Bilanz für Schwimmbäder: Mängel in Eberbach, Glanz in Waldbrunn

94.000 weniger Badegäste hab es in der Au. Die Katzenbuckel-Therme zieht hingegen nach ihrer Renovierung immer mehr Besucher an.

15.01.2015 UPDATE: 15.01.2015 05:00 Uhr 2 Minuten, 41 Sekunden
Die Renovierung in der Katzenbuckel-Therme hat sich gelohnt: 2014 sind die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen. Damit auch 2015 alles weiter glänzt, setzt Betriebsleiterin Christine Friedrich auf noch mehr Veranstaltungen. Foto: Nolten-Casado
Von Barbara Nolten-Casado

Eberbach/Waldbrunn. Mehr als 200.000 Besucher haben die beiden Schwimmbäder in Eberbach und Waldbrunn-Strümpfelbrunn im vergangenen Jahr verzeichnet. Doch während in der Katzenbuckel-Therme die Tendenz stetig nach oben weist, musste sich das Eberbacher Badezentrum in der Au mit sinkenden Besucherzahlen auseinandersetzen. Woran das liegen könnte? "Nun, man merkt, dass der Sommer sehr schlecht war", führt die Leiterin des Badezentrums Stefanie Meier einen der möglichen Gründe an.

Seit 2008 hat Meier die Leitung von Frei- und Hallenbad inne. Der Besucherrückgang in der Hallenbadsaison sei zwar weniger signifikant gewesen. Das unbeständige Sommerwetter aber habe dazu geführt, dass die Zahlen für 2014 mit rund 94.000 Besuchern fast 15 Prozent unter den Zahlen des Vorjahres lagen.

Daneben bereiten Schwimmmeisterin Meier auch diverse Mängel Kopfzerbrechen: ein undichtes Hallenbecken etwa, defekter Beton oder Fliesenschäden. Probleme, die von Seiten der Stadtwerke wegen Geldmangels bislang nicht angegangen werden konnten. "Ein eigenes Nichtschwimmerbecken wäre natürlich auch gut", findet Meier. Doch sie weiß: "An der Grundstruktur lässt sich so leicht nichts ändern."

Wie also könnte man die Attraktivität des Eberbacher Bades erhöhen? Einiges sei bereits an Aktionen geplant, verrät Meier. So wolle das Bad ab Mitte Januar Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene mit eigenem Personal anbieten - "ohne Öffentlichkeit und in kleinen Gruppen". Kindernachmittage sollen kleine Besucher ins Bad locken, sommerliche Beach-Partys Jugendliche anziehen. "Solche Aktivitäten wären auch für den Förderverein eine gute Gelegenheit, sich einzubringen", sagt Meier. Und sicher werde im kommenden Sommer auch wieder der aufblasbare "Eisberg" zu Wasser gelassen. Wie schon in den Jahren zuvor hatte er im August 2014 etliche junge Badegäste zum Austoben animiert.

Neben den zahlreichen Schulklassen, die sich vormittags im Badezentrum tummeln, seien 2014 im Hallenbad die Erwachsenen die größte Nutzergruppe gewesen, sagt Meier. Für viele Ältere sei das Schwimmbad gleichzeitig Treffpunkt. Sie nähmen zum Beispiel an den Aqua-Jogging-Kursen teil, "und danach sitzen sie oft noch im Café, trinken etwas und unterhalten sich". Kinder kämen oft zum Vereinsschwimmen von Turnverein und DLRG ins Hallenbad. Über Sommer sei dann das Freibad, nicht zuletzt dank des Kinderbereichs, wieder Anziehungspunkt für Familien gewesen: "Da sind dann alle Altersklassen anzutreffen." Auch von Migranten werde das Bad genutzt, hat Meier festgestellt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Verständigung "kommen die Leute jetzt gut klar".

Was die Unfallbilanz betrifft, können Stefanie Meier und ihr Team auf ein gutes Jahr zurückblicken: "Da war es sehr ruhig, es gab nur ein paar kleinere Schürfwunden." Negativ aufgefallen sind indes die Nilgänse, die mit Vorliebe die Beckenumgänge und das Wasser der Kinderbecken verschmutzten. So musste der Bereich des öfteren abgesperrt, das Wasser abgelassen, die Becken geputzt und wieder aufgefüllt und beheizt werden. Was sich die Schwimmmeisterin für das neue Jahr wünscht: "Dass das Bad erhalten bleibt. Und dass man die Öffnungszeiten vielleicht etwas flexibler gestaltet."

In Waldbrunn in der Katzenbuckel-Therme sind seit der Wiedereröffnung nach der umfangreichen Renovierung vor vier Jahren die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen, freut sich Christine Friedrich, die seit einem Jahr Betriebsleiterin der Anlage ist. Sie hoffe, schon bald den 500.000sten Besucher der neu gestalteten Einrichtung begrüßen zu können.

Seien es unter der Woche die Senioren, die das Bild des Bades bestimmten, so gehöre es an Wochenenden, Feiertagen und in den Schulferien den Familien. Daneben zählten 2014 Schulklassen, DLRG und der Schwimmverein "Neptun" zu den Hauptnutzern. Viele der rund 111.000 Badegäste seien im zurückliegenden Jahr hauptsächlich wegen des rund 100 Quadratmeter großen Außenbeckens gekommen, hat Friedrich festgestellt: "Das ist die Attraktion. Da ist das Wasser das ganze Jahr über 35 Grad warm. Besonders im Winter, bei Schnee, ist das toll."

Was gehörte für Friedrich zu den Höhepunkten 2014? "Der Wohlfühlabend im November, das war der schönste Abend im Jahr", schwärmt sie. "Da wurden Kerzen entlang der Fenster aufgestellt. Innen- und Außenbecken waren farbig beleuchtet, es gab Unterwassermusik im Schwimmbecken. Das wurde toll angenommen." Zu Fasching wurde ein Krapfenessen veranstaltet. Schwimmkurse, Wassergymnastik und Babyschwimmen kamen gut an. Und am 6. Dezember war der Nikolaus im Bad zu Gast.

An negative Vorfälle kann Christine Friedrich sich nicht erinnern. Für 2015 plant sie noch mehr Veranstaltungen - und natürlich weitere "Wohlfühlabende", sagt sie. Wünsche hat auch sie fürs neue Jahr: "Dass man die Liegewiese attraktiver gestaltet und zum Beispiel mehr für Kinder anbietet."

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