Höpfinger Schule

Nicht nur der Name hat sich geändert

Durch den Wegfall der Werkrealschule gibt es in Höpfingen eine Reihe von Neuerungen - Neue Angebote für die Grundschüler

10.04.2017 UPDATE: 15.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden

Höpfingen. (rüb) "Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Limonade draus." Dieses Motto scheinen sich die Verantwortlichen der Höpfinger Schule zu Herzen genommen zu haben. Denn obwohl das im vergangenen Jahr erfolgte Aus für die Hauptschule immer noch bedauert wird, gehen das Lehrerkollegium und die Schulleitung die neue Herausforderung als reine Grundschule mit Elan und Zuversicht an. Dieser Tage hat Schulleiterin Susanne Lindlau-Hecht die damit verbundenen Neuerungen den Eltern bei einem Klassenpflegschaftsabend unter dem Motto "Wir sind jetzt Grundschule" vorgestellt.

Vor vier Jahren wurden an der damaligen Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (GHWRS) die letzten Fünfklässler eingeschult. Seit dem Ende des Schuljahres 2015/2016 ist die Hauptschule Vergangenheit, Grundschule heißt die Gegenwart und die Zukunft. Aus der GHWRS wurde die GS, doch der Name ist beileibe nicht das einzige, das sich verändert hat.

Aus 157 Schüler (2013) wurden aktuell 85, was jedoch nicht nur am Wegfall der Hauptschule, sondern auch an sinkenden Schülerzahlen allgemein liegt. Die Zahl der Lehrkräfte hat sich seither ebenfalls fast halbiert; teilweise haben sich Pädagogen versetzten lassen, teilweise wurden sie pensioniert.

"Es war uns allen ja klar, dass es so kommen wird", berichtet Susanne Lindlau-Hecht, die seit zwei Jahren die Leitung der Schule innehat. Dennoch sei die Schließung aus ihrer Sicht für die Schullandschaft und die Gemeinde "extrem schade", zumal die Höpfinger Haupt-schule - wie die komplette GHWRS - einen guten Ruf gehabt habe. Nach wie vor bestehe Bedarf an kleinen, überschaubaren Schu-len, da es Schüler gebe, die an größeren Einrichtungen überfordert seien. In kleineren, familiären Schulen kämen diese Schüler besser zurecht. Und die Schule selbst habe auch davon profitiert, dass jüngere und ältere Schüler voneinander gelernt und sich gegenseitig unterstützt hätten. und "Es war einfach schön, große und kleine Schüler unter einem Dach versammelt zu haben."

"Ich finde es schade, dass unser Schulhaus inzwischen so verwaist ist", fährt Susanne Lindlau-Hecht fort. Doch auch hier macht die Höpfinger Grundschule aus der Not eine Tugend: Der zusätzliche Platz wird für besondere Angebote und Aktivitäten wie etwa das Schulobstprogramm genutzt.

Neu ist auch das Leitbild der Schule, das aus einem Haus mit bunten Bausteinen besteht. Die zentralen Botschaften: "Die Kinder stehen im Mittelpunkt" und "Wir legen Wert auf rücksichtsvolles, respektvolles, wertschätzendes Miteinander, damit sich an der Schule alle wohlfühlen." Auch die Schulordnung wurde neu verfasst: Sie regelt den Umgang untereinander, aber auch mit dem Inventar der Schule.

Als weitere Neuerung darf sich die Grundschule Höpfingen nun Schule mit bewegungserzieherischem Schwerpunkt nennen. Dafür wurden Kisten mit Pausenspielen für die Kinder angeschafft sowie zusätzliche Bewegungsangebote ins Leben gerufen wie etwa Arbeitsgemeinschaften, die Bundesfreiwilligendienstleistende des TSV, Jonas Farrenkopf, leitet.

Doch nicht nur die Bewegung, sondern auch das handelnde Lernen, also das Experimentieren, rückt stärker in den Fokus: So wurden zwei Experimentierkästen zum Thema "Bauen" angeschafft, und dank der Unterstützung des Verbandes der Chemischen Industrie verfügt die Schule jetzt über eine Versuchswerkstatt.

Wie Schulleiterin Susanne Lindlau-Hecht im Gespräch mit der RNZ aufzeigt, wurden und werden auch bewährten Veranstaltungen an die neue Situation angepasst, etwa die seit 30 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes, die jeweils Erste-Hilfe-Kurse in den Abschlussklassen der Werkrealschule durchführte. Nun haben Vorsitzender Norbert Kuhn und sein Team ein Konzept für die Grundschule entwickelt: In der dritten Klassen wird künftig ein Helfertag durchgeführt, und die Viertklässler besuchen nach ihrer Fahrradprüfung die Vereinsscheune des DRK und übern das Verhalten nach einem Fahrradunfall.

Modifiziert wurde auch der beliebte Stationenlauf, bei dem früher die Neuntklässler die kleineren Schüler führten. Nun haben die Viertklässler das Kommando und weisen den Schülern der übrigen Klassen den richtigen Weg.

Auch dies belegt die Aussage der Schulleiterin: "Wir blicken nicht zurück, sondern konzentrieren uns auf unsere neue Aufgabe." Und die heißt: "Wir sind jetzt Grundschule!"

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.