Alle stimmen für den neuen Sportclub 2019
Mitglieder von SV und VfB Eberbach machen Weg frei für gemeinsamen Fußballverein - "Verschmelzungsvertrag" beschlossen - Fusion zum 1. Januar 2020

Das Schild über dem Eingang zum Sportheim trennt zwischen VfB und SV, doch nicht mehr lange. Die Fusion zum Eberbacher Sportclub soll zum 1. Januar 2020 erfolgen. Foto: Peter Bayer
Eberbach. (cum) VfB und SV Eberbach sind auf dem Weg zum gemeinsamen Fußballverein Eberbacher Sportclub 2019 einen großen Schritt weiter: Die Mitglieder beider Vereine beschlossen am Freitagabend in zwei getrennten Versammlungen den "Verschmelzungsvertrag", der Grundlage für die angestrebte Fusion ist, ohne eine einzige Gegenstimme.
Die Luft brannte am Freitagabend im Sportheim nur wegen der Hitze. Zum SV Eberbach waren 66 von 385 Vereinsmitgliedern gekommen. Um 18.10 Uhr läutete Vorsitzender Ralf Bettinghausen die Versammlung ein und verlas unter Aufsicht des Heidelberger Notars Gerhard Sperker und des Eberbacher Rechtsanwalts Thomas Kaschper den Verschmelzungsvertrag. Außer einer Nachfrage zur Prüfung des Vertrags durch einen Juristen und einen Steuerberater gab es keine Diskussionen.
Die Abstimmung wurde im Subtraktionsverfahren vorgenommen: Gezählt wurden nur Gegenstimmen und Enthaltungen. Gegenstimme gab es keine, Enthaltung eine. Um 18.30 Uhr beklatschten die SV-Mitglieder das Abstimmungsergebnis als weiteren Meilenstein auf dem langen Weg zur Fusion der Fußballvereine.
Ähnlich zügig ging es nebenan beim VfB. Mit der von Bettinghausen geholten Glocke rief Vorsitzender Christian Rochow um 19.10 Uhr die auf dem Balkon wartenden Mitglieder ins Sportheim. Rochow ging auch noch mal auf die Gründe für den Zusammenschluss ein, den einige mit gemischten Gefühlen sähen, immerhin hätten beide Vereine um die 100 Jahre Tradition: Vor allem die zunehmend individuellere Freizeitgestaltung und die "Abkehr von gemeinwohlorientiertem Handeln" hätten die Vereine zu dem Schritt bewogen, so der VfB-Vorsitzende. Auch Rochow verlas im Beisein von Notar Sperker und Anwalt Kaschper den Vertrag. Die Abstimmung im gleichen Verfahren verlief nahezu identisch: Unter den 52 anwesenden von 325 Mitgliedern stimmte keiner dagegen, auch Enthaltung gab es keine. Nach 20 Minuten gab es Beifall auch beim VfB.
Sperker, Kaschper, die Vorsitzenden und die Schriftführer machten sich gleich am Anschluss an den Papierkram: Um kurz vor 20 Uhr waren die Verträge offiziell beurkundet.
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Zum 1. Januar nächsten Jahres soll die Fusion vollzogen sein. Bettinghausen und Rochow führen die Geschäfte bis dahin als gleichberechtigte Vorsitzende. Die Mitglieder von SV und VfB Eberbach werden dann automatisch Mitglieder des neuen ESC. Doppelmitgliedschaften werden gestrichen. Das Vereinseintrittsdatum wird übernommen. Ehrenmitglieder werden auch Ehrenmitglieder des neuen Vereins.
Bis 31. Dezember soll der neue Verein im Vereinsregister eingetragen sein. Andernfalls verschiebt sich die Fusion um ein Jahr. Für diesen Fall hätten beide Vereine auch noch ein Rücktrittsrecht. Dass einer das in Anspruch nimmt, ist nach der ersten erfolgreichen gemeinsamen Saison mit dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga aber eher unwahrscheinlich.
Auf dem Platz sind die Vereine längst zusammengewachsen. Am grünen Tisch gibt es noch ein paar Hürden zu nehmen. Jetzt sind vier Wochen Einspruchsfrist abzuwarten. Dann steht, voraussichtlich nach den Sommerferien, die Gründungsversammlung für den Eberbacher Sportclub 2019 an.