Markante Eschen müssen in Schweinberg gefällt werden
Neue Pilzkrankheit lässt Bäume am alten Friedhof in Schweinberg absterben - Ersatzbepflanzung

Da die betroffene Grünfläche von vielen Fußgängern genutzt wird, muss die Gemeinde aus Gründen der Verkehrssicherheit reagieren.
Schweinberg. (rüb) Zusammen mit anderen Baumarten verleihen die sechs Eschen der Grünfläche auf dem alten Friedhof in Schweinberg ihren besonderen Charakter. Doch damit ist bald Schluss: Da sie von dem Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus befallen sind, der das Eschentriebsterben auslöst, müssen zumindest vier der über 100 Jahre alten Bäume bald gefällt werden.
Der Pilz befällt junge wie alte Bäume. Symptome des Befalls sind schüttere Kronen sowie vertrocknende Blätter und Zweige. Der Baum stirbt von oben her ab. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch "Falsches Weißes Stengelbecherchen" genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert und ist seit dem Erstnachweis 2007 inzwischen auch in Deutschland flächendeckend anzutreffen.
"Schon ein leichter Windstoß genügt, und einer der verdorrten Äste kann herunterfallen", beschreibt Revierförster Florian Pogorzelski die dramatischen Folgen. Da die Grünfläche von vielen Schweinbergern als Fußweg genutzt wird, besteht dringender Handlungsbedarf, wie Ortsvorsteher Dieter Elbert betont.
Förster Pogorzelski hatte ein Gutachten erstellt, und einzelne Bäume wurden bereits zurückgeschnitten - doch reichte diese Maßnahme nicht aus, um den Pilz zu stoppen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden wurde daher beschlossen, die vier am stärksten betroffenen Bäume zu fällen. Die Fällarbeiten sollen im Winter durchgeführt werden.
"Da blutet einem schon das Herz, wenn solche alten Bäume gefällt werden müssen", erklärt Förster Pogorzelski, "aber wir haben keine anderen Möglichkeit. Bei den beiden anderen Bäumen, bei denen die Krankheit nicht so stark ausgeprägt ist, wird mit einem Rückschnitt versucht, des Problems Herr zu werden.
Auch Ortsvorsteher Dieter Elbert bedauert, dass zu solch drastischen Maßnahmen getroffen werden muss. Doch auch er weiß, dass es keine Alternative gibt. "Es war uns wichtig, dass diese grüne Lunge im Herzen Schweinbergs ihren parkähnlichen Charakter erhält", sagt Elbert. Vorgesehen ist deshalb auf jeden Fall eine Ersatzbepflanzung, wobei noch nicht klar ist, welche Baumart ausgewählt wird - Eschen werden es aber auf keinen Fall sein.



