzt" werden könnte. Anders Karl Braun (CDU). Das Parkhaus an dieser Stelle sei auf jeden Fall wichtig für Pendler, die jetzt noch in großer Zahl und ganztägig Plätze in der Innenstadt blockierten und dadurch eine Belästigung für die Anwohner darstellten. In die selbe Richtung dachten auch Markus Scheurich und Rolf Schieck (SPD): "Und wir müssen jetzt planen, um dem Bau überhaupt eine Chance geben".



