Buchen/Mosbach

Der DRK-Kreisverband Buchen ist zum Notfall geworden

Personalmangel beim Rettungsdienst - Gespräche mit Landesverband und Kreisverband Mosbach wegen "zukunftsfähiger Strukturen"

05.11.2019 UPDATE: 06.11.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Gespräche über eine engere Zusammenarbeit führt der DRK-Kreisverband Buchen (Foto) mit dem DRK-Kreisverband Mosbach. Foto: Fritz Weidenfeld

Buchen/Mosbach. (Wd) Der DRK-Kreisverband Buchen besteht aus zwölf Ortsvereinen, hat rund 840 Mitglieder, 51 hauptamtliche Beschäftigte und ist mit den vier Rettungswachen, den Diensten der Helfer vor Ort, dem Sanitätsdienst, dem Katastrophenschutz und vielen sozialen Diensten und Kursangeboten für rund 70.000 Einwohner tätig. Doch nun ist das Tagesgeschäft im Rettungsdienst aufgrund des Personalmangels selbst zum Notfall geworden. Derzeit finden Gespräche mit dem Landesverband und dem DRK Mosbach statt. Noch in diesem Monat soll eine Entscheidung fallen, wie es weitergehen soll. Ob etwa die beiden Kreisverbände fusionieren, oder andere Alternativen einer Zusammenarbeit ausgelotet werden, ist noch offen.

Zur aktuellen Situation: Nach personell und finanziell schwierigen Jahren konnte der Buchener DRK-Präsident und Bürgermeister Roland Burger im Juni 2019 bei der DRK-Kreisversammlung in Walldürn zum ersten Mal deutlich bessere Zahlen verkünden. "Was ich damals als große Herausforderung und größtes Risiko benannt habe, nämlich das Tagesgeschäft im Rettungsdienst zu bewältigen, ist nach wie vor unser drängendstes Problem", so Roland Burger auf Anfrage der RNZ.

Um die Schichtdienste aufrecht erhalten zu können, brauche es Notfallsanitäter und Rettungsassistenten. Und die seien praktisch nicht zu bekommen. Landesweit herrsche hier ein sehr großer Mangel. "Obwohl wir immer auch selber ausgebildet haben, sind mittlerweile elf von 41 Stellen im Rettungsdienst - im Juni waren es noch sieben von 41 Stellen - unbesetzt." Nur mit ganz großen Anstrengungen, zusätzlichen Schichten der Mitarbeiter und durch den Einsatz von Fremdpersonal von externen Dienstleistern könne der Rettungsdienst derzeit aufrechterhalten werden, so der Buchener DRK-Präsident weiter.

Das DRK erfülle viele wichtige Aufgaben. Beim Rettungsdienst aber gehe es um Menschenleben, weshalb man ganz besonders unter Druck stehe. "Um hier die organisatorische Basis zu verbreitern, werden aktuell unter Einbindung des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg mit dem DRK-Kreisverband Mosbach Gespräche mit dem Ziel geführt, im Interesse der Bevölkerung zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Vor Abschluss dieser Verhandlungen kann ich keine genaueren Angaben machen."

Bereits im Juni hatte Burger von Gesprächen mit dem Ziel gesprochen, einen gemeinsamen Rettungsdienst im Landkreis aufzustellen.

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Der Präsident des Mosbacher Kreisverbandes, Gerhard Lauth, bestätigte Gespräche. Ziel sei es, einen leistungsfähigen Rettungsdienst weiter zu optimieren und herauszufinden, welche Struktur am besten passe. Noch in diesem Monat soll eine Entscheidung fallen. Die Präsidien hätten dabei das "letzte Wort". Deshalb sei noch nichts "in trockenen Tüchern".

Bereits jetzt schon gibt es eine Zusammenarbeit im Rettungsdienst. So hat Buchen den Notarztstandort Osterburken an den Kreisverband Mosbach abgegeben. Der Zusatzstandort Oberneudorf wird zusammen mit den Mosbachern gestemmt. Hier steht ein Rettungswagen (RTW) an fünf Tagen in der Woche für jeweils zwölf Stunden.

Im Kreisverband Buchen hat es 2018 im Krankentransport und Rettungsdienst 3254 Einsätze mit Krankentransportwagen, 3822 Einsätze mit Rettungswagen (RTW) und fast 1400 Einsätze mit dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) gegeben. Wie bei der Versammlung in Walldürn erklärt wurde, seien die Zahlen im Vergleich zu früheren Jahren rückläufig, was auch weniger Einnahmen bedeute.

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