86-mal Platz für neue Fahrenbacher
Gemeinderat besetzte Ausschüsse, wählte Stellvertreter und einen Ortsvorsteher

Dieses Gelände in Trienz soll bebaut werden. Der Gemeinderat machte nun den Weg für die Ausweisung als Bauland frei. Foto: Uwe Köbler
Von Uwe Köbler
Fahrenbach. Rekordbesuch bei der Gemeinderatssitzung: Ob das an den Personalentscheidungen zu Beginn der neuen Legislaturperiode oder an den geplanten drei Baugebieten in der Gemeinde lag, sei dahingestellt. Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann jedenfalls freute sich über so viel Interesse.
Wittmann teilte zunächst mit, dass Eugen Nerpel künftig das Amtsblatt zustellt, ehe er die Wahl der Ortsvorsteher aufrief. Die Ortschaftsräte, erklärte Wittmann, haben in beiden Ortsteilen schon einen Kandidaten gefunden, die offizielle Wahl der Ortsvorsteher samt Stellvertreter obliegt aber dem Gemeinderat. Der wählte danach Thomas Breitinger für weitere fünf Jahre zum Ortsvorsteher von Trienz, vertreten wird er auch künftig von Susanne Frauenschuh.
Deutlich mehr Brisanz lag da schon in der Wahl des Roberner Ortsvorstehers, der in geheimer Wahl bestimmt werden sollte. Vorgeschlagen war der amtierende Ortsvorsteher Uwe Kohl, der sich im Ortschaftsrat letztlich per Losentscheid gegen seinen Mitbewerber Gerd Neukirchner durchgesetzt hatte. Im Gemeinderat erreichte Uwe Kohl aber nicht die benötigten neun Stimmen. Ein zweiter Wahlgang wird also erforderlich.
Das so oft zitierte "ungeschriebene Gesetz" wurde dann bei der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter herangezogen. Das besagt, dass das Amt des ersten Stellvertreters zwischen Trienz und Robern alterniert. Diesmal ist Trienz dran, weshalb Peter Nuß für das Amt des ersten Stellvertreters vorgeschlagen wurde. Er konnte bei der Abstimmung ebenso die Mehrheit auf sich vereinen wie Benedikt Münch als zweiter und Gerhard Schumacher als dritter ehrenamtlicher Vertreter des Bürgermeisters.
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Die Besetzung der Ausschüsse wurde in der letzten Sitzung vertagt, weil Bedenken gegen das Auswahlverfahren und die paritätische Verteilung auf die drei Fraktionen bestanden. Die konnten im Vorfeld und während einer fünfminütigen Unterbrechung allesamt ausgeräumt werden. Im beschließenden Ausschuss sitzen Wolfgang Keller, Gerd Neukirchner, Peter Nuß (BWG), Uwe Kohl, Benedikt Münch, Gerhard Schumacher (CDU) sowie Susanne Frauenschuh von der GFA. Im Kindergartenkuratorium sind Kerstin Keller, Manuel Ehret (BWG), Achim Schwing und Elvira Schork von der CDU sowie Clarissa Throm von der GFA. Im Gemeinsamen Ausschuss mit Limbach sind Gerd Neukirchner, Wolfgang Keller (BWG), Christoph Schreck (CDU) und Susanne Frauenschuh (GFA) vertreten. Im "Abwasserzweckverband Fahrenbach - Limbach" setzen sich neben dem Bürgermeister künftig Christoph Weber und Peter Hoppe (BWG) sowie Gerhard Schumacher von der CDU ein. Mitglieder im "Wasserzweckverband Oberes Trienztal" sind Berthold Schäfer (BWG) und Benedikt Münch (CDU).
Für die Umnutzung einer Gaststätte in Trienz zu Wohnungen, den Bau einer Lkw-Bedachung, die Anlage von Stellplätzen und einen Hausumbau gab es ebenso das "Ok" wie für den Abriss eines Hauses und den Neubau einer Werkhalle am Ortseingang.
Noch deutlich mehr Bautätigkeit ist zu erwarten, wenn in den Baugebieten, die in allen drei Ortsteilen geplant sind, losgelegt wird. Der Bedarf, so Wittmann, ist da: Es liegen schon über 40 konkrete Anfragen oder Reservierungen für Baugelände vor. So freute sich der Bürgermeister auch, dass der Rat mehrheitlich beschloss, die formellen Aufstellungsbeschlüsse zu fassen und diese nicht noch einmal zu vertagen. Mit wechselnden Mehrheiten machte das Gremium den Weg für das weitere Genehmigungsverfahren frei: Für die Bebauungspläne Feldbrunnen II in Fahrenbach mit 36 Plätzen, Steigenwäldchen in Trienz mit 32 und dem "Mühlweggewann " in Robern mit 18 Bauplätzen wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst und die Freigabe für ein beschleunigtes Verfahren gegeben.
Positive Nachrichten hatte Bürgermeister Wittmann dann von der Grundschule. Vom Digitalpakt Schule kann die Fahrenbacher Grundschule nach Erstellung eines Medienentwicklungsplans profitieren: Für den laufenden Unterricht stehen fünf neue Projektoren, vermittelt von Ralf Frauenschuh, zur Verfügung. Die Arbeiten an der Hofklinge in Robern und dem Regenüberlaufbecken in Fahrenbach sind kurz vor der Fertigstellung, und auch der Antrag auf Zuwendungen für den notwendigen Rathausumbau sei auf den Weg gebracht. Zudem wurden einige private Maßnahmen zur ELR-Förderung eingereicht.
Weniger erfreulich fielen dagegen die Verkehrszählungen in allen drei Ortsteilen für die Anbringung von Fußgängerüberwegen aus. Auch wenn die von einigen vehement gefordert werden, die notwendigen Querungen liegen überall deutlich unter der geforderten Norm, erklärte der Bürgermeister.
Ein Kreisverkehr an der Kreuzung Fahrenbach/Trienz, die Einhaltung der 30-km/h-Begrenzung an der Brücke und die behindertengerechte Umgestaltung von Bushaltestellen waren, genau wie der Spielplatz Höhenstraße in Fahrenbach, Themen der Anfragen der Gemeinderäte.
Die abschließende Bürgerfragestunde spiegelte dann die Sitzung. Auch da taten Bürger ihre Meinung zu der geplanten Erschließung in Fahrenbach und Trienz, zu den Spielplätzen, zur Wanderbahn und zum teilweise schlechten Zustand der Feldwege und Nebenstraßen kund.



