Berlichinger Sportholzfäller Florian Hägele holt fünften Platz
Der Schöntaler hatte bei seiner ersten DM einen holprigen Start: In der ersten Disziplin wurde er disqualifiziert worden. Doch dann lief es besser.

Schöntal/Essen. (ene) Sonne, glitzerndes Wasser, Sandstrand – doch statt Liegestühlen und Cocktails erwarteten die Besucher die Geräusche von Axthieben in unablässiger Abfolge und das Kreischen von Motorsägen. Denn am "Seaside Beach Baldeney" in Essen traf sich am ersten Oktoberwochenende die Crème de la Crème der Sportholzfäller zur Deutschen Meisterschaft Zum ersten Mal mit dabei war der aus dem Schöntaler Ortsteil Berlichingen stammende Florian Hägele, der im Wettkampf der Nachwuchstalente, der sogenannten Rookies, einen fünften Platz belegte.
"Das ist eine gute Basis, auf der ich aufbauen kann", freute er sich. Unterstützt wurde er selbstverständlich von seiner Familie, die mit vor Ort war, und wer das nicht sein konnte, feuerte ihn per Livestream an. Die mentale Unterstützung habe gutgetan, erinnert er sich. Überhaupt sei das Ganze – ob Location, ob Wettkampfgeschehen – sehr beeindruckend gewesen. Alles sei von den Stihl-Timbersports-Verantwortlichen bestens organisiert worden.
Nach seiner Anreise am Freitag habe er sich bereits samstags um 8 Uhr auf der "coolen Wettkampfstätte" einfinden müssen zu Führung, Shooting, Unterweisung und der Verlosung der Wettkampfhölzer. "Ich war schon aufgeregt", erinnert sich der 24-Jährige. Die Wartezeit tat ihr Übriges, denn am Vormittag maßen sich zunächst die Frauen. Erst am Nachmittag griffen Hägele und seine zehn Mitstreiter zu Axt und Säge.
Nachdem er in der ersten Disziplin disqualifiziert wurde, sei es ihm "schon mulmig" geworden. Glücklicherweise waren seine weiteren Disziplinen erfolgreich. "Mit der Single Buck war ich sehr zufrieden", strahlte er über eine Zeit von 17 Sekunden, in denen er eine Holzscheibe von einem 40 Zentimeter starken Holzblock von Hand mit einer überdimensionierten Zugsäge abtrennte. Seine beiden Axtdisziplinen, "Underhand Chop" und "Standing Block Chop", absolvierte er in jeweils 44 Sekunden bei einem Holzdurchmesser von 30 Zentimetern. Unfassbare Zeiten für Laien.
Schön zu erleben, sei das Miteinander der Timbersport-Familie gewesen. Obwohl Konkurrenten, habe man einander angefeuert, unterstützt und habe nach einer Feedbackrunde bei einem gemeinsamen Abendessen dieses Erlebnis ausklingen lassen.
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Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf, daher gehe es nahtlos mit dem Training weiter. Neu zu seinen Disziplinen nehme er nun auch das "Springboard" hinzu. Hierbei wird ein Trittbrett, ein sogenanntes Springboard, in einem senkrecht verankerten Holzstamm platziert, um den auf der Spitze in 1,80 Metern Höhe montierten Holzblock zu durchschlagen. Präzision, Kraft, aber auch Balance und Geschicklichkeit bestimmten diese Königsdisziplin. Angelehnt sei dies an das mühevolle, bevorzugt in Hanglagen abschnittsweise Fällen von Bäumen.
Angesichts dieses Trainingseifers hat man nicht den geringsten Zweifel an den Worten des Nachwuchstalents: "Es hat sehr viel Spaß gemacht, und ich freue mich schon auf weitere Wettkämpfe."