Seit zehn Jahren besteht der Bauländer Skulpturen-Radweg
Beim Bauländer Skulpturen-Radweg wird Kunst und Natur buchstäblich "erfahrbar" - 18 Objekte an 77 Kilometer langer Strecke - Aktionen zum Geburtstag

Seit zehn Jahren lässt sich auf dem Bauländer Skulpturen-Radweg Kunst und Natur buchstäblich "erfahren". Bei Bronnacker befindet sich das Objekt "Manta" von Stefan Rohrer. Wie ein fossiler Urfisch wird der "Manta" aus der Straße herauskatapultiert und strandet am Straßenrand. Foto: Gassenbauer
Bauland. (bg) Mehrbeinige Glückswesen, ein scheinbar aus der Kurve getragener "Riesen-Manta", miteinander flirtende Lampen, ein gewellter Asphaltteppich - solch originelle zeitgenössische Kunstobjekte, insgesamt 18, machen das Radeln auf dem Bauländer Skulpturen-Radweg, der auf 77 Kilometern durch die Gemarkungen der Gemeinden Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg und Seckach führt, zum besonderen Kunst- und Naturerlebnis. Vor nun zehn Jahren wurde das außergewöhnliche Projekt "Skulpturen am Radweg - Kunst in der Landschaft" abgeschlossen. Zum zehnten Geburtstag hat der Zweckverband Regionaler Industriepark Osterburken (RIO), dem die fünf Bauland-Gemeinden angehören, eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Aktionen vorbereitet.
In landschaftlich reizvoller Umgebung verbindet der im Mai 2006 seiner Bestimmung übergebene Skulpturenradweg auf zwei "Flügeln" die touristischen Ziele der Region und ermöglicht ein einmaliges Kunst- und Naturerlebnis. Die Radstrecke wird dabei selbst zu einer originellen Ausstellung zeitgenössischer Skulpturen und Darstellungen.
An der Gestaltung des Kunst-Radwegs waren mittlerweile auch international bekannte junge Künstler dreier Kunstakademien in Stuttgart, Karlsruhe und Halle (Saale) beteiligt, die insgesamt 18 Skulpturen geschaffen und entlang des 77 Kilometer langen Radweges installiert haben. Das Projekt wurde vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union unterstützt.
Begonnen hat das Projekt mit einem Skulpturenwettbewerb in den Staatlichen Akademien der Bildenden Künste Karlsruhe und Stuttgart und Burg Giebichenstein. Jeweils etwa 15 Kunststudenten waren unter Betreuung von Prof. Harald Klingelhöller (Karlsruhe), Prof. Werner Pokorny (Stuttgart) und Prof. Andrea Zaumseil (Halle) im Juli 2004 vor Ort, um sich über die Radwegstrecke, die landschaftlichen Gegebenheiten und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten zu informieren.
Aus den daraufhin von den jungen Künstlern geschaffenen Skulpturen-Modellen wählte eine Fachjury 18 Objekte aus, die dann am Radweg installiert wurden. Projektleiter war Seckachs Alt-Bürgermeister Ekkehard Brand.
Neben zeitgenössischer Kunst direkt am Radweg können die Radler weitere Sehenswürdigkeiten in den Bauland-Gemeinden buchstäblich "erfahren". Hinweistafeln machen auf kulturelle Schätze aufmerksam. Mit eingebunden sind zum Beispiel das Römermuseum und die Kilianskirche mit der von Emil Wachter gestalteten "Bilderwelt in Beton" in Osterburken, die aus dem 13. Jahrhundert stammende und mit wertvollen Wandmalereien bestückte Hemsbacher Mauritiuskirche, die beeindruckenden von Klaus Ringwald und Emil Wachter geschaffenen Kunstwerke im Kinder- und Jugenddorf Seckach-Klinge und der ebenfalls dort angelegte Skulpturenpark des Künstlerehepaares Wagner.
Ein gelungenes Spiel aus Kunst und Skulpturen sowie Landschaft und Fahrrad fahren machen den Bauländer Skulpturen-Radweg unverwechselbar.
Anlässlich des zehnten Geburtstags des Radwegs führt der Zweckverband RIO zusammen mit seinen Mitgliedsgemeinden Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg und Seckach eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten durch, die in örtliche Feiern und Feste eingebunden sind. Dazu haben sich auch schon einige Künstler und Künstlerinnen angesagt, die an der Gestaltung des Skulpturen-Radwegs beteiligt waren.
Nach der Eröffnung der Veranstaltungsreihe im Rahmen des Merchinger Pfingstmarktes, wo neben einem Infostand auch Segway-Touren sowie eine E-Bike-Ausstellung mit Gelegenheit zu Probefahrten angeboten wurden, geht es wie folgt weiter:
In Osterburken wird im Rahmen des Brückenfestes am Samstag 21. Mai, eine begleitete Tour auf dem SkulpturenRadweg gestartet; Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Bahnhof. Am Brückenfest-Sonntag, 22. Mai, stehen eine BMX-Soloshow des dreimaligen deutschen BMX-Champions Chris Böhm und Vorführungen unter der Überschrift "Radfahrkunst trifft auf Breakdance" mit Breakdance-Weltmeister Killa Sebil und Sebi Jäger auf dem Programm. Außerdem gibt es Workshops für Kinder (BMX-Rad mitbringen), eine E-Bike-Ausstellung, Gelegenheit zu Probefahrten mit E-Bikes und einen Infostand des Skulpturen-Radwegs. An der Skulptur im Gewann "Förstlein" kann man ab 15 Uhr die Künstlerin Veronika Rettich treffen.
Im Rahmen des Sportfestes in Rosenberg werden am Samstag, 2. Juli, in Zusammenarbeit mit dem Sportverein und dem Motorsportclub Touren mit dem Segway angeboten. Zu Gast wird die Seilspinger-Gruppe "Rope Skipping" aus Künzelsau sein.
Wie auch in Rosenberg wird es beim Sportfest und Radmarathon in Großeicholzheim am Sonntag, 17. Juli, eine E-Bike-Ausstellung mit der Möglichkeit zu Probefahrten sowie eine begleitete Tour auf dem Radweg (Tour 1 des Radmarathons) und einen Infostand geben.
Beim "Adelsheimer Herbst" am Sonntag 16. Oktober (verkaufsoffener Sonntag) wird ebenfalls eine begleitete Tour auf dem Skulpturen-Radweg angeboten. Daneben warten Fahrradwettbewerbe, eine E-Bike-Ausstellung mit Gelegenheit zu Probefahrten und ein Infostand auf die Besucher.



