Osterburkener Gymnasium wird energetisch saniert
Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Kreises stimmte Maßnahmenkonzept für das Osterburkener Schulgebäude zu

Das Ganztagsgymnasium in Osterburken, dessen 50. Jubiläum im vergangenen Jahr gefeiert wurde, soll umfassend energetisch saniert werden. Mit einem entsprechenden Maßnahmenpaket befasste sich der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Kreises in seiner jüngsten Sitzung. Die Kosten stehen noch nicht fest. Foto: Gassenbauer
Neckar-Odenwald-Kreis. Einstimmig hat der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Kreistags einem Konzept zur energetischen Sanierung des Hauptgebäudes des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO) zugestimmt. Grundlage für die Entscheidung in der Sitzung in Höpfingen war eine Bestandsanalyse des Büros Golisch Bauphysik aus Lorsch, die den Mitgliedern nach der Begrüßung durch Landrat Dr. Achim Brötel und den gastgebenden Bürgermeister Hauck präsentiert wurde.
Landrat Dr. Brötel betonte einführend, dass es nach dem Jubiläumsjahr 2015 nun an der Zeit sei, die bereits für 2014 angedachte Sanierung des GTO anzugehen. Das Projekt müsse sorgfältig geplant werden. "Allen Verantwortlichen ist klar, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. Und schon gar nicht ist dies ohne externe Unterstützung zu stemmen", so Dr. Brötel.
Vorgestellt wurde die Analyse der Bausubstanz von Dipl.-Ing. Frank Golisch, der mit einem Team das GTO unter die Lupe genommen hatte. Dabei waren unter anderem Probebohrungen in den Außenwänden vorgenommen und Teile des Daches geöffnet worden. Auf Basis dieser bauphysikalischen Untersuchungen wurden dann vier Sanierungsvarianten entwickelt, wobei die erste Variante eine Ertüchtigung von Außenwänden, Dach und Kellerdecken vorsieht. Zudem empfahl der Experte den Einbau dreifachverglaster Fenster.
In den darauf aufbauenden Varianten listete Golisch weitere mögliche Maßnahmen wie eine Ausweitung der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung auf. Jede weitere Maßnahme bringe zusätzliche Effizienzgewinne, erklärte Golisch: "Die Varianten dienen als Grundlage für die kommenden Entscheidungs- und Planungsschritte. Dabei ist uns vollkommen klar, dass wir keine unfinanzierbaren Luftschlösser planen können. Andererseits machte es auch keinen Sinn, eine zaghafte Sanierung vorzuschlagen", so der Ingenieur abschließend.
Dies unterstrich auch Landrat Dr. Brötel: "Uns wurde nun ein Baukasten vorgestellt, auf dessen Basis wir in die Detailplanung einsteigen müssen. Deshalb wäre es heute alles andere als seriös, schon konkrete Kosten zu nennen."
Hinterfragt wurde von den Ausschussmitglieder dann unter anderem, welche Auswirkungen die Sanierung auf die charakteristische Form des GTO haben werde. Diese werde, so die Antwort der Bauverantwortlichen beim Landratsamt, voraussichtlich nicht verändert.
Unter anderem um dies sicherzustellen und aufgrund der Komplexität der Bauaufgabe sei es erforderlich, ein externes Architekturbüro zu beauftragen. Dessen erste Aufgabe werde es dann sein, aus der Voruntersuchung eine Planung mit einer Kostenermittlung und detaillierter Ausführungsplanung zu erstellen.
Vorgeschlagen wurde das Planungsbüro Ecker aus Buchen, was ebenso die Zustimmung der Räte fand wie die Vergabe der Ingenieurleistungen im Bereich Heizung und Lüftung an das Büro Willhaug Gebäudetechnik in Mosbach.
Trotz der großen Aufgabe und noch einiger Unabwägbarkeiten wurde aus Reihen der Kreisräte wie auch von Frank Golisch betont, dass das GTO erstaunlich gut dastehe. Dies sei Resultat kontinuierlicher Investitionen des Landkreises in das Gebäude, aber auch das Ergebnis guter technischer Arbeit des von Thomas Zemmel geleiteten Hausmeisterteams. Auch Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel sah in der Sitzung der Sanierung positiv entgegen. "Wer eine sanierte Schule haben möchte, der muss auch Bauarbeiten bei laufendem Betrieb in Kauf nehmen", sagte die Studiendirektorin.
Außerdem beschloss der Ausschuss, den Musikschulen Mosbach und Buchen für 2016 einen Zuschuss in Höhe von 14 054 Euro beziehungsweise 6 733 Euro zu gewähren. Die Jahreszuschüsse an die Musikschule Walldürn in Höhe von 2 688 Euro und die Musikschule Hardheim von 2 125 Euro gewährte der Landrat in eigener Zuständigkeit.
Auch empfahl der Ausschuss nach einer Vorberatung dem Kreistag die Einrichtung eines Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf mit dem Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen an der Ludwig-Erhard-Schule Mosbach. Aufgrund der hohen Nachfrage junger Flüchtlinge nach einem solchen Bildungsgang habe der Kreis als Schulträger allerdings schon handeln müssen, erklärte der Landrat. Der Unterricht sei bereits vorläufig aufgenommen worden.



