Kein Kulturzentrum in der Dunant-Straße
Buchen. Türkisch-Islamische Gemeinde verzichtet - "Emotional geführte Debatte um Standort" - Gemeinderat bedauert Entwicklung

"Die Türkisch Islamische Gemeinde Buchen D.I.T.I.B. verzichtet auf den Bau eines Gemeinde- und Kulturzentrums im Schafstallweg. Das ist das Ergebnis mehrerer Gespräche, die die Verantwortlichen dazu in den vergangenen Tagen mit Bürgermeister Roland Burger geführt haben."
Offenbar hatte es "Gegenwind" zu dem Bauvorhaben gegeben, über das die RNZ zuletzt am 12. Juni ausführlich berichtet hatte. Danach wurde in Leserbriefen das Vorhaben abgelehnt. In der Stellungnahme heißt es weiter: "Es ist dem DITIB wichtig, das in vielen Jahren gewachsene, harmonische Zusammenleben in Buchen nicht zu gefährden und den sozialen Frieden in der Stadt zu bewahren. In Sorge um ein weiterhin gutes Miteinander will man keine emotional geführte Auseinandersetzung um diesen Standort, die sich abgezeichnet hatte".
Wie die RNZ berichtete, hatte der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung dem Verkauf des 2 000 Quadratmeter großen Grundstückes an die Türkisch-Islamische Gemeinde in Buchen zugestimmt, die schon seit 40 Jahren in Buchen am Turn-Heinrich-Platz ansässig ist und dort 1990 auch einen Gebetsraum (Moschee) errichtet hat.
Besonders die Versammlungsräume sind in keinem guten baulichen Zustand, so dass die Türkisch-Islamische Gemeinde seit dem Jahr 2005 mit etwa 200 eingetragenen Mitgliedern auf der Suche nach geeigneten Grundstücken war, um dort neu zu bauen. Nach Mitteilung des Vorsitzenden der Türkisch-Islamischen Gemeinde, Dilaver Akyürek, leben über 2 000 Muslime in Buchen und Umgebung. Die Räume des neuen Kulturzentrums sollten nach seinen Aussagen nicht nur von den Muslimen sondern auch von der gesamten Bevölkerung genutzt werden können.
Das von der Firma Hollerbach-Bau geplante Vorhaben sollte einen umbauten Raum von 1 000 Quadratmetern haben. Im Untergeschoss des Gebäudes war eine Tiefgarage geplant. Im Erdgeschoss eine 400 Quadratmeter große Mehrzweckhalle. Der Moscheebereich sollte 180 Quadratmeter umfassen. Im Obergeschoss waren auch Wohnungen für den Imam und den türkische Religionslehrer vorgesehen.
Ebenfalls sah der Plan ein symbolisches Minarett mit einer Höhe von 14 Metern vor sowie eine Moscheekuppel. Man wolle so schnell wie möglich bauen und das Geld über Spenden auftreiben, so D. Akyürek euphorisch beim Redaktionsbesuch am 11. Juni. Doch am Dienstag nun der Rückzug.
Abschließend heißt es in der Stellungnahme: "Der Gemeinderat anerkennt diese Entscheidung und bedauert diese Entwicklung. Nach einer erneuten Beratung im Gemeinderat haben Stadt und DITIB nunmehr vereinbart, stattdessen weitere Optimierungsmöglichkeiten am bisherigen Standort am Turn-Heinrich-Platz zu prüfen".



