Haus Meisner ist wohl nicht mehr zu retten
Das Untersuchung hat statische Probleme an den Tag gebracht. Zieht das Verkehrsamt nun ins "Ross"?

Buchen. (rüb) "Das Haus Meisner ist nicht mehr zu halten", gab Bürgermeister Roland Burger beim Stadtrundgang mit Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder bekannt. Eigentlich wollte Eigentümer Dr. Volker Schneider das zweistöckige Renaissance-Fachwerkhaus aufwendig restaurieren lassen. Doch nach Abschluss der Voruntersuchungen steht fest: Vor allem aus Gründen der Statik lässt sich das Ziel, die Bausubstanz zu erhalten, nicht erreichen. Alles deutet auf einen Abriss hin. Verkompliziert wird die Sachlage dadurch, dass ursprünglich eine gemeinsame Nutzung mit dem benachbarten "Ross" angedacht war, das sich im Besitz der Stadt befindet und ebenfalls saniert werden soll.
Dankbar blickte Burger zunächst auf die Leistungen eines Vor-Vorgängers Josef Frank zurück, der in den 70er Jahren mit der systematischen Stadtsanierung begonnen habe. Seit 2015 laufe nun das Programm "Historische Altstadt", das aufgestockt und verlängert werden solle. Im Schnelldurchlauf stellte Burger einige laufende und angedachte Maßnahmen vor. So soll auch das Gasthaus "Löwen" in das Sanierungsprogramm aufgenommen werden. Hier gebe es interessante Pläne des Eigentümers. Für den Lohplatz sei das Ziel eine Neubebauung durch einen Investor. Das alte Spital sei dagegen ein Problemfall, da der Zustand deutlich schlechter sei als gedacht.
Reichlich Lob zollt der Bürgermeister Dr. Volker Schneider, der sich als Mäzen um die Sanierung mehrerer alter Gebäude verdient gemacht habe, wie etwa in der Hochstadtstraße. Auch das Haus Meisner habe er sanieren wollen, doch nach dem Rückbau und weiterführenden Untersuchungen habe sich nun gezeigt, dass ein Abriss leider nicht zu verhindern sei, auch wenn noch Gespräche mit dem Denkmalamt geführt werden müssten. "Der gute Wille war da, doch das Gebäude ist nicht zu erhalten." Vorstellbar sei ein Abriss und eine Neubebauung. Die Fassade könnte dabei abgebaut und anschließend wieder aufgebaut werden.
"Jetzt ist guter Rat teuer", sagte Burger mit Blick auf das angrenzende "Ross", das ebenfalls saniert werden soll. Hier könnte im Erdgeschoss das Verkehrsamt eine neue Bleibe finden. Im Obergeschoss sei, so Burger, eine stadtgeschichtliche Ausstellung des Bezirksmuseums denkbar.