Den Fischen geht es (noch) gut
Heißer und trockener Sommer gefährdet Tiere in regionalen Gewässern bislang nicht – Pegel der Elz liegt unter Niedrigwasser

Im Allgemeinen geht es den regionalen Gewässern trotz Hitzeperiode noch gut. Auch die Fische im "Müllerle Weiher" in Aglasterhausen haben bislang keine Probleme. Foto: Schattauer
Von Debora Gruhler
Neckar-Odenwald-Kreis. Menschen, Tiere und Pflanzen - alles ächzt unter den derzeitigen Temperaturen und der wochenlangen Hitze. Zwar sind zum Wochenende kühlere Temperaturen in Sicht, die Hitzegewitter werden jedoch kaum die von der Natur dringend benötigte Menge an Regen bringen. Trotz lang anhaltender Trockenheit geht es den Gewässern der Region und den darin lebenden Tieren (noch) gut.
Die Situation ist kritisch, aber akut nicht bedrohlich - anders als in Walldürn-Gottersdorf, wo am Wochenende Frischwasser in einem Weiher zugeführt werden musste. Die Seen, Teiche und Flüsse um Mosbach haben bislang keine solch gravierenden Probleme.
Warum dies so ist, erklärt Thomas Sucker, zweiter Vorsitzende des Angelvereins Aglasterhausen. Den Fischen in den vereinseigenen "Müllerle Weihern" gehe es trotz der Hitze gut. Grund dafür sei der noch vorhandene, geringe Durchfluss mit Frischwasser, aber auch die ansässigen Fischsorten (Karpfen, Zander, Rotfeder) spielen eine Rolle. Diese kommen auch mit einem geringeren Sauerstoffgehalt zurecht. "Wir haben die Seen aber auch nicht übersetzt. Die Menge der Fische ist gut", berichtet Thomas Sucker. Die Hitzeperiode kann daher den Teichen und den darin lebenden Tieren bisher nichts anhaben.
In der Elz macht sich der lange und heiße Sommer jedoch deutlich bemerkbar. Dieser Tage beträgt der Wasserstand lediglich 17 Zentimeter (der jährliche Mittelstand sind 48 Zentimeter). Vor allem der Zeitpunkt des Niedrigstands sei auffallend, so Herbert Piecha, zweiter Vorsitzende der Anglerfreunde Mosbach. "Normalerweise ist der Niedrigstand der Elz erst im September und Oktober erreicht." Dass nun im August die Elz so wenig Wasser führt, liege vor allem an den Zuflussquellen des Flusses, die derzeit in ihren Unterläufen trockenfallen und kein Frischwasser mehr zuführen.
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Den Fischen in der Elz - Döbel, Bach- und Regenbogenforellen sowie Äschen - bleibt im Moment aber noch ausreichend Wasser zur Verfügung. Über die Fischpässe und -treppen können sie die Staustufen des Flusses überwinden und sich kühlere Bereiche suchen.
Dr. Peter Eras, Gründungsmitglied des Vereins, hat die Elz tagtäglich im Blick und bestätigt, dass die Fische derzeit gesund und lebendig sind. Sie halten sich überwiegend in den Gumpen (Vertiefungen im Flussbett) auf. "Noch führt die Elz genug Wasser", bestätigt Eras, "aber die Kormorane und Graureiher haben leichtes Spiel im niedrigen Wasser." Besonders wichtig sei es nun, auch angesichts der Gewittergefahr, dass die Abstände der Güllefahrten zu den Gewässern eingehalten werden. Sonst könnte Platzregen übermäßig hohe Mengen an Giftstoffen in die Gewässer spülen - das wäre eine Katastrophe.
Auch die Stadtverwaltung Mosbach kämpft angesichts des heißen und trockenen Sommers mit Schwierigkeiten: Einen Mehraufwand von etwa 60 Prozent muss sie leisten, um die am stärksten gefährdeten Pflanzen auf Grünflächen und Friedhöfen zu bewässern.



