Der neue Gemeinderat tagte erstmals
Vier Neue im Eberbacher Gemeinderat

Von Peter Bayer
Eberbach. Die letzte Sitzung vor der Sommerpause brachte auch einen Wechsel im Eberbacher Gemeinderat. Vier Mitglieder wurden verabschiedet, vier neue nahmen auf deren Stühlen Platz und durften gleich eine umfangreiche Tagesordnung mit abarbeiten.
"Es ist ein sehr anspruchsvolles und schwieriges Amt", wandte sich Bürgermeister Peter Reichert an die scheidenden Gemeinderäte, sprach dabei aber auch deren Nachfolger an. "Ziemlich nichts ist einfach und das Schwert der Finanzierbarkeit schwebt über allen Entscheidungen." Sein Dank galt den ausgeschiedenen Gemeinderäten Susanne Lehn, Benjamin Müller (beide Freie Wähler), Heiko Stumpf (CDU) und Peter Huck (SPD) für die gute Zusammenarbeit und einen fairen Umgang miteinander. "Sie haben mitgeholfen, eingroßes Ziel zu erreichen: die teilweise Konsolidierung der städtischen Finanzen, Schulden wurden getilgt. Sie haben Verantwortung für die Stadt und die Mitbürger übernommen." Alle vier erhielten neben einer Urkunde den Bronzeeber der Stadt. Müller, Stumpf und Huck gehörten dem Gremium fünf Jahre an, Lehn zehn Jahre. Sie wurde dafür auch vom Gemeindetag geehrt.
Lehn appellierte in ihrer Abschiedsrede an die Mitglieder des neuen Gemeinderats, sachlich zu bleiben und niemanden anzugreifen. Wie geht es mit der Stadt Eberbach weiter", sei wichtigstes Ziel.

Die letzte Sitzung des Eberbacher Gemeinderats vor der Sommerpause war gleichzeitig auch die letzte Sitzung für drei Gemeinderäte und eine Gemeinderätin, die aus dem Gremium ausgeschieden sind. Bürgermeister Peter Reichert (Mitte) bedankte sich bei (v.l.) Benjamin Müller (Freie Wähler), Heiko Stumpf (CDU), Susanne Lehn (Freie Wähler) und Peter Huck (SPD). Sie gehörten dem Gemeinderat fünf Jahre an, Susanne Lehn sogar zehn Jahre. Foto: Peter Bayer
Die frei gewordenen Plätze nahmen Dr. Patrick Schottmüller, Udo Geilsdörfer (beide Freie Wähler), Bettina Greif (CDU) und Susanne Heimpel (SPD) ein. Danach verpflichtete der Bürgermeister alle Mitglieder des am 26. Mai neu gewählten Gemeinderats. "Ich bin mir sicher, wir werden interessante Stunden verbringen und werden nicht immer einer Meinung sein", so Reichert.
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Zumindest bei der anschließenden Zusammensetzung der beschließenden Ausschüsse (siehe nebenstehenden Text), der Bestellung von Stadträten in andere Gremien und der drei ehrenamtlichen Bürgermeisterstellvertreter herrschte Einigkeit. Erster Stellvertreter ist Michael Reinig (Freie Wähler), zweiter Rolf Schieck (SPD) und dritter Wolfgang Kleeberger (CDU).
Nach diversen Bauanträgen (Bericht folgt) legte Stadtkämmerer Patrick Müller den Halbjahresbericht über die Entwicklung des städtischen Haushaltsplans 2019 vor. Der Schuldenstand zum 30. Juni belaufe sich auf 15,3 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1059 Euro entspricht. Die liquiden Mittel belaufen sich auf 14,78 Millionen Euro. Diese seien allerdings verplant, die Maßnahmen nur noch nicht umgesetzt, so der Stadtkämmerer. Müller erläuterte die wesentlichen Veränderungen im Ergebnishaushalt gegenüber den Planansätzen: Mehreinnahmen Gewerbesteuer 300.000 Euro, Minderausgaben diverser Gebäude 537 000 Euro, Minderausgaben Gewerbesteuerumlage durch eine Rückerstattung 500.000 Euro.
