Neckar-Odenwald-Kreis will beim schnellen Internet schnell sein
Bis Ende 2015 soll ein Partner für den flächendeckenden Breitbandausbau bis 2017 gefunden sein - Zwei Wettbewerber

Flächendeckend und zügige soll der Ausbau des Breitbandnetzes in der Region erfolgen - da ist man sich im Kreistag absolut einig. Foto: Schattauer
Neckar-Odenwald-Kreis. (schat) Schnelles Internet, Breitbandausbau, Glasfaserkabel - die Schlagwörter für die Herstellung einer zeitgemäßen und zukunftssicheren Basis zur Datenübertragung sind vielfältig. Der Neckar-Odenwald-Kreis hat auf diesem Gebiet seine Hausaufgaben gemacht, will sich nicht abhängen lassen. In der jüngsten Kreistagssitzung ging es nun darum, die seit geraumer Zeit laufenden Planungen weiter voranzutreiben. Mit zwei potenziellen Partnern will man den flächendeckenden Breitbandausbau (bis Ende 2017) in der Region angehen, an dessen Ende keine weißen Flecken mehr auf der "Internetlandkarte" des Neckar-Odenwald-Kreises zu finden sein sollen.
Erfreut konnten die Kreisräte zur Kenntnis nehmen, dass man mit der Deutschen Telekom und pepcom zwei ernsthafte Wettbewerber habe, die sich um die Einrichtung eines Zugangsnetzes der nächsten Generation (Next Generation Access-Network) entsprechend einer von der EU genehmigten Rahmenregelung bemühen. Schon im März 2015 hatte der Kreistag die Verwaltung einstimmig beauftragt, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. "Jetzt geht es in die eigentlich spannende Phase", so Landrat Brötel in Bezug auf Verhandlungsrunden mit den beiden zugelassenen Bietern. Ein möglicher dritter Anbieter wurde im Zuge des Teilnahmewettbewerbs (Phase 1) aussortiert. Das Unternehmen hatte laut Landratsamt die erforderlichen Unterlagen nicht eingereicht.
In der Dezembersitzung des Kreistags will man entscheiden, ob man mit Telekom oder pepcom den schnellen Internetweg geht. Bis dahin müssen die Anbieter vorstellen, wo, wie und was an Maßnahmen zu erledigen ist und zu welchen Konditionen. Auch die Höhe der Wirtschaftlichkeitslücke (aus der Differenz von Ausbaukosten und zu erwartenden Erträgen/später vom Kreis zu schließen) werde bei den Angeboten zu berücksichtigen sein.
Auf dem Weg zu einem flächendeckenden Ausbau sei man also schon sehr weit, so der Tenor im Kreistag, "landesweit spitze", wie Achim Brötel wertete. Der zeitliche Vorsprung, den man sich durch die rechtzeitige Vorarbeit erarbeitet habe, könne in der Umsetzung Gold wert sein, so der Landrat weiter. Im Nachtragshaushalt 2015 (siehe gesonderter Beitrag) war nun noch eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe der voraussichtlichen Gesamtinvestitionen von 12 Mio. Euro einzuarbeiten, da die Auftragsvergabe allerdings noch im Jahr 2015 erfolgen soll. Die Investitionsauszahlungen werden voraussichtlich in den Jahren 2016 bis 2018 geleistet.
Einstimmig votierten die Kreisräte für die Beschlussvorlage, die die Zulassung von Telekom und pepcom für die Phase 2 des Verfahrens sowie die "umgehende" Einleitung derselben durch die Verwaltung vorsah. Dr. Norbert Rippberger (CDU) lobte die gute Vorarbeit und unterstrich die Bedeutung einer Flächendeckung; auch alle bisher unterversorgten Gemeinden müssten berücksichtigt werden. Als Wirtschaftsfaktor und für die Daseinsvorsorge elementar bezeichnete Karlheinz Graner (SPD) den Breitbandausbau: "Wir sind schon sehr weit, das Ziel ist richtig."
Thomas Ludwig (Freie Wähler) blickte in andere Regionen und sieht den NOK auf dem besseren Weg: Man nehme erst Geld in die Hand, wenn auch Betreiber gefunden und gebunden sind. Als "Basic" wertet auch Simone Heitz (B90/Grüne) eine ansprechende Breitbandversorgung, der Bürger brauche das schnelle Internet - und zwar zeitnah. Der Kreis dürfe in Sachen schnelles Internet gerne weiter in der Vorreiterrolle bleiben, schloss Achim Walter (FDP).



