Quarantäne für Bürgermeister ist zu Ende
Peter Reichert leitet wieder die "Arbeitsgruppe Corona" und muss nach Tirol-Skiurlaub nicht mehr zu Hause bleiben

Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Fast jeden Tag unterzeichnet Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert neue Verordnungen zur örtlichen Bewältigung der Corona-Krise. Viele Empfehlungen in Verdachtsfällen sind in Umlauf. Darunter auch der Hinweis, dass man sich nach dem Aufenthalt in Risikogebieten 14 Tage in eine freiwillige Quarantäne begeben soll.
Die letzten öffentlichen Bekanntmachungen hat Reichert jedoch nicht im Rathaus, sondern zu Hause in seinem 22 Kilometer von Eberbach entfernt gelegenen Familiensitz in Mönchzell unterschrieben. Denn Reichert hat inzwischen unmittelbare Erfahrungen mit dem Thema Corona-Quarantäne. Und das Ganze ist gut ausgegangen.
Traditionell fährt Reichert um die Faschingszeit mit seiner Frau Cornelia nach Österreich in Skiurlaub. Ein Ritual in Erinnerung daran, dass er sie dereinst beim Skifahren kennengelernt hat. In diesem Jahr führte der gemeinsame Weg nach Obergurgl im Ötztal, hinter Sölden.
Gleich am Freitag nach der Eberbacher Fastnacht ging es erstmals dorthin, sonst ist Montafon in Vorarlberg angesagt. Der neue Tipp kam einer Kreistags-Kollegin. Sechs Ferienwohnungen werden von der Vermieterin angeboten, bei der Bürgermeister und Gattin unterkamen. Eine Unterkunft war vorsorglich schon von den Mietern abgesagt worden.
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Von 29. Februar bis 6. März machten die Reicherts Urlaub im Schnee. Als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der Woche darauf das österreichische Land Tirol zum Risikogebiet erklärte, setzte der Eberbacher Bürgermeister Stefan Dallinger, den Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, sogleich von seiner Reise in Kenntnis.
Vorsorglich ging Reichert mit seiner Frau in die freiwillige Quarantäne. Ein vorausschauend in Heidelberg durchgeführter Corona-Test brachte ein negatives Ergebnis.
Am Freitag ist die 14-tägige Sperrzeit abgelaufen. Und am Samstag leitet Reichert im Rathaus wieder den kleinen Eberbacher Krisenstab, die "Arbeitsgruppe Corona".