Hintergrund
Ausschüsse neu besetzt
Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates wurden auch die beschließenden Ausschüsse neu besetzt. Sie bestehen jeweils aus dem Bürgermeister sowie elf Mitgliedern des Gemeinderats, sowie elf Stellvertretern. Dazu
Ausschüsse neu besetzt
Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates wurden auch die beschließenden Ausschüsse neu besetzt. Sie bestehen jeweils aus dem Bürgermeister sowie elf Mitgliedern des Gemeinderats, sowie elf Stellvertretern. Dazu kommen noch sachkundige Einwohner als beratende Mitglieder. Der Gemeinderat hat sich im Vorfeld darauf geeinigt, je Ausschuss und Fraktion maximal zwei beratende Mitglieder zu bestellen.
Verwaltungs- und Finanzausschuss: Peter Wessely, Udo Geilsdörfer, Dr. Patrick Schottmüller (alle FW), Rolf Schieck, Klaus Eiermann, Jens Müller (alle SPD), Wolfgang Kleeberger, Michael Schulz, Patrick Joho (alle CDU), Peter Stumpf, Christian Kaiser (beide AGL). Beratende Mitglieder sind Edgar Sigmund, Karen Schrieber (beide FW), Büsra Isik, Heike Feuerstein (beide SPD), Björn Fellhauer, Christina Kunze (beide CDU), Jens Thomson und Simon Dost (beide AGL).
Bau- und Umweltausschuss: Peter Wessely, Michael Reinig, Dr. Dietmar Polzin (alle FW), Rolf Schieck, Jan-Peter Röderer, Markus Scheurich (alle SPD), Karl Braun, Georg Hellmuth, Michael Schulz (alle CDU), Kerstin Thomson, Lothar Jost (beide AGL). Beratende Mitglieder sind Armin Grein, Andreas Meier (beide FW), Dirk Lenz, Arno Reinmuth (beide SPD), Volker Brich, Andreas Häffner (beide CDU), Tobias Günther, Angelina Rocchetta (beide AGL).
Werksausschuss: Ralf Lutzki, Dr. Dietmar Polzin, Michael Reinig (alle FW), Susanne Heimpel, Jan-Peter Röderer, Klaus Eiermann (alle SPD), Karl Braun, Bettina Greif, Patrick Joho (alle CDU), Kerstin Thomson, Peter Stumpf (beide AGL). Beratende Mitglieder sind Oskar Dexheimer, Barbara Konradi (beide FW), Florian Fink, Dr. Heiko Schuster (beide SPD), Dietmar Lamprecht, Prof. Dr. Ute Gummich (beide CDU), Gisela Langhard, Michael Gray (beide AGL).
Umlegungsausschuss: Peter Wessely, Dietmar Polzin, Michael Reinig (alle FW), Markus Scheurich, Susanne Heimpel, Jens Müller (alle SPD), Wolfgang Kleeberger, Bettina Greif, Georg Hellmuth (alle CDU), Lothar Jost, Kerstin Thomson (beide AGL). Beratende Sachverständige sind Roland Rechner (Bau-Sachverständiger) und das Vermessungsbüro Schwing - Dr. Neureither. (by)
Lege man die Mai-Steuerschätzung zugrunde, müsse in den Folgejahren mit weniger Einkommensteueranteil gerechnet werden als geplant und in der Finanzplanung enthalten ist, blickte Müller voraus. Bei einem Ansatz für 2019 von 7,65 Millionen Euro wären dies 310.000 Euro weniger.
Über die Liquidität sei bereits konträr diskutiert worden, so Wolfgang Kleeberger (CDU). Seine Frage, ob die Stadt inzwischen Negativzinsen bezahle, konnte Müller verneinen. "Wir kriegen sogar ein kleines bisschen." Auf die zwei Seiten der Liquidität wies Peter Stumpf (AGL) hin. Es sei positiv für die Stadt. Wenn Investitionen nicht getätigt werden, unterbinde dies jedoch Baumaßnahmen. Grund für die hohe Liquidität seien zwei Maßnahmen, bei denen sich alles verzögert habe, so Stadtbaumeister Steffen Koch. "Es werden erhebliche Rechnungen auflaufen", versicherte er.