Buchen

Mitreißende Singpausen-Konzerte in der Stadthalle

Zum Schuljahresende veranstalteten die "SingPause Buchen" am Montag wieder Auftritte.

23.07.2024 UPDATE: 23.07.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Die beiden Singpausen-Konzerte am Montag in der Stadthalle verdeutlichten, welche Kraft der Musik innewohnt. Foto: Adrian Brosch

Von Adrian Brosch

Buchen. Das Beste zum Schluss: Zwei Tage vor Schuljahresende trumpften die Mädchen und Jungen aller Grundschulen des Buchener Stadtgebiets am Montag mit zwei "Singpausen-Konzerten" auf. Die Stadthalle war jeweils voll besetzt auf beiden Ebenen – und keiner dürfte sein Erscheinen bereut haben: Die "Singpause" erwies sich als sehr vergnügliche und stimmungsvolle Pause vom Alltagstrott – denn mit Musik geht alles besser.

Das Programm bestand aus allen Liedern, die im Lauf des nun ausklingenden Schuljahres mit den Kindern einstudiert wurden: So luden Horst Berger, Helen Kemmerer, Lisa Helmle und Veronika Fenzl – klangvoll verstärkt von Kirill Krotov am Klavier und Oliver Trahndorff am Schlagzeug – zum Auftakt mit dem Volkslied "Kein schöner Land" ein. Es war eine Freude, den Mädchen und Jungen zu lauschen: Mit beachtlicher Textsicherheit sangen sie mit und erhoben auch beim russischen Kinderlied "Antoshka" erfreut ihre Stimmen.

Die Kinder hatten großen Spaß am gemeinsamen Musizieren. Foto: Adrian Brosch

Mit der ukrainischen Volksweise "Schtschedryk" wurde ein guter Wunsch für die Zukunft formuliert: Das Lied handelt von einer Schwalbe, die heranfliegt und ein "gutes Jahr" voraussagt – sicher auch ein Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt. Das bewiesen auch die Stücke "Shalom Cheverim" aus Israel und "Eyja ja" aus Palästina – letzteres hatte Horst Berger bei einem "Pueri cantores"-Treffen kennengelernt, wie er betonte.

Beide Lieder gingen durch einprägsame Melodien und sympathischen Klang zu Herzen und gipfelten in einem getragenen Kanon – eine Hälfte der Stadthalle stimmte "Shalom Cheverim" an, die andere Hälfte sang "Eyja ja".

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Dahinter steckte eine klare Botschaft, die Horst Berger mit passenden Worten umschrieb: "Wir möchten Frieden für alle Menschen ganz gleich, woher sie kommen", bekräftigte er und bezeichnete Musik als Instrument der Menschlichkeit und des guten Miteinanders – und Harmonie könne es nur geben, wenn man einander zu Wort kommen lasse und das Wort des Gegenübers achte.

Vom Nahen Osten ging es nun wieder zurück ins badische Frankenland: Da die "Singpause" jährlich auch ein Fastnachtslied im Repertoire hat, erfreute nun das Lied der "Bedemer Hannmertli". Mit der amüsanten Geschichte über die Geschehnisse "Im Walde von Toulouse" genoss man weiterhin gute Unterhaltung zum Mitmachen, ehe "Elefant" von Nena interpretiert wurde.

Die mutmachende, liebevoll betextete und zugleich musikalisch recht anspruchsvolle Komposition wurde in einem eigens von Helen Kemmerer edierten Chorsatz zu Gehör gebracht – hierfür galt ihr das ausdrückliche Lob Horst Bergers, der auch den Kindern eines attestierte: "Das macht ihr ganz toll!", rief er aus.

Die fröhliche Atmosphäre jedoch täuschte nicht darüber hinweg, dass die Zeit schneller als gedacht voranschritt: Mit dem humorvollen "Heute helfe ich"-Eigenlob des chaotisch-sympathischen, bei Kindern sehr populären "Ritter Rost" wurde noch einmal gute Laune verbreitet – was freilich das Schlusslied nochmals zu übertreffen vermochte.

Hierzu nämlich beschritt ein illustrer Gast die Stadthalle: Hannelore Müller als erfolgreiche Sportschützin aus den Reihen der SG 1822 Buchen gab sich die Ehre, während Lisa Helmle die Pauke schlug – der "Schützenmarktmarsch" erwies sich als weiterer Höhepunkt und machte bereits vor den Sommerferien Lust auf eine Veranstaltung, die am Ende der Sommerferien mehr als ein Volksfest ist. Entsprechend reich fiel der Beifall aus: Alle waren hellauf begeistert – die Kinder, die Lehrer, die Eltern, die Omas und Opas und die Lehrkräfte!

Die „Singpause“ war eine vergnügliche und stimmungsvolle Pause vom Alltagstrott. Foto: Adrian Brosch

Das hohe Niveau und den mitreißenden Charme der Konzerte wusste auch Michael Wüst zu würdigen: Als Leiter der JMK-Musikschule dankte er für den "ansprechenden Vormittag" und zeigte sich vor allem von den musikalischen Friedensgrüßen beeindruckt. "Schön, dass ihr euch mit einer so wichtigen Sache auseinandersetzt", lobte er die Kinder und ließ nicht unerwähnt, dass sich die "Singpause" ohne das Zutun und Wohlwollen der Stadt Buchen, des Gemeinderats und Bürgermeister Roland Burger, der Grundschulen sowie der engagierten Lehrkräfte nie in einem derartig bewundernswerten Ausmaß hätte etablieren können.

Umso mehr dankte er Horst Berger, Helen Kemmerer, Lisa Helmle und Veronika Fenzl für ihr Engagement rund um die musikalische Alphabetisierung und das Vermitteln gemeinschaftlicher Werte.

Info: www.singpause-buchen.de

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