Minister Alexander Bonde besuchte die Buchener Firma MonTech

Global Player investiert 5,5 Millionen Euro - Landesregierung fördert die neue Produktionshalle

21.08.2015 UPDATE: 22.08.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Die neue Produktionshalle soll Ende des Jahres fertig gestellt sein.

Von Tanja Radan

Buchen. "Die Förderlinie ,Spitze auf dem Land’ ist speziell für innovationsgetriebene Unternehmen wie MonTech gemacht. Was hier in Buchen passiert, ist unheimlich spannend", stellte der Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde (Grüne), gestern nach seinem Rundgang durch die Hallen des weltweit führenden Herstellers von Prüfsystemen für Kautschuk, Gummi und Elastomere fest. Sobald irgendwo auf der Welt Autoreifen, Schnuller oder auch Gummibärchen getestet werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Prüfmaschine in Buchen produziert wurde.

Minister Bonde war aus Stuttgart in den Odenwald gereist, um sich einen Eindruck von der Arbeit der Firma MonTech Werkstoffprüfmaschinen zu verschaffen und um sich die neue Fertigungshalle, die gerade im Interkommunalen Gewerbepark Odenwald (IGO) entsteht, zeigen zu lassen.

Die Landesregierung unterstützt mit der Förderlinie "Spitze auf dem Land" kleine Unternehmen mit bis zu 400 000 Euro. Für die neue Fertigungshalle bekommt MonTech die volle Summe. "Grün-Rot hat die Förderlinie ,Spitze auf dem Land’ geschaffen, um innovative kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum gezielt zu unterstützen. Die Förderung richtet sich an Unternehmen, die qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und das Potenzial zur Technologieführerschaft besitzen. Sie halten den ländlichen Raum zukunftsfähig und sichern gleichwertige Lebensverhältnisse in Baden-Württemberg", sagte der Minister beim Rundgang.

Über die sechsjährige Förderperiode von 2014 bis 2020 stehen 31 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus dem baden-württembergischen Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) zur Verfügung.

Die rasante Entwicklung des Buchener Unternehmens MonTech zum Global Player mit Servicebüros in 53 Ländern beeindruckte den Minister: "MonTech wächst seit 2008 jährlich um etwa 35 Prozent", sagte Ralf Bäuerlein, der Bonde gemeinsam mit Bruder Timo Bäuerlein durch das erst 1999 im IGO gegründete Familienunternehmen führte. Die Brüder sind bereits die zweite Generation der Unternehmerfamilie.

Die 5,5 Millionen Euro, die in die neue Halle im IGO investiert werden, stemmt MonTech aus Eigenmitteln. Mittelfristig sollen durch die Erweiterung 30 neue Arbeitsplätze entstehen. Aktuell stellt das Unternehmen in Buchen monatlich 50 bis 70 Prüfmaschinen her. Nach der Fertigstellung der Halle sollen es rund 100 sein. Die Baumaßnahme soll zum Jahresende hin abgeschlossen sein.

MonTech steht fest hinter dem Prinzip "Made in Odenwald": Obwohl das Unternehmen weltweit Büros unterhält und der Exportanteil bei 80 Prozent liegt, wird ausschließlich am Standort Buchen produziert. Und dies solle, so Ralf Bäuerlein, auch so bleiben. Die Zukunft des Unternehmens liege in Buchen.

"MonTech bekennt sich nachhaltig zum Standort Buchen und ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Innovationskraft in Baden-Württemberg aus der Fläche kommt", unterstrich Landrat Dr. Achim Brötel.

Beigeordneter Thorsten Weber wies den Minister darauf hin, dass MonTech das erste Unternehmen gewesen sei, das sich im IGO angesiedelt habe. "Heute gibt es im Interkommunalen Gewerbepark Odenwald über 50 Firmen mit über 500 Arbeitsplätzen", so Weber.

Im Gespräch mit dem Minister ging Bäuerlein auch auf die Herausforderungen ein, mit denen Unternehmer im ländlichen Raum zu kämpfen haben: "Wir spüren sehr die Knappheit der Fachkräfte", sagte Bäuerlein. Es sei schwierig, hoch qualifizierte Fachkräfte - rund die Hälfte der MonTech-Mitarbeiter sind wissenschaftliche Mitarbeiter - nach Buchen zu holen, da sie keinen angemessenen Wohnraum fänden und das Großstadtleben nicht missen möchten.

Daher setzt MonTech auf die Ausbildung eigener Fachkräfte: "Die Duale Hochschule Mosbach ist ein Segen für uns", so Bäuerlein. "Ohne die DHBW würden Fachkräfte sehr stark abwandern." Studierende, die in Ballungszentren studieren, würden nach dem Abschluss nur selten in den ländlichen Raum zurückkehren. Auch die Verkehrsanbindung sei nicht optimal, damit sprach Bäuerlein ein weiteres Problem des ländlichen Raums an.

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