Das "rosa Feld" von Bretzingen
Landwirt Herbert Knüll baut Wildblumen und -gräser für Saatmischungen an

Die Kuckucks-Lichtnelke (rosa) und der Scharfe Hahnenfuß (gelb) sorgen für diese farbenfrohe Landschaft bei Pülfringen. Fotos: Rüdiger Busch
Hardheim-Bretzingen/Pülfringen. (rüb) Auf großes Interesse ist unser Foto eines rosa Feldes zwischen Hardheim und Bretzingen gestoßen, das wir in unserer Samstagsausgabe veröffentlicht haben. Während mehrere Leser wissen wollte, um was für eine pflanze es sich dabei handelt, lieferten andere gleich die Antwort: die Kuckucks-Lichtnelke. Doch wer baut die Pflanze, die man ansonsten vereinzelt am Wegesrand sehen kann, auf einem ganzen Feld an und warum? Um Antworten zu finden haben wir zunächst Kontakt zu Ortsvorsteher Kaspar Wolf aufgenommen, der ebenfalls ein Foto des besonderen Feldes im Internet geteilt hatte. Er gibt uns den entscheidenden Hinweis auf Landwirt Herbert Knüll aus Pülfringen, der die Kuckucks-Lichtnelke zum Zweck der Saatgutvermehrung anbaut.
Ein Anruf, und schon wird aus einem wunderschönen Foto eine spannende Geschichte: Seit einigen Jahren habe er sich auf die Vermehrung von Wildpflanzensaatgut spezialisiert. Blumen und Gräser, die einst häufig am Wegesrand blühten und heute leider immer seltener werden, baut er auf seinen Feldern an, damit sie wieder heimisch werden bzw. bleiben. Neben der auf Grund ihrer Farbe besonders ins Auge stechenden Kuckucks-Lichtnelke baut Knüll unter anderem den Scharfen Hahnenfuß, Salbei und Margeriten an. Das geerntete Saatgut verkauft er an die Firma Saaten-Zeller (Riedern), die daraus Blühmischungen für die Landwirtschaft, den Straßenbau oder den Naturschutz herstellt.
"Es ist sehr arbeitsintensiv", berichtet Herbert Knüll, "aber es macht viel Spaß und es ist gut für die Umwelt." Und es erfreut den Auge des Betrachters!
Info: Wer hat auch besondere Felder oder Pflanzen vor der Haustüre? Mail an ruediger.busch@rnz.de.



