Transversale-Gegner bekräftigen ihre Kritik
Neckar-Odenwald-Kreis. Beim Erörterungstermin in Osterburken wurden Einwendungen gegen die Planung behandelt. Für den Landrat das "wichtigste Straßenbauprojekt des Kreises"

Eine ganze Reihe von Einwendungen gegen das Bauvorhaben galt es beim Erörterungstermin unter Leitung von Tobias Wütz vom Regierungspräsidium zu behandeln. So brachten beispielsweise die Bürgerinitiative "Natur oder Transversale" (NOT) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ihre Kritikpunkte und Befürchtungen vor.
Mit dabei waren auch die Bürgermeister Jürgen Galm (Osterburken), Klaus Gramlich (Adelsheim) und Bofsheims Ortsvorsteher Werner Geiger.
Landrat Dr. Achim Brötel, der das Straßenbauprojekt zusammen mit dem Ersten Landesbeamten am Landratsamt, Martin Wuttke, und weiteren Mitarbeitern des Kreises erläuterte, unterstrich eingangs, die "Transversale" sei das "mit Abstand größte und zugleich wichtigste Kreisstraßenprojekt, das der Neckar-Odenwald-Kreis jemals angegangen ist."
Wie Brötel deutlich machte, gibt es aus Sicht des Kreises keinen Zweifel an der Notwendigkeit des Vorhabens und an der sich daraus ergebenden deutlichen Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur. Die "Transversale", die im engen Zusammenhang mit dem Bau der B-292-Umgehung Osterburken/Adelsheim gesehen werden müsse, verbessere die Anbindung des wirtschaftsstarken nördlichen Kreisgebiets an die Autobahn 81 und entlaste die Ortsdurchfahrten von Bofsheim, Osterburken, Bödigheim, Seckach und Zimmern in hohem Maße.
Dagegen gibt es nach Überzeugung der Gegner, die erhebliche Mängel in der Verkehrsuntersuchung anprangerten, keinen Bedarf für die neue Straße, die Natur und Landschaft zerstöre und beträchtliche Folgekosten befürchten lasse. Weitere Einwände richten sich gegen ungeeignete Ausgleichsmaßnahmen und die nach Ansicht der Kritiker schlechteste Wahl unter den möglichen Trassen.
Für Diskussionsstoff sorgte auch die vom Kreis als ein Grund für den Bedarf am Straßenbau angeführte "gesetzliche Hilfsfrist" im Rettungsdienst. Diese Begründung fehle in der Planung.
Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Pressemitteilung unterstreicht, bleibt es bei der Kritik am Neubau der K 3972. Auch im Laufe des Erörterungsverfahrens hätten die grundsätzlichen Argumente gegen das Vorhaben nicht ausgeräumt werden können. Vielmehr habe sich bestätigt, dass die "Transversale" neuen Verkehr anziehen werde. Auch sei deutlich geworden, dass die Bedarfsprognose auf Einschätzungen zur Bevölkerungsentwicklung aus dem Jahr 2005 beruht.
"Die Straße wird schlicht am Bedarf vorbei geplant", so Matthias Weyland, Geschäftsführer beim BUND Rhein-Neckar-Odenwald. Das Vorhaben führe zu einer erheblichen Natur- und Landschaftszerstörung. Die geplante Trasse zerschneide einen großflächigen und bisher weitgehend ungestörten Landschaftsbereich von mindestens 20 Quadratkilometern. Berthold Weigand, Vorsitzender des BUND Buchen, dazu: "Die Transversale führt zur irreparablen Zerschneidung von zusammenhängenden Lebensräumen und macht alle Bemühungen zum Flächenschutz zunichte."
Der BUND drängt darauf, die Pläne für den Neubau auf Eis zu legen und eine aktualisierte Bedarfsprognose zu erstellen. Zudem sollten alternative verkehrliche Maßnahmen geprüft werden.
Bürgermeister Galm machte deutlich, dass die Stadt Osterburken nicht grundsätzlich gegen die Transversale sei, wohl aber weiterhin Änderungen an der Trasse im Bereich des Ortsteils Hemsbach und bezüglich der Anbindung zur neuen Bundesstraße 292 verlange.



