Zwetschgen aus Höpfingen kommen direkt vom Erzeuger

Höpfingen. Die Zwetschgenernte ist jetzt in Höpfingen angelaufen - Was nicht verkauft wird, geht in der Brennerei

17.09.2012 UPDATE: 17.09.2012 09:39 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
Das 'blaue Gold' wartet in Kisten auf den Verkauf. Fotos (2): W. Böhrer
Höpfingen. (WB) Nichts prägte die Gemeinde in der Nachkriegszeit so markant wie die Zwetschge. Sogar die Fastnachtsgesellschaft ließ sich 1970 in Anlehnung an diese Frucht auf den Namen "Höpfemer Schnapsbrenner" taufen. Das seit 59 Jahren bestehende, weithin bekannte "Quetschefescht", heuer vom 28. bis 30. September, beschließt im Herbst den üppigen Festlesreigen des Ortes, der mit dem seit 1958 abgehaltenen Frühlingsfest, dem Blütenfest, startet.

Daher ist zur Herbstzeit im "Quetscheort" seit die Erntezeit des "Blauen Goldes" angesagt. Mit Zwetschgen (im regionalen Dialekt "Quetsche") verbindet man in der nordbadischen Region die Gemeinde Höpfingen, wo der Zwetschgenanbau eine lange Tradition aufweist und über Jahrhunderte im Stil des Streuobstbaus gepflegt wurde.

Seit 1961 werden die Zwetschgen pfleglich in einer großflächigen Anlage angebaut, am Ortseingang von Walldürn kommend, unmittelbar an der B 27 gelegen. In dieser Anlage befinden sich noch über 1 500 Zwetschgenbäume in Privatbesitz, die in Obhut des Obst- und Gartenbauvereins gemeinschaftlich und fachkundig durchgeführte Pflegearbeiten erfahren, um markt- und qualitätsgerechtes Obst anbieten zu können.

Welches Alleinstellungsmerkmal die "Höpfemer Quetsche" auszeichne, wollten wir von den Obstanbauern wissen: Zunächst war es recht informativ zu erfahren, dass die 1961 konzipierte Zwetschgenanlage von Anfang an so angelegt wurde, dass verschiedenartige Zwetschgensorten (Früh- und Spätzwetschgen) angepflanzt wurden, um nicht alle Zwetschgen zu gleicher Zeit ernten zu müssen. Große Bedeutung komme dem aromatischen, fruchtigen Geschmack (Süßgehalt) und der Größe (mindestens 28 mm) des Obstes zu, um markt- und qualitätsreifem Obst auf dem Frischmarkt gerecht zu werden und bestehen zu können.

Was nicht den Ansprüchen des Frischmarktes entspreche, könne als "Brennware" (Schnapszwetschgen) zu hochqualifiziertem, hochprozentigem "Höpfemer Quetschewasser" veredelt werden, bekannt für vielfache "innere und äußere Anwendungen", wie ein "Zwetschgenanbauer" kundig mitteilte.

Den Unterschied der Vermarktung von einst und im Jahr 2012 wollten wir wissen: Bisher wurde die Ware bis vor wenigen Jahren von Großmarkthändlern aufgekauft und meist auch an der Obst- und Festhalle direkt vor Ort abgeholt unter organisatorischer Leitung des Obst- und Gartenbauvereins.

Aufgrund vieler Faktoren sei dies heute nicht mehr möglich; vor allem sei es heute schwierig, die notwendige Warenmenge zu liefern, um einen wirtschaftlich und ökonomisch zufriedenstellenden Verkaufspreis erzielen zu können, da die Anzahl der "Zwetschgenanbauer" zurückgegangen sei.

Wer mit verkaufsbereiten Erzeugern aus Höpfingen Kontakt aufnehmen will, um nähere Auskünfte zu erhalten, kann dies unter: www.zwetschgen-aus-hoepfingen.de.to tun

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