Buchen

Schreinermeister Theo Häfner wird 80 Jahre alt

Ein Urgestein feiert Geburtstag. Ein Leben im Zeichen des Handwerks und der Gemeinschaft geführt.

12.09.2023 UPDATE: 12.09.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 39 Sekunden
Theo Häfner feiert am heutigen Dienstag seinen 80. Geburtstag. Foto: Adrian Brosch

Buchen. (adb) Er ist freundlich, humorvoll und zuvorkommend. Er drängt sich nicht in den Vordergrund, ist aber stets präsent und packt mit an, wo es ihm möglich ist – immer in dem Bestreben, seine Mitmenschen zu entlasten und ihnen mit gutem Rat zur Seite zu stehen. Er steht für das Ehrenamt und ist Schreinermeister aus Passion und Tradition – bis heute: Theo Häfner verleiht dem Typus des "Ur-Bucheners" ein fröhliches Gesicht. Am Dienstag begeht er seinen 80. Geburtstag – getragen von drei prägnanten Säulen: Beruf, Ehrenamt und Familie sind seine Steckenpferde.

Der Schreinerberuf wurde ihm in die Wiege gelegt: Geboren am 12. September 1943 in Buchen, wuchs Theo Häfner in der 1873 von seinem Urgroßvater Stefan Häfner gegründeten Schreinerei auf und wurde dort zum Schreiner ausgebildet. 1968 legte er in Stuttgart die Meisterprüfung ab – eine Zeit, an die er sich gut erinnert: "Ich ging ein ganzes Jahr lang ganztägig zur Schule und wohnte im Kolpinghaus", blickt er zurück. 1983 übernahm er den Betrieb, den er bis 2009 in Eigenregie führte. Schritt für Schritt gab er die Verantwortung an Sohn Thomas weiter, der die Schreinerei Häfner 2019 komplett übernahm – erst vor wenigen Wochen feierte das Unternehmen sein 150-jähriges Bestehen.

Die nächste Säule ist das Ehrenamt: Nie verschloss sich Theo Häfner wichtigen Aufgaben zugunsten der Gesellschaft – in seiner geliebten Heimatstadt und darüber hinaus. "Ich wollte nie in der ersten Reihe stehen, aber es war mir ein Bedürfnis, mich für das Handwerk und Buchen einzusetzen", bekräftigt er. Die Liste ist lang: Als begeisterter Faschenachter der FG "Narrhalla" Buchen und stellvertretender Vorsitzender von 1981 bis 1993 setzte er sich nach der Kreisreform für den gemeinsamen Rosenmontagszug der umliegenden Vereine ein, war Mitinitiator des "Dreier-Narrentreffens" im Jahr 1993 mit Buchen, Hainstadt und Hettingen sowie leidenschaftlicher Büttenredner.

Im Handwerk brachte er sich ab 1988 intensiver ein: Als stellvertretender Innungsobermeister bis 1991 und als Innungsobermeister bis 2011, als Vertreter Nordbadens im Landesverband der Schreiner Baden-Württembergs von 1993 bis 2011 sowie als Kreishandwerksmeister von 1996 bis 2011 setzte Theo Häfner zahlreiche Akzente.

Das tat er auch in Mannheim: Von 1999 bis 2014 gehörte er dem Vorstand der Einrichtung an, die zu seinem Amtsantritt noch als "Handwerkskammer Mannheim" firmiert hatte. Was sich rasch änderte – freilich durch aktives Zutun Theo Häfners: "Als eine Namensänderung anstand, störte mich das Fehlen des Odenwalds im Namen. Da der Odenwald oft vernachlässigt wird, war es mir ein Anliegen, darauf hinzuweisen", erinnert er sich.

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Der Name ist heute ein geflügeltes Wort: Die Handwerkskammer Rhein-Neckar-Odenwald/Mannheim ist ein Begriff. Nicht zu vergessen sei die Zusammenführung der Schreinerinnungen Buchen und Mosbach: "Es war nicht einfach, weil jeder selbstständig bleiben wollte, aber es gelang dann doch", merkt Theo Häfner an. Der Jubilar erfuhr zudem mannigfache Ehrungen: So ist er unter anderem Ehrenmeister der Handwerkskammer.

Kommunalpolitisch gehörte der Christdemokrat von 1984 bis 2019 dem Buchener Stadtrat sowie von 2004 bis 2014 dem Kreisrat an. Von 1986 bis 2001 verstärkte er den Verwaltungsrat der damaligen Sparkasse Buchen-Walldürn.

Sein letzter "Coup" datiert auf das Jahr 2011: Gemeinsam mit Reiner Link beschloss Theo Häfner, das markante "Huddelbätz"-Mosaik der ehemaligen Frankenlandhalle in die neue Stadthalle zu "überführen". Damit einher ging eine beispiellose Spendenaktion. Theo Häfner fungierte als Sprecher der Bürgerinitiative. "Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu allen und treffe noch heute viele nette Bekannte. Es war eine schöne Ära, die sich lohnte. Ich konnte als Mensch viele Erfahrungen sammeln, die mir auch privat manche Tür öffneten", resümiert er.

Gern denkt Theo Häfner an die prägende Zeit zurück, trennte sich aber ohne Schmerz von seinen Posten: "Es bringt nichts, unendlich lang in Amt und Würden zu sein. Man bringt eines Tages keine frischen Ideen mehr ein, hat alle Ziele verwirklicht und sollte der Jugend seinen Platz zur Verfügung stellen", räumt der vitale "Achtziger" ein, der vielen Vereinen angehört.

Bleibt eine tragende Säule: die Familie. 1970 heiratete Theo Häfner seine Frau Traudl, mit der er drei Söhne und eine Tochter großzog. Besonders freut er sich heute über seine sechs Enkel: "Sie wohnen alle in Buchen und kommen gerne!", strahlt der Jubilar. So ist es Ehrensache, dass die Feier im Kreise der Familie – "ganz gemütlich" – stattfindet. Gern schließt sich die Rhein-Neckar-Zeitung den sicherlich zahlreichen Gratulanten mit besten Glück- und Segenswünschen an.

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