Osterburken ist für Windkraftanlagen im "Großen Wald"
Der Gemeinderat stimmt dem Vorhaben auf der Gemarkung Ravenstein zu - Die Erschließung im Baugebiet "Bofsheimer Weg II" beginnt

Im Distrikt "Großer Wald" östlich der Autobahn 81 auf Ravensteiner Gemarkung sollen vier Windenergieanlagen entstehen. Die vom Projektentwickler, der Münchener Firma Green City Energy AG, vorgesehenen Anlagenstandorte befinden sich in einem Bereich, der schon im bisherigen Regionalplan zur Ausweisung einer Konzentrationszone für Windenergieanlagen vorgesehen war.
Wie in der Sitzung des Osterburkener Gemeinderats am Montag dazu mitgeteilt wurde, erreichen die geplanten Anlagen bei einer Nabenhöhe von etwa 140 Metern und einem Rotordurchmesser von 120 Metern eine Gesamthöhe von rund 200 Metern. Die Abstände der Standorte betragen 1,5 Kilometer zu Hüngheim und 1,25 Kilometer zu Merchingen.
Der Gemeinderat hatte nun über einen Antrag des Gemeindeverwaltungsverbandes Osterburken auf Zulassung von Abweichungen vom Ziel des bisherigen Teilregionalplanes "Windenergie" des Regionalverbandes Rhein-Neckar zu entscheiden, nachdem der Anlagenstandort im Gebiet "Großer Wald" dem derzeit noch verbindlichen Teilregionalplan entgegensteht, mit dem Inkrafttreten des neuen Teilregionalplanes aber nicht vor 2015 zu rechnen ist.
Der Gemeinderat stimmte der beantragten Abweichung bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung zu.
Nachdem sich der Gemeinderat angesichts der erhöhten Nachfrage nach städtischen Bauplätzen im Jahre 2013 dazu entschlossen hatte, mit der Erschließung in dem bereits seit 2006 rechtskräftigen Bebauungsplan "Am Bofsheimer Weg II" in Osterburken zu beginnen, stehen jetzt die Arbeiten unmittelbar bevor. Bürgermeister Galm und Bauamtsleiter Steinmacher gaben in der Sitzung am Montag einen Sachstandsbericht. Mit der im vergangenen Jahr erfolgten Änderung des Bebauungsplanes im vereinfachten Verfahren habe man eine Optimierung der Erschließungsanlagen und somit eine Reduzierung der Baukosten erreicht. Demnach entfällt beispielsweise der Bau einer weitere Verbindungsstraße innerhalb des neuen Baugebietes, und die Gehwege werden nur einseitig hergestellt.
Der erste Abschnitt der Erschließungsarbeiten (S-Spange) verbindet die Kreuzung Schlierstädter Straße/Schulstraße mit der Schubertstraße. In diesem ersten Abschnitt werden insgesamt 25 neue Bauplätze geschaffen.
Die Erschließung wird, wie bereits berichtet, erstmals zusammen mit einem Erschließungsträger, die LBBW Immobilien, durchgeführt. In diesem Verfahren erstellt der Erschließungsträger auf seine Kosten die komplette Erschließungsanlage. Nach Fertigstellung erwirbt die Stadt die erschlossenen Bauplätze zum bereits festgesetzten Bauplatzpreis zurück. Die Erschließungskosten wurden in der Sitzung am Montag auf 960.000 Euro beziffert.
Der Beginn der Arbeiten ist für den 22. April vorgesehen. Fertiggestellt sein soll die kompletten Maßnahme im Oktober. Die Erschließungsarbeiten beginnen am Buchener Weg bzw. der Silcherstraße. Hier werden Kanal, Wasser und Gas angeschlossen. Während der gesamten Baumaßnahme wird der Feldweg zwischen Schubert- und Schlierstädter Straße für den Verkehr gesperrt sein. Im Zuge der Erschließungsarbeiten sollen auch die Straßenbauarbeiten im Bereich Käferleinsgraben vorgenommen werden.
Bis zum Haushaltsjahr 2020 müssen alle Gemeinden in Baden-Württemberg ihr Haushalts- und Rechnungswesen von der Kameralistik auf das System der Kommunalen Doppik umstellen. "Die Sinnhaftigkeit dieser Umstellung erschließt sich zwar nicht jedem", stellten Bürgermeister Galm und Kämmerer Mechler dazu am Montag fest, dennoch bleibe der Stadt nichts anderes übrig, als die Neuerung vorzubereiten. Wie dazu seitens der Verwaltung informiert wurde, wolle man eine Lösung des Rechenzentrums KIVBF nutzen und die Umstellung gemeinsam mit den Nachbarkommunen Adelsheim, Ravenstein, Rosenberg und Seckach angehen.
Für die Stadt Osterburken entstünden einmalige Programmkosten in Höhe von rund 10.000 Euro plus Schulungskosten in Höhe von 7.500 Euro.
Der Gemeinderat beauftragte nun die Verwaltung, die für die Umstellung notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Kämmerer Mechler wird in einer der nächsten Sitzungen über die Änderungen und Auswirkungen des neuen Kassen- und Rechnungsführungssystems informieren, das in den Reihen des Gemeinderats am Montag für einiges Kopfschütteln sorgte.



